Neues Video zeugt: Trump hat mehr als 400 Mal die Aussage verweigert
Ein neues Video zeigt Donald Trump, wie er sich weigert, Fragen der New Yorker Staatsanwältin Letitia James zu beantworten.
New York - Eine neue Videoaufnahme von Donald Trump macht in den USA die Runde. Zu sehen ist der ehemalige Präsident bei einer Befragung durch Staatsanwältin Letitia James in New York. Anlass für das Verhör boten die Ermittlungen gegen die Trump Organization, dem Familienkonzern des einstigen Immobilienmaklers und späteren Staatsoberhaupts. Dem Mischkonzern wird in New York Bilanzfälschung und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Im Zuge des Verfahrens musste auch Trump selbst aussagen.
Das Video, das zunächst vom TV-Sender CBS ausgestrahlt worden war, zeigt Donald Trump, wie er keine einzige Frage der Staatsanwältin beantwortet. Mehr als 400 Mal soll Trump bei der Befragung sein Recht auf Aussageverweigerung in Anspruch genommen haben, das in den USA der fünfte Zusatzartikel der Verfassung garantiert. „Jeder in meiner Position, der sich nicht auf den fünften Zusatzartikel beruft, ist ein Idiot“, sagte Trump zu James. Vier Stunden lang gab Trump nur eine Antwort: „Ich verweigere die Aussage“.

Donald Trumps Familie wird von der Staatsanwaltschaft vernommen
Die Weigerung Donald Trumps, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, hinderte die Staatsanwaltschaft nicht daran, bereits Anklagen im Prozess gegen die Trump Organization vor Gericht zu bringen. Auch Urteile sind bereits gefällt. Finanzvorstand Allen Weisselberg bekannte sich des Steuerbetrugs schuldig und entging so einer 15-jährigen Haftstrafe und muss nun nur fünf Monate ins Gefängnis. Weisselberg und der Konzern mussten außerdem Geldstrafen in Millionenhöhe zahlen.
Neben dem Familienoberhaupt mussten auch dessen Kinder, die gut bezahlte Jobs im Familienkonzern innehatten, vor der Staatsanwaltschaft aussagen. Ob Ivanka Trump, Donald Trump Jr. und Eric Trump, die allesamt Leitungspositionen in der Trump Organization innehatten, ihre Aussage verweigerten, ist nicht bekannt, aber gilt als sehr wahrscheinlich.
Donald Trump legt sich mit Staatsanwältin an
Statt etwas zu den Vorwürfen gegen seine Firma zu sagen, nutzte Donald Trump die Vernehmung, um einmal mehr gegen die Staatsanwältin Letitita James zu wettern. Es sei eine „Hexenjagd“ im Gange und James eine „abtrünnige, außer Kontrolle geratene Staatsanwältin“. James konterte: „Wenn sie unschuldig sind, warum berufen Sie sich auf den fünften Verfassungszusatz?“ Trump antwortete: „Wenn Ihre Familie, Ihr Unternehmen und alle Menschen in Ihrem Umfeld zur Zielscheibe einer unbegründeten, politisch motivierten Hexenjagd werden, die von Anwälten, Staatsanwälten und den Fake-News-Medien unterstützt wird, haben Sie keine Wahl.“
Die Befragung Donald Trumps hatte bereits am 10. August 2022 stattgefunden - zwei Tage, nachdem Trumps Anwesen in Florida, der Golfclub Mar-a-Lago, vom FBI durchsucht worden war. Seitdem ist viel passiert. Trump selbst sieht sich mit zahlreichen weiteren Klagen konfrontiert. Mal geht es um den Vorwurf der Vergewaltigung, mal wird ihm Falschaussage vorgeworfen, mal könnte eine Affäre mit Erotik-Darstellerin Stormy Daniels zu einer Verurteilung wegen Verstoßes gegen die Wahlkampffinanzierung führen. Ganz nebenbei kündigte der abgewählte Präsident an, 2024 noch einmal bei der US-Wahl antreten zu wollen. (dil)