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Corona-Krise: Palästinenser verlängern Ausnahmezustand

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jakob Maurer, Astrid Theil, Valerie Eiseler, Steffen Herrmann

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Corona-Krise in Nahost: Israel öffnet seine Schulen. Im Westjordanland wird der Notstand dagegen verlängert. Der News-Ticker.

Update vom 05.05.2020, 10.28 Uhr: In den Gebieten unter palästinensischer Kontrolle im besetzten Westjordanland sind die Corona-Ausgangsbeschränkungen um einen weiteren Monat verlängert worden. Der am 22. März verhängte Ausnahmezustand werde bis mindestens 5. Juni beibehalten, erklärte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Montagabend. 

Das Reiseverbot zwischen den Städten in dem von Israel besetzten Gebiet soll jedoch gelockert und Läden sowie Unternehmen sollen schrittweise wieder geöffnet werden. 

Die Regelungen gelten nicht für den von der radikalislamischen Hamas regierten Gazastreifen. Dort wurden die Beschränkungen bereits gelockert. 

Bislang wurden nach offiziellen Angaben 345 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus und zwei Todesfälle im Westjordanland gemeldet. In Israel wurden hingegen mehr als 15.000 Fälle registriert. Die Palästinenserregierung fürchtet deshalb, dass sich das Virus durch die zehntausenden Palästinenser, die in Israel arbeiten, weiter ausbreiten könnte.

Corona-Krise: Iran sagt Anti-Israel-Proteste am Al-Kuds-Tag ab

+++ 15.16 Uhr: Die Anti-Israel-Demonstrationen im Iran am Al-Kuds-Tag sind in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Das teilte ein Sprecher der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) am Sonntag (03.05.2020) mit. „Fakt ist, dass wir wegen Corona keinen Normalzustand haben und deswegen auch die Kuds-Kundgebungen nicht wie in den vergangenen Jahren veranstalten können“, sagte IRGC-Sprecher Ramsan Scharif laut Nachrichtenagentur Tasnim. Der Iran erkennt Israel nicht an und betrachtet dessen Regierung als Wurzel aller Probleme in der Region.

Update vom 03.05.2020, 13.59 Uhr: Auch Israel hat sich in der Corona-Krise zu einer schrittweisen Öffnung der Schulen entschlossen. Am Sonntag (03.05.2020) wurden an den Grundschulen die ersten bis dritten Klassen geöffnet, wie das Erziehungsministerium mitteilte. Außerdem werden die Schüler der beiden höchsten Klassen in Israel vor anstehenden Abiturprüfungen wieder in der Schule unterrichtet.

Nach den offiziellen Vorgben dürfen allerdings nur maximal 17 Schüler in einer Klasse sein, die anderen Schüler haben weiterhin Fernunterricht. Als Schutzmaßnahme wird am Schuleingang Fieber gemessen. Außerdem müssen die Eltern und Lehrer vor dem Unterricht eine Gesundheitserklärung unterzeichnen. Maskenpflicht gilt im Unterricht allerdings keine, nur auf dem Schulweg und in der Pause müssen die Schüler in Israel eine Maske tragen.

Corona in Nahost: Iran meldet Erfolge im Kampf gegen Pandemie – Richtigkeit dieser Angaben wird jedoch bezweifelt

Update vom 02.05.2020, 19.00 Uhr: Das iranische Gesundheitsministerium in Teheran vermeldet trotz der Lockerungen einiger Beschränkungen Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit dem 11. März sei die Zahl der Neuinfektionen erstmals auf unter 1000 am Tag gesunken. Auch die Zahl der Toten sei laut Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur auf unter 70 gesunken. Mittlerweile konnten laut Angaben aus Teheran mehr als 77.000 geheilte Patienten die Krankenhäuser verlassen. 

