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Wie die Corona-Pandemie die „Fridays for Future“-Bewegung verändert hat

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Von: Sandra Kathe

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Zuletzt demonstrierten am 25. März weltweit Zehntausende für einen Wandel in der Klima-Politik. Doch die Bewegung hat sich verändert. (Archivfoto)
Zuletzt demonstrierten am 25. März weltweit Zehntausende für einen Wandel in der Klima-Politik. Doch die Bewegung hat sich verändert. (Archivfoto) © Ennio Leanza/dpa

Die Klima-Bewegung Fridays for Future und ihre berühmteste Vertreterin Greta Thunberg haben durch die Pandemie neue Sichtweisen angenommen.

Stockholm/Berlin – Im Kampf gegen die Klimakrise gehen 2022 nach fast zweijähriger Pandemiepause wieder mehr und mehr junge Menschen weltweit unter dem Mantel der Klima-Bewegung „Fridays for Future“ auf die Straße. Doch neben den Forschungsergebnissen der Wissenschaft gilt ihr Blick seit Beginn der Corona-Pandemie auch all jenen, die in den ärmsten Ländern der Welt vor Klimaveränderungen warnen.

Ausschlaggebend dafür sind Aktivistinnen wie Mitzi Jonelle Tan aus den Philippinen, Disha Ravi aus Indien und Vanessa Nakate aus Uganda, die unermüdlich aufzeigen, wie unterschiedlich sich Probleme auswirken, wenn man sie nicht aus der Perspektive reicher Industriestaaten betrachtet. Auch die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine weiten den Blick für Perspektiven, die viele Klimaaktivist:innen laut einer Analyse der US-Zeitung Politico bislang nicht im Fokus hatten.

„Fridays for Future“: Neue Vernetzungswege während der Corona-Pandemie

Hilfreich bei der Vernetzung der verschiedenen Perspektiven sei die zunehmende Vernetzung der Aktivist:innen über Kanäle wie Zoom gewesen, die beim Austausch während der Pandemie genutzt worden waren, und aufzeigten, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen von Alltagsproblemen bei Klimaaktivist:innen waren. Ein Beispiel erlebte die Philippinerin Tan, als westliche Ressourcen vor einem bevorstehenden Taifun darauf hinwiesen, dass man für den Fall einer unterbrochenen Trinkwasserversorgung seine Badewanne mit Wasser füllen sollte. „Hier haben die Menschen weder Badewannen, noch trinkbares Leitungswasser“, äußerte sich Tan zur Absurdität dieses Ratschlags.

Auf dieser Basis haben sich Aktivist:innen, vor allem aus Ländern des globalen Südens im vergangenen Jahr zur Gruppierung MAPA (Most Affected People and Areas) zusammengeschlossen, die zum Ziel hat die Interessen all jener sichtbar zu machen, die von der Klimakrise, genau wie von den Folgen der Corona-Pandemie am härtesten betroffen waren. An den „Dekolonialisierungstrainings“, die in diesem Zusammenhang entstanden sind, haben auch bislang führende „Fridays for Future“-Vertreter:innen wie Greta Thunberg teilgenommen.

Greta Thunberg und „Fridays for Future“: Neue Perspektiven durch Austausch

Thunberg selbst hätte bereits kurz vor Beginn der Corona-Pandemie ihre Reise in die USA im Jahr 2019 schwer beeinflusst, wie Weggefährt:innen sich gegenüber Politico erinnern. Zu Beginn der Reise, die sie als Gast eines UN-Gipfels mit einer Segelyacht antrat, sei ihr Hauptziel gewesen, auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel hinzuweisen. Zurückgekommen sei sie jedoch mit einem Einblick in die unterschiedlichen Sichtweisen verschiedener Gruppen auf die Themen der Klimakrise, die den Themenbereich „Klimagerechtigkeit“ in ihrer Organisation weiter verstärkt hätten. (ska)

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