Donald Trump verlangt „genauso viel Zeit im Fernsehen“ – CNN reagiert
Während in Washington D.C. immer mehr Details zum Kapitol-Sturm ans Licht kommen, reagiert nun auch Donald Trump – auf seine ganz eigene Art.
Mar-a-Lago – Nun also hat auch Donald Trump reagiert. Der ehemalige Präsident der USA meldete sich über seine neue Social Media-Plattform „Truth Social“ zu Wort und kommentierte – mutmaßlich aus Mar-a-Lago (Florida) – die Ereignisse in Washington D.C. Dort tagt derzeit der Untersuchungsausschuss zum Sturm aufs Kapitol am 6. Januar durch Anhängerinnen und Anhänger Trumps. Der Ausschuss geht der Frage nach, was der ehemalige US-Präsident an diesem Tag tat, ob er den Mob anstachelte und welche Verantwortung er an den Ereignissen trägt, in deren Folge fünf Menschen ihr Leben verloren.
„Die Fake-News-Medien machen mit ihren Lügen und Desinformationen im Stil von Russland, Russland, Russland weiter“, schrieb sich Donald Trump in Rage, „indem sie die einseitigen und uninteressanten Anhörungen übertragen.“ Der ganze Ausschuss sei nichts anderes als „eine einseitige höchst parteiische Hexenjagd, wie man sie noch nie zuvor im Kongress gesehen hat.“ Diese Erkenntnis mündete bei Donald Trump in der klaren Ansage: „Deshalb fordere ich hiermit GLEICHE ZEIT [sic], um den massiven Wahlbetrug und die riesigen Sicherheitslücken aufzudecken!“
Donald Trump fordert mehr TV-Zeit – CNN hat einen Ratschlag parat
Die Forderungen Trumps kamen am dritten Tag der öffentlichen Anhörungen des Untersuchungsausschusses in Washington D.C. Sie lösten umgehend Reaktionen aus den von Trump als Fake News bezeichneten Medien aus. Der Ratschlag, den sie dem ehemaligen Präsidenten gaben, war einfach und genial. „Alles, was Donald Trump machen muss, ist vor dem Ausschuss erscheinen und unter Eid aussagen“, so ein Kommentator des US-Nachrichtensenders CNN. Dann würde das ehemalige Staatsoberhaupt ganz sicher auch bei CNN Live-Berichterstattung erhalten.

Doch dass Donald Trump, anders als beispielsweise seine ehemaliger Justizminister William Barr oder auch als seine Tochter Ivanka Trump, tatsächlich vor dem Untersuchungsausschuss auftaucht, gilt als unwahrscheinlich. Zu groß wäre die Gefahr für den Ex-Präsidenten, sich selbst zu belasten. Seine Anwälte dürften ihm deshalb davon abraten.
Donald Trump und der Untersuchungsausschuss zum Kapitol-Sturm: So geht es weiter
Unabhängig von Donald Trumps weiterem Verhalten wird der Untersuchungsausschuss zum Kapitolsturm am 6. Januar die öffentlichen Anhörungen am Dienstag (21. Juni) fortsetzen und im Anschluss erneut am Donnerstag (23. Juni) zusammenkommen.
- Die nächsten Termine der öffentlichen Anhörungen im Untersuchungsausschuss
- Dienstag, 21. Juni 2022, 19.00 Uhr (MET)
- Donnerstag, 23. Juni 2022, 19.00 Uhr (MET)
Laut Liz Cheney, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses und Mitglied der Republikanischen Partei, werde man sich in den letzten beiden Anhörungen vor allem auf die Aussagen Trumps vor dem Kapitol-Sturm konzentrieren. Es werde darum gehen, ob Trump ganz bewusst „einen gewaltbereiten Mob zusammengerufen und diesen dann zum illegalen Marsch aufs Kapitol geordert“ habe. Der Ausschuss würde dann auch weitere Beweise vorlegen, dass Trump sich am 6. Januar weigerte, die Hilfe des Militärs gegen seine eigenen Anhänger in Anspruch zu nehmen, und stattdessen den Sturz der Demokratie in den USA wissentlich in Kauf genommen habe. (Daniel Dillmann)
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