Donald Trump unter Druck: Was geschah am 6. Januar? Frühere Mitarbeiter packen aus

Ehemalige Mitarbeiter von Donald Trump sprechen über den Sturm auf das Kapitol. Bringen sie den früheren Präsidenten in eine heikle Lage?
Washington D.C. – Die Geschehnisse des 6. Januars 2021 werden weiterhin aufgearbeitet. Viele Fragen rund um den Sturm auf das Kapitol sind noch offen. Auch welche Rolle US-Präsident Donald Trump beim gewaltsamen Angriff in Washington gespielt hat, muss noch untersucht werden.
Am 27. Juli 2021 nahm ein Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses die Durchleuchtung der Umstände und Ursachen des 6. Januar in Angriff. Nun sollen mindestens fünf ehemalige Trump-Mitarbeiter mit dem Kongressausschuss gesprochen haben. Medienberichten zufolge sollen sie Informationen besitzen, die auch den ehemaligen Präsidenten Trump belasten würden.
Donald Trump: Ehemalige Mitarbeiter reden über Sturm auf das Kapitol
Die Arbeiten des Untersuchungsausschusses sind in vollem Gange. Ziel ist, die Hintergründe rund um den 6. Januar 2021 aufzuklären. Nach dem Sieg der Präsidentschaftswahl des Demokraten Joe Biden hatten radikale Trump-Anhänger das Kapitol gestürmt. Insgesamt kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist.
Nun rückt die Rolle von Donald Trump und dessen Vertrauten immer mehr in den Mittelpunkt der Untersuchungen. Doch das Team des früheren Präsidenten der USA hält zusammen: Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon verweigerte kürzlich eine Vorladung des Kongressausschusses. Außerdem sollen relevante Protokoll-Dokumente aus dem Nationalarchiv über die Kommunikation am Tag des Vorfalls zurückgehalten werden.
Laut CNN könnten schon bald neue Informationen über Trumps Machenschaften am 6. Januar ans Licht kommen. Wie der amerikanische Nachrichtensender berichtet, sollen sich mindestens fünf ehemalige Mitarbeiter des republikanischen Präsidenten in Gesprächen mit dem Untersuchungskomitee befinden.
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Die Besonderheit: Alle Aussagen werden ohne Vorladung getätigt. Für das Komitee arbeitende Anwälte hatten Ausschau nach Mitarbeitern des ehemaligen Präsidenten gehalten, die bereit wären, freiwillig mit dem Ausschuss zu sprechen. „Ich habe guten Grund zur Annahme, dass einige [der Mitarbeiter] entsetzt und empört sind, über das, was am 6. Januar passiert ist. Sie wollen ihrer gesetzlichen und bürgerlichen Pflicht nachkommen, indem sie sich melden, um genau zu schildern, was passiert ist“, erklärte Jamie Raskin, eines der Mitglieder des Untersuchungsauschusses, gegenüber CNN.
Frühere Trump-Mitarbeiter enthüllen: Wie gefährlich wird es nun für den Präsidenten?
Über die Aussagen der ehemaligen Trump-Mitarbeiter ist bisher nichts bekannt. Ob sie in die Planung des Angriffs vom 6. Januar mit involviert waren, bleibt ebenfalls offen. Der Untersuchungsausschuss erhoffe sich jedoch Informationen darüber, was an besagtem Tag im Westflügel, wo sich unter anderem das Oval Office befindet, abgespielt hat. Es wird davon gesprochen, dass die Informationen der Aussagenden durchaus „mitteilenswert“ sein könnten.
Wie belastend die neuen Hinweise für Donald Trump sein werden, wird sich zeigen. Das Komitee ist guter Dinge und hofft darauf, dass nun weitere Informanten ermutigt sind: „Wir werden weiterhin jede Person mit relevanten Informationen dazu ermutigen, mit uns zu sprechen“, sagte Raskin.
Die Schlinge um Trumps Hals wird immer enger. Neu enthüllte Tonband-Aufnahmen des ehemaligen Präsidenten, zeigen seine Sicht auf die Vorfälle vom 6. Januar – und bringen ihn erneut in Erklärungsnot. (Andreas Apetz)