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„Baby Trump“-Ballon soll über Peking fliegen? Donalds Sohn findet die Idee witzig

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Von: Christian Stör

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Der Ballon namens „Baby Trump“ flog bei Protesten gegen Besuch von Donald Trump im Juli 2018 in London. Nun soll er wieder zum Einsatz kommen.
Der Ballon „Baby Trump“ begeisterte die Menschen bei den Protesten gegen den Besuch von Donald Trump im Juli 2018 in London. © dpa

Donald Trump Jr. macht sich seine Gedanken über den Spionageballon aus China. Seine Vorschläge und Ideen sind aber etwas absurd.

Washington, D.C. - Der Spionageballon aus China sorgt seit Tagen für helle Aufregung in den USA. Rauf und runter wird diskutiert, ob der Abschuss durch Kampfflieger richtig oder falsch, verfrüht oder verspätet war. Mit dabei ist natürlich auch einer, der im Grunde zu fast jedem Thema eine Meinung hat.

Donald Trump Jr. hat den Flug des chinesischen Ballons jedenfalls mit viel Anteilnahme verfolgt. Als die ersten Bilder des Ballons über dem Bundesstaat Montana im Nordwesten der USA aufgetaucht waren, forderte der älteste Sohn des 45. US-Präsidenten die Menschen vor Ort einfach auf, zur Waffe zu greifen und den Ballon vom Himmel zu holen.

Donald Trump Jr. bringt Vorschlag zu Spionageballon ein

„Wenn Joe Biden und seine Regierung zu schwach sind, um das Offensichtliche zu tun und einen feindlichen Überwachungsballon abzuschießen, lassen wir vielleicht einfach die guten Leute von Montana ihr Ding machen“, schrieb Trump Jr. auf Twitter. „Ich kann mir vorstellen, dass sie die Fähigkeit und die Entschlossenheit haben, alles selbst zu tun.“

Dass US-Präsident Joe Biden zuvor schon längst den Befehl zum Abschuss erteilt hatte, konnte Trump Jr. zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Um jegliches Risiko für die Menschen am Boden zu vermeiden, war aber entschieden worden, den Ballon erst über dem Wasser innerhalb des US-Hoheitsgebiets abzuschießen.

An solche Gefahren dachte Donald Trump Jr. wohl nicht, genauso wenig wie die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, die auf Twitter einen gleichlautenden Vorschlag unterbreitete. Auch wussten beide offenbar nicht, dass die Idee reichlich idiotisch war. Der Ballon war immerhin in einer Höhe von knapp 20 Kilometern unterwegs, mit einer Kugel also nicht zu erreichen. Darauf musste sie unter anderem Bill Prady, einer der Macher der TV-Sitcom „The Big Bang Theory“, erst aufmerksam machen.

Donald Trump Jr. findet „Baby Trump“ lustig

Nachdem aber US-Kampfflieger den chinesischen Spionageballon abgeschossen hatten, bewies Trump Jr. eine durchaus erstaunliche Haltung. Ob sein Vater, in dessen Amtszeit auch schon Spionageballone in den US-Luftraum eingedrungen waren, den kulturelle Austausch mit China auch für so witzig hält wie sein Sohn?

Trump Jr. teilte nämlich einen Screenshot eines Tweets, in dem es hieß: „Ehrlich gesagt, wenn ich Trump wäre, würde ich diese Schönheit über Peking fliegen lassen.“ Die „Schönheit“, auf die hier verwiesen wird, entpuppt sich als der Protestballon von 2018, der Donald Trump als dickes, wütendes Baby mit einem Smartphone und einer Windel darstellt. „Ich werde nicht lügen … das ist lustig“, twitterte Trump Jr.

Das „Baby Trump“, das heute im Museum of London steht, war für Trumps Besuch in London im Jahr 2018 geschaffen worden, als Zehntausende Menschen gegen die Visite in der Stadt protestierten. Der riesige Ballon trat während seiner Präsidentschaft mehrmals auf, unter anderem bei Anti-Trump-Protesten in Argentinien und in Washington, D.C. Aber vielleicht weiß Donald Trump Jr. das auch nicht. (Christian Stör)

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