Iran meldet Erfolge im Kampf gegen Corona-Pandemie

Der Iran war von der Corona-Pandemie in den vergangenen 72 Tagen besonders stark betroffen. Laut aktuellen Angaben seien bisher 6.156 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Dies Zahl der mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 infizierten Personen beläuft sich auf 96.448. Laut dem iranischen Gesundheitsministerium seien mittlerweile 116 Städte „coronafrei“, weswegen ab nächster Woche in diesen wieder Normalität einkehren soll. Allerdings wird von verschiedenen Stellen die Richtigkeit dieser Informationen angezweifelt.* Die Pandemie soll im Iran schätzungsweise 70 Prozent der Wirtschaft lahmgelegt haben. Mittlerweile durften jedoch fast alle Geschäfte ihre Arbeit wieder aufnehmen. Schulen, Universitäten, Sportanlagen, Moscheen und Mausoleen sollen allerdings auch fortwährend geschlossen bleiben. 

Update vom 01.05.2020, 14.38 Uhr: Kurz vor einer geplanten Mai-Demonstration in der Metropole Istanbul hat die türkische Polizei mindestens 15 Teilnehmer festgenommen. Das bestätigte ein Mitglied einer großen Dachorganisation linker Arbeitergewerkschaften, Disk, die den Marsch organisierte. Auch die Vorsitzende von Disk sowie die Chefs einiger im Verbund organisierten Gewerkschaften sind demnach unter den Inhaftierten. Oppositionspolitiker waren ebenfalls vor Ort.

In Istanbul wie in 30 weiteren Städten und Provinzen in der Türkei gilt wegen der Coronavirus-Krise seit Donnerstag (30.04.2020) um Mitternacht und noch bis Sonntagnacht eine weitgehende Ausgangssperre. In einem von Disk auf ihrem Twitter-Konto geposteten Video ist zu hören, wie die Polizei auf das Ausgehverbot verweist und zunächst anbietet, einige Demonstranten zum zentralen Taksim-Platz zu fahren, um dort Blumen niederzulegen.

Coronavirus: Türkei schickt Schutzausrüstung in die USA

Update vom 28.04.2020, 17.33 Uhr: Die Türkei hat am Dienstag ein Militärflugzeug mit medizinischer Ausrüstung in die USA geschickt. Nach Angaben des Präsidialamts waren unter anderem mehr als 500.000 Schutzmasken, 40.000 Schutzanzüge sowie Desinfektionsmittel und Schutzbrillen geladen. Nach offiziellen Angaben hat die Türkei bislang medizinische Utensilien in 55 Länder geliefert, darunter auch Spanien und Italien. 

Die Türkei plant wegen des kommenden langen Wochenendes eine dreitätige weitgehende Ausgangssperre in Istanbul und 30 weiteren Städten und Provinzen. Sie beginnt in der Nacht zum 1. Mai und endet am Sonntag um Mitternacht (Ortszeit/23.00 Uhr MESZ). Am Freitag sind Supermärkte noch zwischen 9 und 14 Uhr geöffnet. Seit drei Wochen erlässt das Land Ausgangssperren übers Wochenende in den betroffenen Städten. Die Maßnahme soll nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan noch mindestens bis zum Ende des Fastenmonats Ramadan Ende Mai fortgeführt werde. 

Nach offiziellen Angaben wurden bislang in der Türkei rund 112.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 2900 Menschen starben an der Lungenkrankrankheit Covid-19.

Corona-Krise: Hitzige Ramadan-Debatte im Iran

+++ 16.37 Uhr: Saudi-Arabien hat seine Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus teilweise gelockert. Ab Sonntag (26.04.2020) und bis vorerst 13. Mai dürfen die Menschen ihre Häuser täglich zwischen 9 und 17 Uhr wieder verlassen, wie König Salman anordnete. In der Stadt Mekka, dem wichtigsten Wallfahrtsort für Muslime, besteht die vollständige Ausgangssperre aber weiterhin. 

In Saudi-Arabien dürfen demnächst auch einige Geschäfte wieder öffnen. Ab Mittwoch (29.04.2020) dürfen Einkaufszentren sowie Groß- und Einzelhändler wieder aufmachen, Fabriken und Bauunternehmen können ihre Arbeit ebenfalls wieder aufnehmen. Cafés, Restaurants, Sportclubs, Kinos und Friseure bleiben weiter geschlossen. Mit 17.500 Infizierten ist Saudi-Arabien im arabischen Raum am stärksten vom Coronavirus betroffen.

