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Donald Trumps Anwalt Rudy Giuliani: „Wir haben keine Beweise, wir haben Theorien“

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Von: Daniel Dillmann

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Rudy Giuliani, hier beim Wahlkampf für seinen Sohn in New York.
Rudy Giuliani, hier beim Wahlkampf für seinen Sohn in New York. © Sonia Moskowitz Gordon/imago

Ein Wahlbeamter erinnert sich in Washington DC an den bizarren Moment, als Donald Trumps Vertrauter Rudy Giuliani ihn bedrängte.

Washington D.C. - Er habe nicht gewusst, ob es vielleicht ein Scherz von Rudy Giuliani sei, sagte Rusty Bowers. Gegenüber dem Ausschuss zum Sturm aufs Kapitol in Washington DC erinnerte sich der Abgeordnete des Repräsentantenhauses im US-Bundesstaat Arizona an ein Gespräch mit dem ehemaligen Anwalt Donald Trumps. Der war unterwegs auf der Mission, den Wahlsieg von Joe Biden zu verhindern und seinen damaligen Mandanten zum Präsidenten zu machen. Egal, mit welchen Mitteln.

Bowers beschrieb das Treffen mit Rudy Giuliani und dessen Kollegin Jenna Ellis. Anwesend waren demnach auch etliche weitere Republikaner aus Arizona. Ellis behauptete, sie hätte eindeutige Beweise für Wahlbetrug. Bowers konfrontierte sie wie folgt:

Ausschuss zum Sturm aufs Kapitol: Donald Trump und Rudy Giuliani haben „Theorien“

„Ich sagte ihr: ich brauche Namen. Hast Du die Namen?
Sie sagte: Ja, habe ich. Ich habe alle Informationen.
Ich fragte: Hast Du Beweise?
Sie sagte: Ja, habe ich.
Hast Du sie mitgebracht?
Nein, habe ich nicht, aber ich kann sie besogen.
Ich sagte ihr daraufhin: Wenn Du mir die Beweise nicht mitgebracht hast, dann hast Du sie auch nicht.“

Rudy Giuliani: Donald Trumps Anwalt lässt Parteikollegen verwirrt zurück

Laut Bowers sei das der Moment gewesen, an dem sich Rudy Giuliani eingeschaltet hätte. „Wir haben keine Beweise“ soll der Anwalt von Donald Trump ganz offen zugegeben haben - zu einem Moment, zu dem er genau das in den USA immer wieder in aller Öffentlichkeit behauptet hatte; im Fernsehen, auf Pressekonferenzen und gegenüber Journalisten. „Er sagte zu mir: Wir haben jede Menge Theorien, wir haben nur keine Beweise“, so Bowers und führte aus: „Ich weiß nicht, ob das ein Fauxpas war oder ob er nicht darüber nachgedacht hat, was er da sagte. Sowohl ich als auch mein Anwalt und meine drei Kollegen, wir wussten nicht, was wir sagen sollten, und haben einfach freundlich darüber gelacht.“

Rudy Giuliani: Sie wollen Donald Trump töten!

Für Rudy Giuliani sieht die Sache dagegen ganz anders aus. In seinem Podcast Common Sense sagte der ehemalige Bürgermeister von New York, die Anhörungen und überhaupt der ganze Ausschuss zum Sturm aufs Kapitol seien politisch motiviert. Es handle sich um „eine Fortführung des ‚Tötet Donald Trump Programm‘ mit allen möglichen Mitteln.“ Sein Team und er täten nichts anderes als die USA zu informieren: „Wir lassen es die US-Amerikaner wissen, weil es vor ihnen geheim gehalten wird, als ob wir einem Kommunistenstaat leben würden.“ (Daniel Dillmann)

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