Vorwürfe gegen CDU-Politiker Günther: Beförderung des Bruders sorgt für Diskussionen

Nachdem er im vergangenen Mai 43 Prozent für die CDU einholen konnte, steht Ministerpräsident Daniel Günther nun in der Kritik. Grund dafür ist Beförderung seines Bruders.
Kiel - Im nördlichsten Bundesland Deutschland, Schleswig-Holstein, regiert seit dem vergangenen Jahr ein Bündnis aus der CDU und den Grünen. Zuvor hatten die beiden Parteien noch in einer sogenannten Jamaika-Koalition mit der FDP regiert. Ministerpräsident in Kiel ist der CDU-Politiker Daniel Günther. Dieser gilt als äußerst beliebt und moderat im Vergleich zu seinem Parteivorsitzenden Friedrich Merz. Bei der Wahl 2022 erreichte die CDU mit Günther circa 43 Prozent der Stimmen. Jetzt steht Günther jedoch in der Kritik. Grund dafür: Sein Bruder ist jetzt Vize-Landtagsdirektor in Kiel.
Günther in der Kritik: CDU-Mann wirft Ministerpräsident Zweckgemeinschaft vor
Tobias Rischer ist der Bruder des Ministerpräsidenten Daniel Günther und ist ebenfalls im Politikbetrieb tätig. Ein CDU-Mann aus Schleswig-Holsten, der nicht namentlich erwähnt werden wollte, spricht von einer Zweckgemeinschaft zwischen Günther, dem ehemaligen Landtagspräsidenten des Landes und Rischer. Das berichten die Kieler Nachrichten.
Klaus Schlie, der ehemalige Landtagspräsident, habe Günther immer gefördert. Günther soll ihn im Gegenzug wieder zum Landtagspräsident gemacht haben. Schlie sei dann auch derjenige gewesen, der den Bruder von Günther beförderte. Günther habe auch an ihm festgehalten, als er wegen ungeklärter Nebenjobs in der Kritik stand, berichtet die Bild-Zeitung. Wichtig zu erwähnen, ist jedoch, dass Schlie zu diesem Zeitpunkt Krebs-erkrankt war. 2022 schied Schlie dann aus dem Parlament aus.
Günther in der Kritik: Unterschiedliche Darstellungen aus der CDU
Günther stand bereits in der Vergangenheit wegen seines Bruders in der Kritik. Die Opposition hatte die Tätigkeit des Bruders des Ministerpräsidenten immer wieder ins Gespräch gebracht. Gegenüber dem Münchner Merkur gab es aus Schleswig-Holsteiner CDU-Kreisen auch andere Darstellungen, als die oben aufgeführte Erzählung der Zweckgemeinschaft.
Zwar hätten Schlie und Günther zusammengearbeitet. Ein Zusammenhang zwischen Beförderungen des Bruders von Günther und seiner Beziehung zu Schlie sei jedoch „an den Haaren herbeigezogen“, wie eine CDU-Politikerin gegenüber dem Merkur berichtete. Der Vorwurf, der Einflussnahme durch den Ministerpräsidenten, sei „absurd“ und widerspreche zudem der Logik, nach der Beförderungen durchgeführt werden. Günther wäre es gar nicht möglich gewesen, eine Beförderung zu veranlassen. (lp)