Donald Trump: Nach der Entlassung war ein Auftritt im Superman-Outfit geplant
US-Präsident Donald Trump zieht es nach seiner Entlassung aus dem Militärkrankenhaus wieder in den Wahlkampf. Sein Arzt gibt grünes Licht dafür - doch wichtige Fragen zu Trumps Gesundheit nach der Corona-Infektion bleiben unbeantwortet.
- Donald Trump macht nach seiner Corona-Infektion wieder Wahlkampf. Seinem Leibarzt zufolge sei Trump nicht mehr infektiös. Viele Fragen bleiben unbeantwortet.
- Enthüllungen der New York Times zufolge plante Trump bei seinem ersten Auftritt nach Entlassung, ein Superman-Outfit zu tragen.
- News zur US-Wahl 2020: Alle Neuigkeiten und Hintergrundinformationen zu den Präsidentschaftswahlen in den USA.
+++ 19.15 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich für immun gegen das Coronavirus erklärt. „Es sieht so aus, als wäre ich immun für, ich weiß nicht, vielleicht lange Zeit und vielleicht eine kurze Zeit, es könnte für immer sein, niemand weiß es wirklich, aber ich bin immun“, sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem Sender Fox News. Die USA hätten einen Präsidenten, der immun sei, „der sich nicht in einem Keller verstecken muss wie sein Gegner“, sagte Trump mit Blick auf Joe Biden und dessen vorsichtigere Herangehensweise an den Wahlkampf in Corona-Zeiten.
Während des Telefoninterviews deutete Donald Trump an, sein Herausforderer Biden könne selbst krank sein. „Wenn Ihr Euch Joe anschaut, er hat gestern furchtbar gehustet und an seiner Maske gerissen, während er hustete“, sagte Trump. Darüber sei nicht viel berichtet worden. Trump will in den kommenden Tagen seinen Wahlkampf fortsetzen. Sein Leibarzt Sean Conley hatte zuvor mitgeteilt, der Präsident werde inzwischen nicht mehr als ansteckend angesehen.
Nach Coronavirus-Infektion: Donald Trump wollte im Superman-Outfit auftreten
+++ 15.30 Uhr: Während seines Aufenthaltes im Walter-Reed-Militärkrankenhaus zur Behandlung seiner Corona-Infektion fasste US-Präsident Donald Trump anscheinend einen Plan für seinen ersten Auftritt nach seiner Entlassung. Donald Trump soll sein Gedankenspiel in mehreren Telefonaten offen mitgeteilt haben, zu denen die New York Times wohl Zugang hat. In diesen Telefongesprächen soll Trump davon gesprochen haben, bei seiner Entlassung als Superman verkleidet auftreten zu wollen.
Donald Trump plante Stunt in Superman-Outfit für ersten Auftritt nach Entlassung
Donald Trump habe aber nicht nur ein Superman-T-Shirt tragen wollen, sondern plante offenbar sogar einen Stunt. Nach Angaben der Zeitung zufolge wollte Trump zunächst scheinbar geschwächt vor die Kameras treten, um sich dann das Hemd aufzureißen, unter dem dann ein Superman-T-Shirt sichtbar wird. So wollte Trump sich als der mächtigste Mann der Welt verkaufen. Diesen Plan habe Donald Trump dann aber doch verworfen.

Am Samstag soll Donald Trump dann eine Bemerkung zu den blauen T-Shirts, die seine Anhänger tragen, gemacht haben. „Ich will so eines tragen statt ein weißes Hemd“, so Trump.
Absage von TV-Duell: Donald Trump lehnte virtuelles TV-Duell ab
Im Lager von Trumps Republikanern wächst derweil die Sorge um die Entwicklung des Wahlkampfs. „Wenn die Menschen am Wahltag wütend sind, könnten wir das Weiße Haus verlieren und die beiden Kongresskammern“, sagte der republikanische Senator Ted Cruz. „Das könnte ein Blutbad werden.“ Trump selbst gab sich bei seinem Auftritt am Samstag siegessicher - „überall“ sähen die Umfragen „großartig“ aus.
Trump während der Corona-Pandemie: Auftritte vor hunderten Menschen
Die oppositionellen Demokraten haben Trump wiederholt vorgeworfen, inmitten der Corona-Pandemie Auftritte vor hunderten Anhängern zu absolvieren. Sein Umgang mit der Corona-Krise gilt im Wahlkampf als Trumps größte Schwäche. „Mehr als 213.000 Amerikaner*innen sind an diesem Virus gestorben - und die harte Wahrheit ist, dass es nicht so hätte kommen müssen“, kritisierte Biden am Samstag im Online-Dienst Twitter.
Donald Trump ist zurück im Wahlkampf - Leibarzt nimmt Stellung zu Gesundheitszustand
Erstmeldung vom Sonntag, 11.10.2020, 15.30 Uhr: Washington D.C. - Nach seiner Covid-19-Erkrankung ist US-Präsident Donald Trump seinem Leibarzt zufolge nicht mehr ansteckend. Der jüngste Coronavirus-Test habe nach „gegenwärtig anerkannten Standards“ gezeigt, dass der Präsident „kein Übertragungsrisiko für andere mehr darstellt“, erklärte Mediziner Sean Conley am Samstagabend (Ortszeit) in einem vom Weißen Haus verbreiteten Schreiben. Er berief sich dabei auf Trumps jüngsten Test vom Samstagmorgen. Trump, der sich am 3. November um eine zweite Amtszeit bewirbt, hat schon ab Montag wieder große Wahlkampfauftritte geplant.
Trump könne nun, rund zehn Tage nach dem Auftreten erster Symptome, gemäß den Kriterien der Gesundheitsbehörde CDC seine freiwillige Quarantäne beenden, erklärte der Arzt. Die Tests im Verlauf seiner Erkrankung hätten eine stets abnehmende Viruskonzentration gezeigt, schrieb Conley weiter. Er werde Trump, der wieder zu „seinem aktiven Terminplan“ zurückkehre, weiter beobachten.

