Anschuldigungen „lächerlich“ und „erfunden“: Trump weist alle Schuld von sich
Donald Trump weist alle Anschuldigungen gegen sich im Prozess wegen eines sexuellen Angriffs zurück. Die Entwicklungen aus den USA im News-Ticker.
- Prozess gegen Trump wird fortgesetzt: Ex-Präsident besucht derweil Golf-Ressort in Schottland.
- Vergewaltigungsprozess gegen Ex-Präsidenten: Donald Trump muss sich vor Gericht verantworten.
- Entscheidung zugunsten Trumps: Ex-Präsident darf Beweise in den USA veröffentlichen.
- Wird Trump verurteilt? Alle Informationen und Entwicklungen zum Prozess gegen Donald Trump in unserem News-Ticker.
Update vom 4. Mai, 9.40 Uhr: Donald Trump hat in seinem Zivilprozess gegen eine US-Autorin deren Vorwurf der Vergewaltigung als „lächerlich“ und „erfunden“ bezeichnet. Das ging aus einer auf Video aufgezeichneten Aussage Trumps vom vergangenen Oktober hervor, die die Verteidigung von E. Jean Carroll am Mittwoch (3. Mai) vor Gericht abspielte, wie US-Medien berichteten. Trump selbst erschien bisher nicht persönlich, seine Erklärungen auf dem Video haben den Berichten zufolge daher umso mehr Gewicht. Carroll wirft ihm vor, sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt zu haben.
Der damals noch nicht als Politiker tätige Immobilienmakler weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt erklärte zudem am Mittwoch vor Gericht, keine Zeugen zu laden, die Trump entlasten könnten, wie der Sender NBC News und andere berichteten. Der Grund sei, dass ein Experte, der ursprünglich als einziger Zeuge neben Trump selbst vorgesehen war, aus Gesundheitsgründen nicht aussagen könne, zitierte NBC News seinen Anwalt Joe Tacopina. Weitere Ausschnitte von Trumps Erklärungen auf Video sollten der Jury am Donnerstag vorgespielt werden, berichtete der Sender weiter.
Vergewaltigungsvorwürfe gegen Donald Trump: Weitere Zeugin sagt aus
Update vom 3. Mai, 5.40 Uhr: Im Zivilprozess gegen Donald Trump wegen Vergewaltigungsvorwürfen der US-Journalistin E. Jean Carroll hat eine andere Frau über einen mutmaßlichen sexuellen Angriff des Ex-Präsidenten ausgesagt. Die 81-jährige Jessica Leeds sagte am Dienstag (2. Mai Ortszeit) vor einem Bundesgericht in Manhattan, Trump habe sie bei einem Flug nach New York Ende der 1970er Jahre betatscht.
„Es gab kein Gespräch, es kam aus dem Nichts“, sagte Leeds. „Er hat versucht mich zu küssen, meine Brüste zu fassen.“ Als Trump auch versucht habe, ihr unter den Rock zu greifen, habe sie die Kraft gefunden, aus ihrem Sitz in der Ersten Klasse aufzustehen. Der Vorfall im Jahr 1978 oder 1979 habe nur „Sekunden“ gedauert, es sei ihr aber „wie eine Ewigkeit“ vorgekommen.
Leeds hatte ihre Vorwürfe schon wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl 2016 in einem Interview mit der „New York Times“ erhoben. Trump hatte zuvor in einer TV-Debatte mit seiner Kontrahentin Hillary Clinton Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens zurückgewiesen. „Ich war wütend, weil er lügte“, sagte Leeds nun vor Gericht.
Die Frau war von den Anwälten der Klägerin Carroll als Zeugin aufgerufen worden. Damit sollen die Geschworenen davon überzeugt werden, dass Trump in der Vergangenheit ein Muster an sexuellem Fehlverhalten an den Tag legte.

Trotz Vergewaltigungsvorwürfe: Trump weiter auf Wahlkampf
Update vom 2. Mai, 15.12 Uhr: Während der Richter einen Abbruch des Vergewaltigungsprozesses gegen ihn ablehnt, macht Trump weiter Wahlkampf. Bei seiner Stippvisite in Schottland wurde er von seines Golfresorts Turnberry begrüßt. Sie schwenkten Hüte mit der Aufschrift „Wir machen Turnberry wieder großartig“, berichtete die BBC.
Der Ex-US-Präsident unterhält in Schottland und Irland mehrere Golfanlagen. Trump will bei der Wahl 2024 erneut für die Republikaner antreten.
