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US-Präsidentschaftswahlen 2024
Mike Pompeo: Trumps Außenminister steigt ins Rennen um die Präsidentschaft ein
- vonMirko Schmidschließen
Mike Pompeo stand lange treu an der Seite von Donald Trump. Jetzt drängt der ehemalige Außenminister in die erste Reihe.
Washington D.C. - Kaum ist die Präsidentschaftswahl 2020 Geschichte, schon bringen sich erste Republikaner in Position, um Joe Biden zu beerben. Es geht um die Frage, wer die Demokraten 2024 herausfordern darf.
Das Wahlsystem der USA mit seinen Zwischenwahlen zur Halbzeit einer Präsidentschaft ist seit jeher auf einen Dauerwahlkampf angelegt. Wer echte Chancen haben möchte, als Kandidat seiner Partei ins Präsidentschaftsrennen einzusteigen, der muss seine Chancen frühzeitig ausloten. Mike Pompeo, unter Donald Trump als Außenminister tätig, wagt sich nun frühzeitig aus der Deckung.
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Mike Pompeo hat die loyale Fanbase um Donald Trump bereits im direkten Anschluss an die US-Wahlen von 2020 strategisch klug umworben. Als einer der wenigen hochrangigen Politiker aus dem Kreis der Republikaner hatte er sich öffentlich hinter den starken Mann der Partei gestellt. Danach befragt, ob es eine saubere Übergabe der Macht (gemeint war an Joe Biden) geben würde, antwortete Pompeo, dass es sehr wohl einen solchen geben würde. Allerdings an ein zweites Trump-Kabinett.
Mike Pompeo stellte sich lange öffentlich klar hinter Donald Trump
Es waren Worte wie Balsam auf die Seele und Futter für die Hoffnungen der Fans von Donald Trump. Dass der auf einen Rachefeldzug gegen alle Republikaner sinnt, die sich wagten, dem Idol der Parteibasis zu widersprechen, wird Mike Pompeo einkalkuliert haben.
Sollte es je Zweifel am Ehrgeiz des Enkels italienischer Einwanderer gegeben haben, hat er diese spätestens am Freitag (26. März 2021) ad acta gelegt. Vor einer Gruppe von Interessierten aus dem wichtigen Vorwahlstaat Iowa legte er den Grundstein für eine eigene Präsidentschaftskandidatur.
Name | Michael Richard „Mike“ Pompeo |
Alter | 57 Jahre (30. Dezember 1963) |
Geburstort | Orange, Kalifornien, USA |
Partei | Republikaner |
Ehefrau | Susan Pompeo (verh. 2000) |
Höchste Position | Außenminister der USA (2018-2021) |
In Urbandale, unweit der Landeshauptstadt Des Moines, sprach Mike Pompeo vor Mitgliedern des Westside Conservative Club über die 2022 anstehenden Zwischenwahlen und - wie alle Republikaner es derzeit pflichtschuldig tun - darüber, wie den Demokraten denn der US-Senat und das Repräsentantenhaus zu entreißen seien. Doch zwischen den Zeilen ließ der vierte und letzte durch den Senat bestätigte Außenminister unter Donald Trump mehr als deutlich durchschimmern, dass er bereits einen Schritt weiter denkt. Pompeo, der eigenen Präsidentschaftsambitionen stets mit aller Deutlichkeit eben nicht widersprochen hatte, ließ seine Zuhörerschaft und mithin die US-Medien wissen: „Diese Wahlen im Jahr 2022 werden einen bedeutenden Einfluss darauf haben wie 2024 ausgeht. Und genau deswegen bin ich hier.“
Zukunft der Republikaner: Donald Trump „vergisst“ Mike Pompeo
Um allerdings tatsächlich Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden, das ist klar, muss Mike Pompeo entweder an Donald Trump vorbei - oder braucht dessen Segen. Der ehemalige Präsident ist weiterhin die Leitfigur seiner Partei, rund zwei Drittel der republikanischen Anhängerschaft sprechen sich in Umfragen konstant dafür aus, dass der passionierte Golfer die „Grand Old Party“ in die Zukunft führen soll. Doch gewisse Absetzbewegungen werden auf beiden Seiten deutlich. Während sich Pompeo selbst positioniert - ungeachtet der Tatsache, dass Donald Trump selbst öffentlich mit einer erneuten Kandidatur kokettiert - straft ihn sein ehemaliger Vorgesetzter mit demonstrativer Missachtung. So wurde Donald Trump darum gebeten, die Namen derjenigen aufzuzählen, die in seine Augen für die Zukunft der Partei stünden. Mike Pompeo war nicht darunter. (Mirko Schmid)