US-Präsident Trump: Nach Rückkehr aus dem Krankenhaus wieder öffentlich aufgetreten
Trump habe seit „weit mehr als 24 Stunden“ kein Fieber mehr, „alle Symptome“ hätten sich „verbessert“, schrieb der Arzt. Er machte aber keine Angaben dazu, welche Symptome bei Trump noch in welchem Maß feststellbar waren. Zudem schrieb Conley an keiner Stelle explizit, dass der jüngste Corona-Test bei Trump negativ ausgefallen war. Es schien daher auch möglich, dass der jüngste Test wegen einer geringen Viruskonzentration immer noch positiv ausgefallen war.
Der 74-jährige Trump war nach eigenen Angaben am 1. Oktober positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Weiße Haus teilte jedoch nie mit, wann Trumps regelmäßige Corona-Tests zuletzt negativ ausgefallen waren. Trump erkrankte an Covid-19 und wurde daher vom 2. Oktober an drei Tage in einem Militärkrankenhaus behandelt. Dort gaben ihm Ärzte unter anderem das antivirale Medikament Remdesivir, Entzündungshemmer und einen experimentellen Antikörper-Cocktail. Die aggressive Behandlung ließ vielen Experten zufolge - entgegen der Darstellung des Weißen Hauses - auf eine ernstere Erkrankung schließen.

US-Präsidentschaftswahl: Trump macht wieder Wahlkampf
Trump hatte am Freitag erstmals einen längeren TV-Auftritt absolviert, am Samstag trat er im Weißen Haus auch erstmals wieder kurz öffentlich auf. Trump sprach dabei von einem Balkon des Weißen Hauses vor mehreren Hundert Anhängern, die sich auf dem Südrasen des Geländes versammelt hatten. Sie trugen zumeist Masken, standen aber relativ dicht gedrängt. „Ich fühle mich toll“, sagte Trump unter dem Jubel der Anhänger. Der Republikaner warnte eindringlich vor einem Wahlsieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden. Seine Rede blieb mit weniger als 20 Minuten aber ungewöhnlich kurz: Bei solchen Anlässen spricht Trump sehr oft länger als eine Stunde.
Donald Trump: Biden sei nicht fähig, das Land zu regieren
Bidens Programm sei „sozialistisch“ oder gar „kommunistisch“ und würde das Land in die Krise stürzen, behauptete Trump. Der Demokrat sei nicht fähig, das Land zu regieren, sagte Trump. Der Präsident liegt in Umfragen gut drei Wochen vor der Wahl allerdings hinter Biden (77), einem früheren Senator und Ex-Vizepräsidenten. Trumps Wahlkampfteam kündigte für Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils einen großen Wahlkampfauftritt des Präsidenten in den bei der Wahl wichtigen Bundesstaaten Florida, Pennsylvania und Iowa an.
Trump versprach bei dem Auftritt im Weißen Haus auch erneut, dass die Pandemie bald überstanden sein werde. „Sie verschwindet und die Impfstoffe werden helfen und die Mittel zur Behandlung werden sehr viel helfen“, sagte Trump. Das „China-Virus“ werde „ein für allemal besiegt“ werden, versprach er.
Trumps Corona-Infektion: Symptome hätten sich verbessert
Der Streit um ein weiteres billionenschweres Corona-Konjunkturpaket ging unterdessen in die nächste Runde: Die Demokraten im Repräsentantenhaus lehnten einen Kompromissvorschlag der Regierung ab. Das Angebot biete keinen schlüssigen Plan, die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Es ziele offenbar darauf ab, Trump vor der Wahl möglichst viel Geld zu verschaffen, über das er nach Gutdünken verfügen könne, kritisierte die Vorsitzende der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, am Samstag.
Der Vorschlag der Regierung soll US-Medienberichten zufolge ein Volumen von 1,8 Billionen US-Dollar (1,5 Billionen Euro) haben. Die Demokraten hatten zuletzt ein Paket in Höhe von mehr als 2 Billionen Dollar vorgelegt. Trumps Republikaner wollen Arbeitgebern zudem weitgehend Immunität für mögliche Corona-Klagen einräumen, was die Demokraten vehement ablehnen. Der Kongress hat seit März bereits Konjunkturpakete in Höhe von rund drei Billionen Dollar auf den Weg gebracht, was gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung entspricht. (dpa)