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Ermittlungen gegen Trump Organization– Weitere Anklagen im Anmarsch

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Von: Tim Vincent Dicke

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Allen Weisselberg (m), Finanzchef der Trump-Organisation, erscheint vor dem Obersten Gerichtshof in Manhattan.
Ex-Finanzchef der Trump Organzation: Allen Weisselberg (m) wird vorgeworfen, mehr als 1,7 Millionen Dollar an inoffiziellen Vergütungen kassiert zu haben. © Kena Betancur/AFP

Im Prozess gegen den Konzern von Donald Trump werden Millionen Steuerunterlagen gefunden. Dem Ex-Finanzchef der Trump Organization droht Böses.

New York – Der Prozess in den USA gegen das Unternehmen von Donald Trump, die Trump Organization, ist am Montag (21.09.2021) in die nächste Runde gegangen. Allen Weisselberg, der ehemalige Finanzchef des Konzerns, wurde von der Staatsanwaltschaft in Manhattan unter anderem wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Nun hat es eine neue Entwicklung in dem Verfahren gegeben: In dem Keller eines Mitverschwörers wurden Millionen Steuerunterlagen gefunden – Weisselbergs Anwalt rechnet deswegen mit weiteren Anklagen gegen seinen Mandanten.

„Wir haben Grund zu der Annahme, dass weitere Anklagen folgen könnten“, sagte Anwalt Bryan Skarlatos bei der Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof in New York. Skarlatos hielt einen dicken Umschlag hoch und sagte, dass sich die verschiedenen Parteien vor der Gerichtsverhandlung in den Räumen des Richters getroffen hätten, berichtet CNN. „Es wurde uns von der Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass dieses Paket Dokumente enthält, die im Keller eines Mitverschwörers gefunden wurden und bei denen es sich um Steuerunterlagen handelt“, sagte der Anwalt. Insgesamt soll es drei Millionen Dokumente geben.

Konzern von Donald Trump - Weisselberg in 15 Punkten angeklagt

Wer der Mitverschwörer ist, bei dem die Akten gefunden wurden, ist noch nicht bekannt. Es gibt Hinweise, dass es sich um Matthew Calamari handelt. Calamari war Leibwächter von Donald Trump und arbeitete sich bis zum Chief Operating Officer des Unternehmens hoch. Andere vermuten, dass es sich um Jeff McConney handeln könnte – den Controller des Unternehmens, der lange Zeit als Weisselbergs Stellvertreter fungierte.

Allen Weisselberg wurde von der Staatsanwaltschaft in insgesamt 15 Punkten angeklagt. Zu den Anklagepunkten gehören unter anderem schwerer Diebstahl und Steuerbetrug. Die Staatsanwaltschaft hofft, Weisselberg zur Kooperation und Aussage gegen Donald Trump bewegen zu können, um seine eigenen Aussichten in dem Fall zu verbessern. Neben den Familienangehörigen gilt Weisselberg zu den Top-Figuren des Konzerns.

Weisselberg soll von Trump Organization Autos und Wohnungen finanziert bekommen haben

„Der Zweck des Systems bestand darin, Weisselberg und andere Führungskräfte der Trump Organization auf eine Art und Weise zu entschädigen, die ‚nicht in den Büchern‘ stand“, heißt es in der Anklage. Die Begünstigten hätten demnach erhebliche Teile ihres Einkommens auf indirekte und verschleierte Weise erhalten, die der Steuerbehörde nicht gemeldet worden seien.

Der Ex-Finanzchef soll einen Mercedes-Dienstwagen, Wohnungen in New York und die Schulausbildung seines Enkels von Donald Trumps Firma bezahlt bekommen haben. Weisselberg sowie die Trump Organization plädierten auf „nicht schuldig“.

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Eric Trump, zweitältester Sohn des früheren US-Präsidenten, zeigt sich wegen der Untersuchungen sichtlich frustriert. „Jeden Tag, seit mein Vater gewählt wurde, gibt es eine Untersuchung. Wir erhalten eine Vorladung nach der nächsten“, sagte der 37-Jährige, der Vizepräsident der Trump Organization ist, dem konservativen US-Sender Fox News. Schuld an den Ermittlungen würde die demokratische Partei tragen. Sie würden „alles zu einer Waffe machen“, die Justiz, das politische System – und sogar das Militär. (tvd)

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