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„Es ist eine Schande!“ Donald Trump rastet nach Urteil aus

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Von: Bedrettin Bölükbasi

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Ex-US-Präsident Trump ist wegen sexuellen Missbrauchs zu Schmerzensgeld und Schadenersatz verurteilt. Er bezeichnet das Urteil als „Schande“.

Frankfurt – Der frühere US-Präsident Donald Trump ist wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Journalistin E. Jean Carroll zu fünf Millionen Dollar Schmerzensgeld und Schadenersatz verurteilt worden. Die neun Geschworenen eines Bundesgerichts in New York urteilten am Dienstag (9. Mai), Trump habe Carroll 1996 „sexuell missbraucht“ und später verleumdet. Den Vorwurf der Vergewaltigung wiesen sie zurück. Carroll sprach von einem Sieg „für alle Frauen, die gelitten haben, weil ihnen nicht geglaubt worden ist“.

Urteil gegen Trump: Ex-US-Präsident spricht von „Fortsetzung der Hexenjagd“

Trump hingegen wütete auf seiner eigenen Social-Media-Plattform „Truth Social“ über das Urteil des Bundesgerichts. „Ich habe absolut keine Idee, wer diese Frau ist“, schrieb Trump unter anderem laut der britischen Nachrichtenseite Daily Mail. „Dieses Urteil ist eine Schande“, ergänzte er und schrieb weiter: „Eine Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten.“ Später sprach er außerdem von einem „sehr unfairen Urteil“. Zu beiden Beiträgen wurden von seinem Team auch Videos veröffentlicht.

Mit „Hexenjagd“ meint Trump dabei die Ermittlungen des Sonderberaters Robert Mueller zu einer angeblichen russischen Einflussnahme bei der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016. Trump konnte sich damals bei der Wahl gegen die Demokraten-Kandidatin Hillary Clinton durchsetzen.

Urteil gegen Ex-US-Präsident Trump: „Richter wurde von Clinton ernannt“

In einem weiteren Video mit dem Titel „Eine politische Hexenjagd“ attackierte er den „von Clinton ernannten Richter“. Der habe sich bemüht, „dass das Ergebnis so negativ wie möglich ausfällt“. Zudem sei die Jury beim Prozess aus einer „Anti-Trump-Gegend“ gewesen, die der „schlechteste Platz in den USA für ein faires Urteil“ sei. „Ich habe keine Ahnung, wer sie ist und wo sie herkommt“, behauptete der Ex-US-Präsident.

Donald Trumps Anwalt Joe Tacopina stellt sich den Fragen der Presse nach dem Urteilsspruch der Jury in New York. Der Ex-Präsident persönlich meldet sich dagegen via Twitter zu Wort.
Donald Trumps Anwalt Joe Tacopina stellt sich den Fragen der Presse nach dem Urteilsspruch der Jury in New York. Der Ex-Präsident persönlich meldet sich dagegen via Twitter zu Wort. © IMAGO/Louis Lanzano

Mit dem Urteil in dem viel beachteten Zivilprozess wird Trump erstmals wegen Vorwürfen der sexuellen Gewalt rechtlich belangt. Er ist im Verlauf der Jahrzehnte von rund 20 Frauen des sexuellen Fehlverhaltens bis hin zur Vergewaltigung beschuldigt worden. Er wies solche Vorwürfe stets zurück.

Die heute 79-jährige Carroll wirft Trump vor, sie im Frühjahr 1996 in der Umkleidekabine eines New Yorker Luxus-Kaufhauses vergewaltigt zu haben. Öffentlich machte die langjährige Kolumnistin des Magazins Elle ihren Vorwurf erst 2019, als Trump Präsident war. Sie habe so lange geschwiegen, weil sie Angst gehabt habe, dass Trump ihre Karriere zerstören könne, hatte sie erklärt. (bb/dpa)

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