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„Die Welt wird Russland zur Rechenschaft ziehen“

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Von: Sereina Donatsch

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„Die Welt wird Russland zur Rechenschaft ziehen“, sagte US-Präsident Joe Biden am Abend des 24. Februar.
„Die Welt wird Russland zur Rechenschaft ziehen“, sagte US-Präsident Joe Biden am Abend des 24. Februar. © AFP

Die FR blickt vor dem Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine täglich auf Zitate, die bleiben werden. Diesmal: Joe Biden am 24. Februar 2022.

Ein Jahr nach dem Beginn der Invasion findet dieses Zitat einen besonderen Widerhall. Mittlerweile hat Joe Bidens Aussage eine konkrete Bedeutung bekommen. Die Vereinigten Staaten und ihre Nato-Verbündeten liefern der Ukraine Waffen.

Indes werden die Stimmen, die sich unter der Fahne des Pazifismus sammeln und die für Friedensverhandlungen plädieren, immer lauter. Ihr Ansatz ist klar: Nur Verhandlungen führen zum Frieden. Waffen verursachen Tote und deren Exporte müssen folglich gestoppt werden. Der deutsche Philosoph Jürgen Habermas gibt dem Westen eine moralische Mitverantwortung für Opfer und Zerstörungen in der Ukraine.

Welche Mitverantwortung hätte jedoch der Westen für Zerstörung und Opfer, wenn keine Unterstützung der Ukraine erfolgt wäre? Das Land würde es schlicht nicht mehr geben. Die Bevölkerung würde unter der Herrschaft eines gewalttätigen Despoten leben, der nie einen Hehl aus seinen Absichten gemacht hat. Er will das ukrainische Volk, seine Kultur und Sprache vernichten. Wäre Hitler ohne US-amerikanische Waffenlieferungen an die Sowjetunion besiegt worden? Oder hätten Friedensverhandlungen den Zweck erfüllt?

Putin ist ein irrational handelnder Akteur, der deutlich gemacht hat, dass er sich weder an Abmachungen hält noch von einem expansionistischen Kurs abbringen lässt. Waffenlieferungen können ihm beikommen, ihn in die Enge treiben oder sogar vor einem internationalen Gericht enden lassen. Die Beweise hierfür türmen sich schier auf. Wie es der Politikwissenschaftler Carlo Masala im Frankfurter „StreitClub“ jüngst verdeutlicht hat: „Waffenlieferungen sind die Voraussetzung, dass es überhaupt Diplomatie gibt.“ Sereina Donatsch

Die FR blickt vor dem Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine täglich auf Zitate, die bleiben werden. Diesmal: Joe Biden am 24. Februar 2022.

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