Prozess ist gestartet: Trump schwänzt Auftakt – Anwältin spottet
In New York startet der Zivilprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump. Es geht um einen Vergewaltigungsvorwurf.
- Prozessauftakt: Wie erwartet ist Trump nicht in Manhattan erschienen
- Vergewaltigungsvorwurf gegen Donald Trump: Ermittlungen auch wegen anderer Verbrechen
- Über die Entwicklung im Prozess gegen Donald Trump in New York berichten wir im News-Ticker.
Update vom 25. April, 20.45 Uhr: Donald Trump ist, wie erwartet, nicht zum Auftakt seines Prozesses wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs in Manhattan erschienen. Schon vorab erklärte Trumps Anwalt, dass der Ex-Präsident der Stadt New York „die logistische Belastung“ ersparen möchte, die mit seinem Erscheinen einhergehen würde.
Roberta Kaplan, Anwältin der Klägerin Jean Carroll, hatte dafür nur Spott übrig. „Wenn Herr Trump einen Weg finden kann, an Ringkämpfen, politischen Kongressen, zivilen Anhörungen und Wahlkampfveranstaltungen teilzunehmen, dann könnte er sicherlich auch die Logistik überwinden, um an seinem eigenen Bundesprozess teilzunehmen“, sagte sie.

Prozess gegen Donald Trump: Ex-Präsident schwänzt Auftakt
Update vom 25. April, 17.40 Uhr: Der Zivilprozess wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs gegen Donald Trump hat ohne Beisein des früheren US-Präsidenten begonnen. Ein Sprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur nach dem offiziell angesetzten Beginn des Verfahrens am Dienstag, dass Trump sich nicht im Gerichtsgebäude in New York aufhalte.
Die US-Autorin Jean Carroll wirft dem Republikaner vor, er habe sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt. Trump weist die Anschuldigung zurück. Zunächst sollen bei dem Verfahren in Manhattan die zwölf Geschworenen ausgewählt werden. Es wird erwartet, dass der Prozess eine Woche andauert.
Probleme für Donald Trump: In Georgia droht ein weiterer Prozess
Update vom 25. April, 12.15 Uhr: Als ob der Prozess gegen Donald Trump in New York nicht schon genug wäre, gibt es nun neuen Ärger für den Ex-Präsidenten. Diesmal aus dem Bundesstaat Georgia. In einem Schreiben hat dort die Bezirksstaatsanwältin Fani Willis mitgeteilt, im Zeitraum vom 11. Juli bis zum 1. September zu entscheiden, ob dort Anklage gegen Trump erhoben werden soll. Das berichtet das US-Nachrichtenportal Newsweek. Es steht der Vorwurf im Raum, der ehemalige Präsident habe bei der Präsidentschaftswahl 2020 versucht, das Wahlergebnis zu manipulieren.
Prozess gegen Donald Trump: Verfahren startet in Manhattan
Erstmeldung vom 25. April: New York – Gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump beginnt am heutigen Dienstag (25. April) in New York ein Zivilprozess wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs. Zunächst sollen bei dem Verfahren (ab 15.30 Uhr/MESZ) in Manhattan die zwölf Geschworenen ausgewählt werden. Die US-Autorin Jean Carroll wirft dem Republikaner vor, er habe sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt. Trump weist die Anschuldigung zurück. Die heute 79-Jährige verlangt von Trump eine Entschädigung. Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt.
Ob der 76 Jahre alte Trump zu dem Prozess erscheinen wird, ist fraglich. Sein Anwalt Joseph Tacopina sagte, der ehemalige Präsident würde zwar gerne nach New York kommen, wolle der Stadt aber den großen logistischen Aufwand ersparen, der mit einer Reise in die Großstadt und durch Manhattan verbunden wäre.
Prozess gegen Donald Trump: Nichterscheinen könnte negative Auswirkungen haben
In der MSNBC-Sendung „The Katie Phang Show“ erklärte die ehemalige US-Staatsanwältin Barbara McQuade, dass ein Nichterscheinen Trumps bei den Geschworenen in New York City nicht gut ankommen würde. Diese würden ohnehin nicht gerade dazu neigen, ihn zu mögen. „Wenn ich ein Anwalt von Donald Trump wäre, würde ich ihm sicherlich raten, dort zu sein“, so McQuade weiter. „Ich denke, es ist ein schlechtes Bild für die Geschworenen, die sich fragen, wo ist er? Gibt es etwas Wichtigeres, als hier zu sein?“
Es wird geschätzt, dass der Prozess eine Woche dauern könnte. Carroll hatte den Vergewaltigungsvorwurf 2019 in einem Buchauszug öffentlich gemacht. Trump reagierte damals unter anderem mit den Worten, Carroll sei nicht sein Typ. Er warf ihr auch vor, nur ihr Buch verkaufen zu wollen.
Die Schriftstellerin klagte daraufhin gegen Trump - zunächst wegen Verleumdung, weil er sie als Lügnerin dargestellt habe. Ein neues New Yorker Gesetz machte zuletzt die Erweiterung um den Vorwurf der Körperverletzung möglich.

Donald Trump: Mehrere Prozesse gegen den ehemaligen Präsidenten
Die Stimmung in den USA bezüglich der rechtlichen Verfolgung Trumps ist aufgeheizt. Gegen ihn wird wegen einer Reihe möglicher Verbrechen ermittelt. Trump selbst weist alle Fälle als politisch motiviertes Vorgehen zurück. Er will die Nominierung der Republikaner für die Präsidentenwahl 2024 gewinnen.
Trump ist bereits mit einer Anklage wegen Betrugs im Zusammenhang mit der Zahlung von Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels konfrontiert. Außerdem droht ihm eine strafrechtliche Verfolgung auf Bundes- und Staatsebene wegen der Versuche, die Wahlen im Jahr 2020 zu manipulieren, der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar und der Hortung von Geheimdokumenten. (skr/nak mit Agenturen)