Ramadan-Streit im Iran während Corona: Ruhani bleibt konsequent

Update vom Sonntag, 26.04.2020, 16.11 Uhr: Die Regierung im Iran bleibt hart: Auch nach Beginn des Fastenmonats Ramadan bleiben trotz der Proteste alle Moscheen und Mausoleen geschlossen. Auch die für das Land wichtigen Freitagsgebete fielen bis auf weiteres aus, sagte Präsident Hassan Ruhani am Sonntag (26.04.2020). 

Damit hat sich das Gesundheitsministerium - zumindest vorläufig - gegen den Klerus durchgesetzt. Der wollte eine baldige Wiedereröffnung der heiligen Stätten, besonders nach Beginn des für den Gottesstaat heiligen Monats Ramadan. Der Iran gehört zu den Ländern, die besonders hart von der Corona-Pandemie getroffen worden sind. Das Land soll Ruhani zufolge in drei Zonen aufgeteilt werden: weiß für Corona-frei, gelb für gefährdet und rot für sehr gefährdet. „Sobald eine Stadt vom Gesundheitsministerium als weiße Zone eingestuft wird, werden dort auch die heiligen Stätten wiedereröffnet und auch die Freitagsgebete dann wieder stattfinden“, so der Präsident. Wann das sein könnte, ließ Ruhani offen. 

Ramadan während Corona: Iran diskutiert Öffnung der Moscheen

Update vom Samstag, 25.04.2020, 13.13 Uhr: Mit Beginn des Fastenmonats Ramadan ist im Iran eine hitzige Diskussion zwischen Klerus und Regierung über eine Wiedereröffnung von Moscheen und Mausoleen ausgebrochen. Diese waren wegen der Corona-Krise geschlossen worden. Ahmad Alamolhodda, Chef-Prediger des Freitagsgebets in der religiösen Stadt Maschad, betonte: „Es ist inakzeptabel, dass alle kommerziellen Unternehmen geöffnet sind, die Mausoleen und Moscheen aber nicht. Wir haben Ramadan*, den Monat Gottes, und da kann man Gläubigen für ihre Rituale nicht die Tore der heiligen Stätte blockieren.“

Dagegen verteidigte Präsident Hassan Ruhani, selbst Kleriker, den bisherigen Kurs: „Mit dem Beginn des Ramadan ist es natürlich der innigste Wunsch der Gläubigen, dass die heiligen Stätten wieder geöffnet werden.“ Wichtig sei jedoch auch die Einhaltung der gesundheitlichen Protokolle. Ruhani forderte den Gesundheitsminister auf, einen ausführlichen Bericht vorzulegen, ob eine Wiedereröffnen von Mausoleen und Moscheen überhaupt machbar sei. Am Sonntag solle der Coronavirus-Krisenstab eine Entscheidung treffen, so Ruhani.

Coronavirus im Iran: Fallzahlen sinken

+++ 17.51 Uhr: Iran meldet erste Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus: Das von der Corona-Pandemie schwer getroffene Land hat nach Angaben des Gesundheitsministers Saeid Namaki weniger Infektionen gezählt. Die Opferzahlen seien in den vergangenen drei Wochen auf ein Drittel und die Infizierten um 40 Prozent gesunken, zitierte die Nachrichtenagentur dpa. Namaki betonte, dass das Land aufgrund von US-Sanktionen keine finanziellen Mittel gehabt habe, um Medikamente und Schutzausrüstung zu besorgen. 

Dennoch, so Namaki, sei man im Iran noch lange nicht am Ziel. Er warnte die Bevölkerung weiterhin aufzupassen und die Kontaktbeschränkungen einzuhalten. „Sonst kassiert das gesamte iranische Gesundheitssystem in letzter Minute noch bittere Gegentore“, so der Minister. 