Vergewaltigungsvorwürfe gegen Trump: Seine Anwälte nehmen Carroll ins Kreuzverhör
Update vom 2. Mai 2023, 11.10 Uhr: Der Zivilprozess, in dem sich Donald Trump wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs verantworten muss und der ihm Millionen kosten könnte, wird diese Woche fortgesetzt. Die Geschworenen bekamen bislang einen umfassenden Einblick in den Streit zwischen US-Autorin Jean Carroll und Donald Trump. Das Anwaltsteam des ehemaligen Präsidenten spielte im bisherigen Verlauf des Prozesses TV-Nachrichtenausschnitte vor, die zeigten, wie Carroll die Begegnung in Live-Interviews beschrieb.
Die Geschworenen erfuhren auch mehr über andere „traumatische Vorfälle“ in Carrolls Leben. Trumps Anwälte nahmen Carroll wiederholt ins Kreuzverhör. Unter anderem ging es darum, warum Carroll der Polizei nie erzählt habe, wie der ehemalige CBS-Vorsitzende Les Moonves sie in einem Aufzug geküsst und begrapscht hat – und andere Fälle von sexuellem Fehlverhalten anderer Männer gegenüber Carroll.
Zivilprozess gegen Donald Trump: Ehemaliger Präsident besucht Schottland
Update vom 2. Mai 2023, 10.13 Uhr: Während in New York der Prozess gegen Donald Trump fortgeführt wird, hat der bereits das Land verlassen. Trump befindet sich aktuell in Schottland, wo er einen seiner Golfplätze besucht. Es ist der erste Trip Trumps nach Großbritannien seit 2019. Nach seiner Ankunft in Schottland hat Trump sich noch auf dem Flughafen an die Medienvertreter gewandt. „Es ist großartig, wieder zuhause zu sein“, sagte der Ex-Präsident und ergänzte: „Das war das Zuhause meiner Mutter.“
Erstmeldung vom 2. Mai 2023, 07.00 Uhr: New York (USA) – Der Vergewaltigungsprozess gegen Ex-US-Präsident Donald Trump geht weiter: Am Montag (1. Mai) lehnte der zuständige Richter einen Abbruch des Verfahrens ab. Trumps Anwälte hatten darum gebeten, den Prozess ergebnislos zu beenden, wie US-Medien berichteten.
Der Vorwurf von Trumps Anwälten an das Gericht: In dem Verfahren seien immer wieder „unfaire und schädliche Entscheidungen“ getroffen worden. Richter Lewis Kaplan lehnte den Antrag ab. In den USA verschwimmt Donald Trumps Wahlkampf 2024 zunehmend mit der Verteidigung in dem gegen ihn verlaufenden Zivilprozess.
Donald Trump darf weiter Beweise mit der Öffentlichkeit der USA teilen
Eine andere Entscheidung der US-Gerichte fiel am Montag zugunsten Trumps aus. Trumps Anwälte erreichten, dass der Ex-Präsident weiterhin Beweise gegen ihn öffentlich in den sozialen Medien diskutieren darf. „Präsident Trump ist der führende republikanische Präsidentschaftskandidat der Vereinigten Staaten“, heißt es laut New York Times in den Unterlagen der Anwälte. „Um das Offensichtliche zu sagen, es wird weiterhin bedeutende öffentliche Kommentare zu diesem Fall und seiner Kandidatur geben, auf die er das Recht und die Notwendigkeit hat, zu reagieren, sowohl um seiner selbst willen als auch zum Wohle der abstimmenden Öffentlichkeit.“
Die Staatsanwaltschaft hatte demnach gefordert, dass dem ehemaligen Präsidenten untersagt werde, Beweise ohne Anwesenheit seiner Anwälte zu überprüfen, und im weiteren Sinne, die Beweise der Staatsanwaltschaft in den sozialen Medien oder über andere Kanäle zu veröffentlichen. Die Anwälte argumentierten auch, dass auch die Staatsanwaltschaft dann nicht öffentlich über Beweise gegen Trump sprechen dürfe.
Vergewaltigungsvorwurf gegen Donald Trump durch Jean Carroll vor Gericht
Das Vergewaltigungsverfahren gegen Donald Trump läuft also weiter: Darin wirft die heute 79 Jahre alte US-Autorin Jean Carroll Trump vor, sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt zu haben. Trump weist die Anschuldigung zurück. Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand Carroll der Rechtsweg für eine Klage jedoch offen. Der in der vergangenen Woche begonnene Prozess könnte noch mehrere Tage dauern. Trump selbst erschien bislang nicht - er war am Montag bei der Einweihung einer Golfanlage in Schottland.
Gegen den 76-jährigen Trump wird wegen einer Reihe möglicher Verbrechen ermittelt. Er selbst stellt das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden gegen ihn als politisch motiviert dar, weil er bei der Wahl 2024 erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat antreten will. (Kathrin Reikowski)