„Loser“ und „Sucker“: Donald Trump verspottet gefallene US-Marines

Bei einem Besuch in Frankreich im Jahr 2018 soll US-Präsident Donald Trump US-Kriegstote als „Loser“ and „Sucker" bezeichnet haben. Das Weiße Haus dementiert.
- US-Präsident Donald Trump soll sich im Jahr 2018 in Paris abfällig über US-Kriegsgefallene geäußert haben
- US-Medien berichtet, Donald Trump habe die gefallenen US-Marines als „Verlierer“ und „Trottel“ bezeichnet
- Das Weiße Haus weist die Vorwürfe gegen Donald Trump zurück
Wieder Ärger für Donald Trump: Amerikanischen Medienberichten zufolge soll der amtierende US-Präsident Trump bei einem täglichen Briefing im Rahmen eines Staatsbesuches in Frankreich im Jahr 2018 US-Kriegstote beleidigt und sie als „Loser“ („Verlierer“) und „Sucker“ („Trottel“) bezeichnet haben.
Wie das US-amerikanische Magazin The Atlantic berichtet, soll es bei der kurzfristigen Absage eines geplanten Besuches Donald Trumps auf dem US-Friedhof Aisne-Marine in der Nähe der französischen Hauptstadt Paris zu den Aussagen gekommen sein. Trump machte damals die schlechte Witterung und Regen dafür verantwortlich, dass der Helikopter des US-Präsidenten nicht starten konnte.
Donald Trump soll gefallene US-Marines als „Loser“ und „Sucker“ bezeichnet haben
Ein anonymer hochrangiger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, berichtete dem Magazin The Atlantic nun, dass diese Behauptungen falsch seien. Laut der anonymen Quelle sollen Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats und des Secret Service Donald Trump mitgeteilt haben, dass eine Reise zu dem Friedhof, auf dem im Ersten Weltkrieg gefallene US-Marines begraben sind, per Hubschrauber wegen des Wetters riskant sei und eine Anfahrt mit dem Auto vorgeschlagen haben.
Diesem Vorschlag soll Donald Trump entgegnet haben: „Warum soll ich zu einem Friedhof fahren? Er ist voller Verlierer.“ Bei einem anderen Gespräch während des Staatsbesuches in Frankreich soll Trump die insgesamt über 1800 US-Marines, die bei der Schlacht in Belleau Wood im Jahr 1918 ihr Leben ließen, als „Sucker“ („Trottel“) bezeichnet haben.
Das Weiße Haus weist die Vorwürfe zurück: „Donald Trump schätzt das Militär“
Das Weiße Haus dementierte die Vorwürfe prompt. „Dieser Bericht ist offensichtlich falsch“, sagte Kommunikationsdirektorin Alyssa Farah. „Präsident Trump schätzt das Militär in höchstem Maße. Er hat seine Verpflichtung ihm gegenüber auf Schritt und Tritt demonstriert. Diese namenlosen Anekdoten entbehren jeder Grundlage und sind beleidigende Fiktion.“
Bereits im Vorfeld der US-Wahl 2016 hatte Donald Trump mit Aussagen über John McCain für Aufsehen gesorgt. „Er ist kein Kriegsheld“, sagte Donald Trump im Jahr 2015. „Ich mag Leute, die nicht gefangen genommen werden." Damit bezog er sich auf McCains fünfjährige Zeit in Kriegsgefangenschaft in Nordvietnam.
Haben Donald Trumps Aussagen Einfluss auf die US-Wahl 2020
Ob die Aussagen Einfluss auf die US-Wahl 2020 haben, wird wohl erst in der Wahlnacht am 3. November deutlich. Via Twitter verteidigte sich Donald Trump und wies sämtliche Vorwürfe gegen ihn zurück: „Ich habe John nie einen Verlierer genannt und ich schwöre, worauf auch immer ich schwören soll, dass ich niemals einen unser großartigen gefallenen Soldaten anders bezeichnet habe als einen Helden.” Das ist nachweislich falsch. (Von Yannick Wenig)