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US-Präsident
„maga2020!“ - Donald Trump macht es Hacker mit Twitter-Passwort besonders leicht
- vonSebastian Richterschließen
Der US-Präsident nimmt es mit der Sicherheit seines Social-Media-Auftritts nicht allzu ernst. Mehr als sein Passwort braucht man nämlich nicht.
- Ein Niederländer hat die Zugangsdaten zu Donald Trumps Twitteraccount erraten.
- Der Account des Präsidenten zeigt eklatante Sicherheitslücken.
- Alle Hintergrundinformationen und Neuigkeiten zu Donald Trump und den USA finden Sie in den Trump-News.
Washington D.C. - Eines der Markenzeichen des US-Präsidenten Donald Trump sind seine wiederholten Tiraden auf Twitter. Zeitweise konnte man während seiner Präsidentschaft den Eindruck erhalten, er regiere mehr über den Kurznachrichtendienst als über offizielle Stellen. Jetzt kam heraus, dass er die Sicherheit seines Sprachrohrs im Internet nicht ernst nimmt – obwohl er schon einmal gewarnt wurde.
Hacker verschafft sich Zugang zum Twitter-Account von Donald Trump
Ein Niederländer soll im Oktober den Twitteraccount des höchsten Mannes in den Vereinigten Staaten gehackt haben. Wobei „gehackt“ vielleicht nicht ganz die richtige Bezeichnung ist, sind die ersten Assoziationen bei „Hackern“ doch IT-Profis, die sich mittels komplexer Programme in schwer gesicherte Netzwerke einschleusen. Der Niederländer Victor Gevers erriet einfach das Passwort des US-Präsidenten. Donald Trump verwendete offenbar nicht einmal die einfachsten Sicherheitsvorkehrungen wie eine zweistufige Verifizierung. Auch sein Passwort war nicht schwer zu erraten: „maga2020!“ – Make Amerika Great Again, der berühmte Wahlkampfslogan Donald Trumps.
„Ich habe erwartet, nach vier Fehlversuchen blockiert zu werden“, sagte Victor Gevers der niederländischen Zeitung De Volkskrant. „Oder wenigstens nach zusätzlichen Informationen gefragt zu werden.“ Gevers ist ein bekannter Sicherheitsforscher, der im Internet nach Lecks sucht, von denen er inzwischen Tausende gefunden hat. Wenn er irgendwo „drinnen“ ist, sammelt er Beweise und stellt sicher, dass er keine Straftaten begeht. So auch diesmal, als er nur Screenshots aus dem gehackten Account erstellte.
Konsequenzen: Niederländischer Hacker muss mit keiner Strafe rechnen
Deshalb soll die Aktion für Victor Gevers auch keine Konsequenzen haben. Er gilt als „ethischer Hacker“, da er den Zugang nicht ausnutzte, um dem Präsidenten zu schaden. Stattdessen klärte er die zuständigen Behörden in den Vereinigten Staaten von Amerika über die Sicherheitslücke auf. Darauf soll ihm niemand geantwortet haben. Gevers machte also die Geschichte öffentlich, das Weiße Haus und Twitter dementierten den Vorfall. Inzwischen hat die niederländische Staatsanwaltschaft bestätigt, dass Gevers tatsächlich den Account des Präsidenten gehackt habe.
Dear @realDonaldTrump,
— Victor Gevers (@0xDUDE) October 19, 2020
I've tried to notify multiple times because of your passwords for Twitter are too weak. Last Friday, I contacted @CISAgov, @TeamTrump, @WhiteHouse, @DonaldJTrumpJr, and @twittersecurity, just like in Oct 2016. But no one responds. Please keep 2FA enabled! https://t.co/DRCCS8NAa4
Es war nicht das erste Mal, dass sich der Niederländer Zugang zum Twitter-Account Donald Trumps verschaffte. Gemeinsam mit zwei weiteren Hackern erriet er 2016 das Passwort von @realDonaldTrump. Damals lautete es „yourefired“, Trumps Lieblingsspruch aus seiner Zeit der Reality TV-Sendung „The Apprentice“. Gelernt hatte er aus diesem Vorfall anscheinend nicht. (Sebastian Richter)