Kampf gegen „linksradikale Rassisten und Perverse“: Trump startet Kampagne für Präsidentenwahl 2024
Der frühere US-Präsident Donald Trump hält seine ersten Wahlveranstaltungen ab. Seine Reden sind geprägt von alten Themen.
Frankfurt – Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Wochenende mit seiner Wahlkampagne für die Präsidentenwahl 2024 in den USA begonnen. Der 76-Jährige hatte seine Kandidatur vor rund zwei Monaten bekannt gegeben. Die ersten Termine fanden in New Hampshire und South Carolina statt, wo auch Anfang 2024 die ersten parteiinternen Vorwahlen abgehalten werden. Die Frage ist, ob Trump die Republikaner zurückgewinnen kann, die sich nach den Midterms 2022 den Rücken von ohm abgewandt haben.
„Wir brauchen einen Präsidenten, der vom ersten Tag an Vollgas gibt, und ich gebe Vollgas“, sagte Trump in New Hampshire. Die Medien hätten ihn schon als Verlierer abgetan, doch jetzt sei er wütender als je zuvor, sagte der frühere Präsident unter Beifall des Publikums.
Donald Trump startet Kampagne für Präsidentenwahl 2024 mit den alten Themen
Die Veranstaltungen unterschieden sich in der Aufmachung deutlich von früheren Kundgebungen. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass er sich als disziplinierter, konventioneller Politiker präsentieren möchte. Am patriotischen Auftreten hat sich hingegen nichts verändert. In New Hampshire betrat er zu „God Bless the USA“ die Bühne und begann schnell, sich über Politiker:innen der Demokraten lustig zu machen. Nancy Pelosi nannte er beispielsweise „Crazy Nancy“ (verrückte Nancy).
Dann begann der frühere Präsident der USA ein Feindbild aufzubauen, gegen das er sich stellen möchte. „Wir werden die linksradikalen Rassisten und Perversen stoppen, die versuchen, unsere Jugend zu indoktrinieren, und wir werden ihre marxistischen Hände von unseren Kindern nehmen. Wir werden den Kult der Gender-Ideologie besiegen und bekräftigen, dass Gott zwei Geschlechter, Männer und Frauen, geschaffen hat. Wir werden nicht zulassen, dass Männer in Frauensportarten mitspielen“, sagte Trump.

Präsidentschaftswahlen in den USA 2024: Donald Trump beginnt mit seiner Kampagne
Trump blieb, gegen den Rat seiner Parteikollegen und -kolleginnen, zudem bei seiner Behauptung, dass ihm die Wahl 2020 gestohlen wurde. Auf seine Bemerkungen wurde im Publikum mit Zustimmung reagiert. Die Themen seiner Reden waren von seinen bekannten Positionen bestimmt, beispielsweise sprach er sich für Gas- und gegen Elektroautos aus. In seinen Reden sagte Trump außerdem, dass die Grenzen offen sind, obwohl sie geschlossen sein sollten und dass Amerika andere Nationen um Öl anbettelt, statt sein eigenes zu verwenden. „Es sollte das Gegenteil sein. Ein Aprilscherz, stimmt‘s?“
Trumps Kampagne zur Präsidentenwahl 2024 in den USA: Feindbild Einwanderung
Weiter wolle er auch die Integrität der Wahlen wiederherstellen und eine Invasion an der Südgrenze aufhalten, wo seiner Ansicht nach 15 Millionen Menschen die Grenze überqueren. Viele davon sollen laut Trump aus Gefängnissen uns psychiatrischen Einrichtungen kommen. Belege für seine Angaben lieferte der frühere Präsident allerdings nicht. Er selbst wollte mit einem Grenzzaun zwischen Texas und Mexiko die Einwanderung verhindern.
Hierbei wiederholte er Teile einer seiner Reden aus dem Wahlkampf von 2015, in denen er sagte, dass aus Mexiko Drogen, Verbrecher und Vergewaltiger über die Grenze in die USA kommen. „Sie schicken Leute, die Mörder sind, Mörder, sie schicken Vergewaltiger und sie schicken offen gesagt Terroristen oder Terroristen kommen von selbst und wir können das nicht zulassen“, sagte er, wobei er Mexiko diesmal nicht konkret benannte.
Präsidentenwahl 2024 in den USA: Donald Trump nicht so sicher wie vor ein paar Jahren
Ein weiteres Anliegen des früheren Präsidenten war der Umgang mit Russland. Amerika stünde am Rande eines Weltkrieges, deshalb müsse man dringend ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine aushandeln. Trump selbst behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, indem er als Vermittler fungiere.
Laut Meinungsumfragen ist Trump bei den Republikanern nicht so populär wie vor ein paar Jahren. Er hat den Rückhalt vieler Gruppen verloren, dazu gehören zum Beispiel die Hardcore-Christen. Trump hingegen sieht das offenbar anders, er sagte jedenfalls, dass er in den Umfragen weit vorne liege: „Wir werden gewinnen, und zwar sehr deutlich.“ (kiba)