Steigende Fallzahlen: Dänemark will Corona-Maßnahmen wieder einführen
Angesichts steigender Corona-Zahlen will die dänische Regierung den Corona-Pass wieder einführen. Es hatte im September alle Beschränkungen aufgehoben.
Kopenhagen – Die Corona-Pandemie stellt sich auch in Dänemark erneut als kaum planbare Krise heraus. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Montagabend (08.11.2021) verkündete Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, man müsse angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen das öffentliche Leben wieder einschränken. Man halte es für notwendig, den sogenannten Corona-Pass wieder einzuführen. Das würde bedeuten, dass etwa die Gastronomie sowie bestimmte Veranstaltungen nur für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete zugänglich seien.
Die Regierung wolle vorschlagen, dass Covid-19 wieder als eine gesellschaftsbedrohende Krankheit kategorisiert werde, sagte Frederiksen. Die Vorschläge will die Regierung am Dienstag im Parlament unterbreiten. Solange die Mehrheit im Epidemieausschuss nicht gegen die Maßnahmen stimmt, können sie umgesetzt werden.

Corona-Pass in Dänemark: 3G in Cafés, Restaurants, Nachtclubs und Krankenhäusern
Der Corona-Pass, welcher eine Impfung, eine Genesung oder einen negativen Test bescheinigt, soll nach Plänen der Regierung vor allem beim Besuch von Cafés, Restaurants und Nachtclubs sowie von Veranstaltungen im Innenbereich mit mehr als 200 Teilnehmenden gelten. Besucher:innen von Krankenhäusern und Pflegezentren sollen laut Regierung auch einen Corona-Pass vorzeigen müssen.
Die letzten in der Pandemie eingeführten Corona-Beschränkungen im Land hatte Dänemark am 10. September aufgehoben. Dies hatte die Regierung in Kopenhagen mit den hohen dänischen Impfzahlen und damit begründet, dass man die Pandemie unter Kontrolle habe.
Corona-Virus in Dänemark: Höchste Infektionszahlen seit Februar 2021
Die Infektionszahlen waren seit Mitte Oktober jedoch wieder angestiegen. Mehr als 2000 neue Fälle wurden in den letzten Tagen gemeldet. 303 Menschen wurden am Montag in dänischen Krankenhäusern wegen Covid-19 behandelt, 21 mehr als am Vortag und die höchste Zahl seit Februar dieses Jahres.
„Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Infektionen weiter zunehmen werden“, sagte Frederiksen. „Dadurch wird die Belastung der Krankenhäuser erhöht.“ Das, obwohl die Impfbereitschaft im Land relativ groß ist. 88 Prozent aller, denen eine Impfung angeboten wurde, sagten Ja zu der Spritze. Der Anstieg der Infektionen sei auf eine „kleine Gruppe“ zurückzuführen, welche sich nicht an die Regeln halte, so Frederiksen. (Lukas Zigo/dpa)