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Nachteil im Wahlkampf? DeSantis kann laut Umfrage bei US-Frauen nicht punkten 

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Von: Florian Naumann, Linus Prien

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Der Gouverneur Floridas, Ron DeSantis.
Der Gouverneur Floridas, Ron DeSantis. © IMAGO/Alicia Devine/Tallahassee Democrat

Ron DeSantis gilt als Anwärter auf die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Er könnte jedoch ein Problem haben: Zustimmung von Frauen.

Tallahassee - Ron DeSantis ist einer der bekanntesten Namen in der amerikanischen Politik. Der Gouverneur des Bundesstaats Florida ist ein Kulturkämpfer und gilt als äußerst konservativ. Ein offenes Geheimnis ist, dass DeSantis die Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen 2024 im Visier hat. Dann würde der erfolgreiche Republikaner jedoch gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump antreten müssen. Trump hat seine Kandidatur bereits öffentlichgemacht.

DeSantis scheint jedoch ein Problem zu haben. Der Gouverneur scheint sich schwer damit zu tun, unter der weiblichen Wählerschaft Beliebtheit zu gewinnen. Das zeigt eine neue Umfrage, über die unter anderem das Portal Newsweek berichtet. Anlass für die These ist Gegenwind für sechs Regierungsprojekte der konservativen Republikaner in Florida. Eine Erhebung des Think Tanks „Data for Progress“ sieht Ablehnung unter weiblichen Wählern für diese Anliegen.

Ron DeSantis: Gouverneur bringt konservative Agenda durch

Die Regierung des Republikaners hat es zuletzt unter anderem erheblich erschwert, Abtreibungen in Florida zu erhalten - ein Thema, das ohnehin einen der Hauptschauplätze der „Kulturkämpfe“ in den USA darstellt. Darüber hinaus will DeSantis‘ Florida sowohl Bachelor- als auch Masterprogramme in den Feldern Gender Studies und Critical Race Theory untersagen. Inklusionsprogramme an Universitäten wurden ebenso ausgesetzt. Und nicht zuletzt machte DeSantis auf sich aufmerksam, als er gewisse Bücher aus Schulbibliotheken verbannte - zumeist, da sie LGBTQ-Inhalte vorweisen.

Bei all diesen Vorhaben seiner Regierung handele es sich um Programme, die Frauen in Florida mehrheitlich nicht unterstützt, schreibt Newsweek. Konkret sprachen sich 54 Prozent der befragten weiblichen Umfrageteilnehmer teils oder vollständig gegen die Abtreibungspläne aus, sogar 57 Prozent distanzierten sich vom Bücherbann. Immerhin 53 Prozent waren gegen die Einschränkungen bei Gender Studies an den Universitäten. Satte 75 Prozent Ablehnung gab es für das Ansinnen, das Tragen verborgener Waffen uneingeschränkt zu erlauben.

Nach Angaben von „Data for Progress“ ist die Umfrage auf US-Ebene repräsentativ, 2468 mögliche Wähler seien im März und April befragt worden. Gänzlich neutral ist der Think-Tank allerdings erklärtermaßen nicht: „Data for progress ist eine progressive Denkfabrik und Meinungsforschungsfirma, die Bewegungen mit den Werkzeugen ausstattet, die sie für den Kampf für eine gerechtere Zukunft brauchen“, heißt es auf der Homepage der Gruppe.

Ron DeSantis: CSU-Delegation trifft sich mit Florida-Gouverneur - und erntet Kritik

Dass DeSantis eine Persönlichkeit mit Sprengkraft ist, durften einige Top-CSU-Politiker unlängst am eigenen Leibe erfahren. Dorothee Bär, Andreas Scheuer, Florian Hahn und andere ließen sich mit DeSantis ablichten. Im Anschluss wurden die Bilder dann im Netz geteilt.

In der Folge wurden die CSU-Politiker stark kritisiert. „Wenn die Politik von DeSantis ein Vorbild für die CSU ist, dann gute Nacht“, sagte beispielsweise der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch aus der eigenen Parteienfamilie gab es auf Twitter Kritik an der Aktion. (lp)

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