Maskenpflicht und Einreisetest: Das ändert sich mit Englands neuem „Freedom Day“
Nach der Wiedereinführung strengerer Corona-Regeln im Dezember endet in England erneut ein Großteil der Maßnahmen. Der Pflichttest für Reisende entfällt im Februar.
London - Trotz nach wie vor hoher Corona-Fallzahlen hat der größte britische Landesteil England seine Pandemie-Maßnahmen zum Donnerstag (27.01.2022) massiv gelockert. Zu den wegfallenden Regeln zählen, die Maskenpflicht in den meisten Innenräumen sowie die Vorlage von Impf- und Testnachweisen bei Großveranstaltungen und Clubs. Auch der Aufruf, wo möglich im Homeoffice zu arbeiten gilt in England nicht länger.
Für geimpfte Reisende gibt es bald weitere Erleichterungen: Vom 11. Februar fällt der bislang noch notwendige Pflichttest nach der Ankunft im Land weg. Nach einer weitreichenden Lockerungskampagne im vergangenen Sommer hatte die Regierung in Großbritannien die so genannten Plan-B-Maßnahmen Anfang Dezember 2021 eingeführt, nachdem wegen der Omikron-Variante die Fallzahlen rasant gestiegen waren.

England beendet Corona-Maßnahmen: Aktuelle 7-Tage-Inzidenz bei 945
Seit Anfang Januar sinken die Infektionszahlen nun wieder und haben sich derzeit auf hohem Niveau eingependelt. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, werden derzeit täglich zwischen 80.000 und 100.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 945 (Stand: 21. Januar). Ein Großteil der Neuinfektionen wird nach offiziellen Angaben in England registriert.
Dennoch hat Premierminister Boris Johnson die Aufhebung der Regeln in Großbritanniens größtem und bevölkerungsreichstem Landesteil auch damit begründet, dass das Virus „endemisch wird“. Möglich wurden die Lockerungen laut Regierung vor allem durch eine erfolgreiche Booster-Impfkampagne. Den jüngsten Zahlen zufolge haben 64 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren eine dritte Dosis erhalten. Dies hat demnach den staatlichen Gesundheitsdienst NHS trotz der großen Zahl an täglichen Neuinfektionen vor dem Kollaps bewahrt.
Corona-Maßnahmen in England: Schottland, Wales und Nordirland gehen Sonderwege
Die drei anderen Landesteile des Vereinigten Königreichs, Schottland, Wales und Nordirland, entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und wählen bislang einen etwas vorsichtigeren Weg, so dass hier noch andere Regeln gelten. Auch in England gibt es Ausnahmen: In der britischen Hauptstadt London gilt etwa weiterhin in Bahnen und Bussen eine Maskenpflicht. Auch einige Supermärkte haben ihre Kunden dazu aufgerufen, beim Einkaufen weiterhin Maske zu tragen.
Auch in Dänemark fallen am kommenden Dienstag (01.02.2022) die meisten Corona-Regeln, darunter Maskenregeln oder Pflicht zum Impfnachweis. Das kündigte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwochabend in Kopenhagen an. Damit folgt ihre Regierung den Weisungen der zuständigen Kommission, die empfohlen hatte, die Notfallmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie - und damit die meisten Beschränkungen - auslaufen zu lassen.
In England fallen die Corona-Maßnahmen: Deutschland hat dafür zu große Immunitätslücken
Deutschland ist auf dem Weg in eine endemische Lage noch nicht so weit wie andere Länder. Grund dafür sei Experten zufolge ein zu großer Anteil Ungeimpfter in der Bevölkerung. Die dadurch entstehende Immunitätslücken schließt das Virus, indem Ungeimpfte, aber auch Geimpfte infiziert werden. In einer endemischen Situation wird die Immunität dann durch immer wiederkehrende Kontakte mit dem Virus aufgefrischt. In einer Übergangszeit kann es aber nötig sein, zumindest Risikopatienten noch über Jahre immer wieder Auffrischungsimpfungen zu verabreichen. (ska mit dpa/AFP)