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Pandemie
Sorge wegen neuer Corona-Mutation: Studie testet Wirksamkeit des Biontech-Impfstoffs
- vonDaniel Seegerschließen
Eine Studie hat untersucht, ob der Impfstoff von Biontech auch gegen hochansteckende Mutationen des Coronavirus wirksam ist. Das Ergebnis stimmt die Forscher zuversichtlich.
- Eine Studie hat die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech gegen Mutationen des Coronavirus untersucht.
- Hochansteckende Virus-Mutationen aus Südafrika und Großbritannien bereiten Politik und Forschern Sorge.
- Das Ergebnis zeigt, dass die Antikörper von Geimpften auch mutierte Coronaviren erfolgreich bekämpfen.
Mainz/New York – Große Unsicherheit herrscht auch in Deutschland wegen der Verbreitung neuer und hochansteckender Varianten des Coronavirus. Nun zeigt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern des Unternehmens Pfizer und der University of Texas, dass der von Biontech und Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff auch gegen Mutationen des Coronavirus wirksam ist.
Biontech-Impfstoff schützt auch vor neuen, hochansteckenden Varianten des Coronavirus
In Laborversuchen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass die Antikörper, die sich nach der Verabreichung des Biontech-Impfstoffs bilden, auch gegen die neuen hochansteckenden Virus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika wirksam sind. Wäre ein Impfstoff gegen diese Mutationen nicht wirksam, wäre das ein herber Rückschritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Für die aktuelle Studie entnahmen die Forscher Blut von Teilnehmer:innen der bereits veröffentlichten Phase-3-Studie, denen der Impfstoff von Biontech verabreicht wurde. Die Antikörper, die diese Personen durch die Impfung entwickelt hatten, konnten unter anderem eine Variante des Coronavirus abwehren, die eine Mutation aufweist, die beide hochansteckenden Varianten aus Südafrika und Großbritannien gemein haben. Wie die Tagesschau berichtet, verfügt die südafrikanische Variante des Virus noch über eine zusätzliche Mutation, die in dieser Studie nicht untersucht wurde.
Biontech-Impfstoff wirkt auch gegen mutiertes Coronavirus: „Eine sehr beruhigende Entwicklung“
„Es war eine sehr beruhigende Entdeckung, dass zumindest diese Mutation, die eine von denen war, wegen denen sich die Menschen am meisten sorgen, für den Impfstoff nicht ein Problem zu sein scheint“, äußerte sich ein Vertreter von Pfizer gegenüber der Tagesschau.
Impfstoff gegen das Coronavirus: Laut Biontech weitere Daten nötig
Das im Experiment getestete Virus enthalte nicht das komplette Spektrum der Mutationen der Virusstämme, die in Südafrika und Großbritannien gefunden wurden. Trotzdem deuten die Ergebnisse der Studie laut Mitteilung von Biontech darauf hin, dass diese Mutationen nicht gegen den Impfstoff von Biontech und Pfizer und die durch diesen ausgelösten Immunreaktionen resistent sind. Es seien allerdings noch weitere Daten nötig, um die Schutzwirkung des Impfstoffs genauer zu untersuchen.
Firmenname | Biontech SE |
CEO | Uğur Şahin |
Sitz | Mainz |
Gründung | 2008 |
Branche | Biotechnologie |
Wertpapierkennnummer | A2PSR2 |
Standorte | Mainz, Idar-Oberstein, Martinsried und Neuried, Berlin, Cambridge MA |
Mitarbeiter | rund 1300 (Stand 2019) |
Sollte sich das Virus weiter verändern, könne man dank der Flexibilität der firmeneigenen mRNA-Technologieplattform den Impfstoff anpassen, heißt es von Biontech weiter. Es deutet also viel darauf hin, dass mit dem Impfstoff von Biontech, eventuell in angepasster Form, ein Mittel gegen weitere Mutationen des Coronavirus zur Verfügung steht. Die Studie muss noch von Expert:innen überprüft werden.
Impfstoff von Biontech: Fälle von Mutation des Coronavirus in Deutschland bekannt
Auch in Deutschland sind bereits einige Fälle der neuen Variante des Coronavirus bekannt. Einen ersten Beleg erbrachte der Corona-Test einer Frau an Heiligabend. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die neue Variante aber schon länger in der Bundesrepublik existiert. Sie soll für junge Menschen unter 20 besonders ansteckend sein.
Irland zeigt, wie dramatisch sich die Mutation B117 auszuwirken scheint. Ich warne daher ausdrücklich vor dem Versuch, zu früh aus dem Lockdown zu gehen. Wir werden bis frühestens Mai brauchen, alle über 75 Jährigen zu impfen. Käme eine B117 Welle hätten wir monatelangen Lockdown pic.twitter.com/83vn1Qmqm7
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) January 8, 2021
Der Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer ist bereits in etlichen Ländern weltweit zugelassen. Unter anderem in der EU und in den USA wird das Vakzin seit Ende des vergangenen Jahres verabreicht. (Daniel Seeger)
Rubriklistenbild: © Sebastian Gollnow/dpa