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Trump setzt Ukraine unter Druck – Kiew muss um US-Unterstützung fürchten

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Von: Christoph Gschoßmann

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Donald Trump könnte wieder US-Präsident werden. Seine neuesten Aussagen könnten für Nervosität in der Ukraine sorgen.

München - Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sorgt mit kontroversen Aussagen zum Ukraine-Krieg für Aufruhr. Trump, der sich anschickt, auch in der kommenden US-Wahl als Kandidat teilzunehmen und danach wieder vom Weißen Haus aus die Geschicke der Vereinigten Staaten von Amerika zu leiten, setzt die Ukraine jetzt schon unter Druck. Er weigert sich, klarzustellen, ob er überhaupt einen Sieg der Ukrainer will.

Zudem tätigte er absurd wirkende Aussagen, wonach er binnen 24 Stunden in der Lage sei, den Krieg zu beenden. Wird Trump erneut als Präsident gewählt, könnte sich das Blatt wenden: Die USA könnte ihre Unterstützung für Kiew zurückfahren.

Donald Trump und Moderatorin Katilan Collins bei CNN.
Donald Trump und Moderatorin Katilan Collins bei CNN. © Screenshot/CNN

Unterstützt die USA die Ukraine auch während einer Rezession?

Der Republikaner Trump traf im Wahlkamp bei einer CNN-“Bürgerversammlung“ im US-Bundesstaat New Hampshire neue dementsprechende Aussagen. Eines scheint laut CNN klar: Trump wird sich nicht dazu verpflichten, die Ukraine im Krieg mit Russland zu unterstützen. Klar scheint: Er will aus der Ukraine ein Wahlkampfthema machen.

Trump sagte, dass der Rest der Welt die USA beim Ukraine-Krieg „über den Tisch“ ziehe. Biden sorge sich mehr um den Schutz von Ausländern als um wirtschaftliche amerikanische Interessen. Trump spielt auf eine drohende Rezession an - Bidens Unterstützung für Kiew könnte in deren Angesicht während des Wahlkampfs schrumpfen. Unterstützung für einen solchen Schritt gebe es wohl: Laut Umfragen lässt die Unterstützung für die führende Rolle der USA bei der Unterstützung der Ukraine nach, insbesondere unter den Republikanern. Ein Faktor, den Trump auszunutzen versucht.

Trump: „Ich möchte, dass Europa mehr Geld bereitstellt“

„Wir verschenken so viel Ausrüstung, dass wir im Moment keine Munition für uns selbst haben“, sagte der Ex-Präsident. Und er fügte hinzu: „Wir haben keine Munition für uns selbst, wir verschenken so viel“ – Kommentare, die kommenden Isolationismus unter Trump prophezeien. Auf die Frage des CNN-Moderators Kaitlan Collins, ob man Wladimir Putin seiner Meinung nach wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vor Gericht stehen sollte, antwortete Trump: „Ich sage Folgendes: Ich möchte, dass Europa mehr Geld bereitstellt.“

Als Trump das letzte Mal an die Macht kam, stieg er aus dem Pariser Klimaabkommen aus und beendete das Atomabkommen mit dem Iran. Gut möglich, dass er auch Bidens Arbeit für die Ukraine zunichtemacht. Dazu hegt Trump laut CNN möglicherweise einen besonderen Groll gegen Selenskyj, nachdem sein Versuch, den ukrainischen Präsidenten dazu zu bringen, vor der Wahl 2020 Korruptionsermittlungen gegen Biden anzukündigen, zu seiner ersten Amtsenthebung führte.

Selenksyj reagiert gelassen auf Trump-Äußerungen

Noch ist Trump jedoch kein offizieller Präsidentschaftskandidat der Republikaner, und nicht alle potenziellen Kandidaten sehen die Lage wie Trump. Der republikanische Gouverneur von New Hampshire, Chris Sununu, ein Trump-Kritiker und auch potenzieller Präsidentschaftskandidat für 2024, beschrieb Trumps Auftritt im Rathaus bei einem Auftritt im „Situation Room with Wolf Blitzer“ als „schwächlich“. Er sagte: „Die Ukraine muss den Krieg gewinnen.“ Die USA hätten nie eine bessere Chance gehabt hätten, „gegen diese Blechdosenarmee Russland Fuß zu fassen“.

Selenskyj selbst ignorierte Trumps Äußerungen in einem Interview mit europäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. „Wer weiß, wo wir sein werden [wenn die Wahl stattfindet]?“ sagte er laut der BBC. „Ich glaube, dass wir bis dahin gewinnen werden.“ Und der britische Verteidigungsminister Ben Wallace äußerte im Unterhaus, er sei zuversichtlich, dass die Amerikaner die Ukraine unterstützen würden, wer auch immer im Weißen Haus sei. (cgsc)

Die Vorwürfe gegen Donald Trump reißen nicht ab. Jetzt sagten zwei Ex-Angestellte aus. Der Ex-Präsident soll sich vor allem für jüngeres Personal interessiert haben.

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