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„Werde sie nicht erklären“ - Linken-Chefin schießt nach Impf-Aussage gegen Sahra Wagenknecht

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Von: Katja Thorwarth

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Sahra Wagenknecht (Die Linke) formulierte bei Anne Will ihre Skepsis gegenüber der Corona-Impfung.
Sahra Wagenknecht (Die Linke) formulierte bei Anne Will ihre Skepsis gegenüber der Corona-Impfung. © Jürgen Heinrich via www.imago-images.de

Nach ihrem Auftritt bei Anne Will in der ARD geht die Linken-Spitze auf Distanz zu Sahra Wagenknecht Corona-Impfhaltung. Es hagelt Kritik.

Berlin - Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eckt in ihrer Partei gerne an. Beim Thema Geflüchtete fährt Wagenknecht beispielsweise einen anderen Kurs als Partei-Linie, wenn sie von „Kapazitätsgrenzen“ spricht, oder etwa die „Grenzen der Aufnahmebereitschaft in der Bevölkerung“ betont. Nicht wenige unterstellen ihr, mit diesbezüglichen Aussagen am AfD-Rand zu grasen.

In puncto Corona hat sich Wagenknecht nun als Impfskeptikerin positioniert. Bei Anne Will (ARD) verteidigte sie ihren Status als Nichtgeimpfte mit Bedenken gegenüber den „neuartigen Impfstoffen“, in die sie kein Vertrauen habe. Außerdem sei die Debatte hierzulande moralisch viel zu sehr „aufgeladen“, denn wer sich impfen lasse, „schützt vor allen Dingen sich selbst“. 

Sahra Wagenknecht: Zweifelt an Corona-Impfungen bei Anne Will (ARD)

Bei Anne Will konterte der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) - „Sie schützen nicht nur sich, Sie schützen auch andere“ -, in der Linken ging die Partei-Spitze auf Distanz. „Es gibt eine Beschlusslage, die heißt, dass wir Impfkampagnen unterstützen“, sagte etwa Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow. Weiter führte Hennig-Wellsow aus, dass Impfen „auch die Verantwortung für andere“ sei und es darum gehe, „andere zu schützen, deren Freiheit tatsächlich zu gewähren“. Die Linken-Vorsitzende fügte hinzu: „Insofern ist es nicht banal, das Impfen abzulehnen oder vom Impfen abzuhalten.“

Zwar sei Sahra Wagenknecht Bundestagsabgeordnete, habe aber „keine führende oder demokratisch legitimierte Rolle im Bundesverband“ mehr. Insofern sei klar, dass nicht sie, sondern die Parteivorsitzenden für die Partei und die Fraktionsvorsitzenden für die Fraktion sprächen. Hennig-Wellsow fügte hinzu, es gelte für sie ein Satz: „Ich kann und werde Sahra Wagenknecht nicht mehr erklären.“

Linken-Politiker:innen gehen auf Distanz zu Sahra Wagenknecht

Auf Twitter äußerte sich auch Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch. Der schrieb am Montagmorgen, er werbe weiterhin „nachdrücklich dafür, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen“, auch aus Gründen der Solidarität. Bartsch hatte die Linken-Bundestagsfraktion lange gemeinsam mit Sahra Wagenknecht geführt.

Kritik kam ebenso von der Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, die Wagenknecht in einem vorab veröffentlichten Beitrag für das ARD-„Extra“ zur Corona-Lage vorwarf, „mit Halbwahrheiten durch die Gegend“ zu laufen. Es sei ein „Zeichen von Solidarität“, sich impfen zu lassen. Und sie erwarte von einer „verantwortungsbewussten Politikerin“, das klar zu sagen. (ktho/afp)

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