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Internettrolle stürzen sich auf Donald Trumps Online-Netzwerk

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Von: Stefan Krieger, Jennifer Greve

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sein eigenes soziales Netzwerk angekündigt - schon jetzt tummeln sich in den Vorabversionen nicht nur seine Fans.

Update vom Freitag, 22.10.2021, 15.55 Uhr: Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, will in den sozialen Medien wieder richtig mitmischen. Deswegen soll im November die erste offizielle Textversion seines eigenen Netzwerkes Social Truth online gehen. Der Release des Netzwerkes soll 2022 folgen.

Trump musste jedoch feststellen, dass sich in den öffentlich zugänglichen Vorabversionen des Dienstes nicht nur Fans und Gleichgesinnte tummeln, sondern unter anderem auch Onlinetrolle und Reporter. Das berichtet Spiegel.de. So sollen etwa Drew Harwell von der Washington Post und Mikael Thalen von The Daily Dot auf der Plattform mitgemischt haben. Harwell als @mikepence und Thalen für kurze Zeit als @donaldtrump.

Eine nennenswerte technische Absicherung gegen solche Vorgehensweisen soll es dem Spiegel zufolge nicht geben. Auch ein professionellerer Aufbau des Netzwerkes im November wird für unwahrscheinlich gehalten.

Die Plattform „TRUTH Social“ soll im November kommen.
Die Plattform „TRUTH Social“ soll im November kommen. © CHRIS DELMAS/afp

Donald Trump plant Großes: Eigenes Online-Netzwerk kommt

Erstmeldung vom Donnerstag, 21.10.2021, 06.37 Uhr: Washington D.C. - Es war ein herber Schlag für den ehemaligen Präsidenten der USA, Donald Trump. Sowohl der Kurznachrichtendienst Twitter als auch Facebook und die Video-Plattform Youtube hatten Trumps Konten im Januar 2021 kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gesperrt. Seitdem war es dem ehemaligen Power-User nicht mehr möglich, seine Sicht der Dinge ungefiltert in die Welt zu verbreiten - jedenfalls nicht über die Netzwerke, die die meisten seiner Anhänger nutzen.

Auslöser für die Sperre war die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger Trumps - und dass er Sympathie für die Angreifer bekundete. Außerdem behauptet er nach wie vor ohne jegliche Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November durch Betrug gestohlen worden sei. Damit heizte er die Stimmung im Land auf. Twitter, wo Trump mehr als 80 Millionen Nutzer folgten, war für ihn bis dahin die wichtigste Kommunikationsplattform. Der Ex-Präsident wehrt sich bereits seit längerem gegen die Sperrung seines Accounts.

Donald Trump plant eigenes Online-Netzwerk

Jetzt aber handelt Donald Trump. In den USA hat der ehemalige Präsident Pläne für ein eigenes Online-Netzwerk vorgestellt. Die Plattform „TRUTH Social“ (übersetzt etwa: „Soziale Wahrheit“) werde im November als Testversion an den Start gehen, „um der Tyrannei von Big Tech die Stirn zu bieten“, erklärte Trump am Mittwoch (20.10.2021). „Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine große Präsenz auf Twitter haben, aber euer amerikanischer Lieblingspräsident wurde zum Schweigen gebracht“, führte Trump aus. „Das ist inakzeptabel.“

Er habe deshalb das Unternehmen Trump Media & Technology Group (TMTG) gegründet. Neben dem Online-Netzwerk soll TMTG auch einen Videodienst an den Start bringen, der sich auf politisch nicht korrekte Unterhaltungsformate konzentrieren werde.
Im November, so Donald Trump, solle das Netzwerk „TRUTH Social“ für geladene Gäste starten, Anfang 2022 dann landes- bzw. weltweit.

Donald Trump als Konkurrent für das „liberale Medienkonsortium“

Trump erklärte weiter, auch ein neues Medienunternehmen gegründet zu haben - die Trump Media & Technology Group. Das Unternehmen sei durch eine Fusion mit Digital World Acquisition Corp. entstanden und wolle an die Börse gehen. Es solle ein Konkurrent für das „liberale Medienkonsortium“ sein und sich gegen Unternehmen des Silicon Valley wehren, die ihre einseitige Macht dazu genutzt hätten, oppositionelle Stimmen in Amerika zum Schweigen zu bringen. Trump kündigte an, bald seine erste „Wahrheit“ auf Truth Social veröffentlichen zu wollen.

Donald Trump: Eigene Website kläglich gescheitert

Ob die Pläne des ehemaligen Präsidenten in die Tat umgesetzt werden, bleibt aber abzuwarten. Bereits in der Vergangenheit hatte Trump immer wieder angekündigt, auf eigenen Plattformen seine Sicht der Dinge verbreiten zu wollen. Großen Erfolg hatte er damit bislang nicht. Im Mai startete er einen Blog mit dem Titel „From the Desk of Donald J. Trump“. Die Website wurde jedoch schon einen Monat später wieder vom Netz genommen.

Trumps ehemaliger Berater Jason Miller gründete Anfang des Jahres das Online-Netzwerk Gettr, dem Trump bislang allerdings nicht beigetreten ist. Kurz nach der Ankündigung von „TRUTH Social“ gratulierte Miller seinem Ex-Chef zum „Wiedereinstieg in die sozialen Medien“. „Jetzt werden Facebook und Twitter noch mehr Marktanteile verlieren“, erklärte Miller. Donald Trump wird es sicher gerne vernommen haben. (skr/jey/dpa/afp)

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