Der Iran meldet insgesamt 87 026 Coronavirus-Infektionen, davon seien 5481 Infizierte gestorben. Ein Regierungssprecher verkündete zudem, dass 64 843 Corona-Patienten geheilt aus dem Krankenhaus entlassen wurden. 

Hilfsorganisation besorgt über Corona-Krise in Syrien

+++ 14.18 Uhr: „Ärzte ohne Grenzen“ zeigt sich zutiefst besorgt über einen ersten bestätigten Corona-Todesfall im Nordosten Syriens. Das geschwächte Gesundheitssystem nach mehr als neun Jahren Krieg und Grenzschließungen machten es in der Region nahezu unmöglich, angemessen auf den Ausbruch der Krankheit zu reagieren, erklärte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Berlin. Es gebe nur noch wenige medizinische Einrichtungen, die Krankenhäuser seien nicht gewappnet. Es gebe zu wenig Schutzausrüstung und Labortestmöglichkeiten, Kontaktpersonen würden nicht nachverfolgt. Auch bei dem Todesfall sei das Testergebnis erst mit zweiwöchiger Verspätung bekannt geworden. 

„Bislang ist die Reaktion auf Covid-19 im Nordosten Syriens nicht einmal annähernd ausreichend“, sagte Crystal van Leeuwen, medizinische Notfallkoordinatorin von „Ärzte ohne Grenzen“ für das Bürgerkriegsland. Besonders die Situation in den Vertriebenenlagern in der Region mache den Teams Sorgen, hieß es weiter. Dort lebten die Menschen auf engstem Raum mit wenig oder keinem Zugang zu medizinischer Versorgung oder sauberem Trinkwasser.

Corona-Krise in Syrien: Hungersnöte befürchtet

Update vom Mittwoch, 22.04.2020, 11.55 Uhr: Das Welternährungsprogramm hat im UN-Sicherheitsrat vor Hungersnöten von „biblischen Ausmaßen“ als Folge der Corona-Pandemie gewarnt. Viele Millionen Menschen in armen Ländern seien akut von wachsender Lebensmittelknappheit bedroht, sagte der WFP-Exekutivdirektor, David Beasley, in einer virtuellen Sitzung des Weltsicherheitsrates am Dienstag (Ortszeit) in New York. 

Andauernde Kriege wie im Jemen und in Syrien, der Klimawandel und Naturkatastrophen wie die Heuschreckenschwärme in Ostafrika verschärften die Lage vieler Menschen zusätzlich.

Die Weltgemeinschaft müsse dringend handeln, um eine „Hunger-Pandemie“ noch abzuwenden. Beasley betonte, dass in drei Dutzend Ländern Hungersnöte ausbrechen könnten. Rund 130 Millionen Kinder, Frauen und Männer könnten an den Rand des Verhungerns geraten. Bislang seien 135 Millionen Menschen von den schlimmsten Formen des Hungers betroffen. Die Corona-Pandemie würde die Zahl somit verdoppeln. 

Corona-Krise: Proteste im Libanon

Update vom Dienstag, 21.04.2020, 16:28 Uhr: Proteste im Libanon trotz Corona-Krise: Erstmals seit Wochen kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu größeren Protesten gegen führende Politiker. Um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden, bildeten die Demonstrierenden mehrere Autokonvois und fuhren mit Fahnen und Hupkonzerten durch die Straßen. 

Seit vergangenem Oktober regen sich Proteste gegen die politische Elite Libanons - Demonstrierende werfen führenden Politikern Korruption vor. Das Land macht derzeit die schwerste Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte durch. Die Protest waren in den vergangenen Wochen aufgrund der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen. 

Afghanistan: Dutzende Corona-Infektionen im Regierungssitz

Update vom Montag, 20.04.2020, 17.30 Uhr: Afghanistan meldet dutzende Infektionen von Regierungsmitarbeitern: Mindestens 40 Beschäftigte des afghanischen Präsidentenpalasts in Kabul sind positiv auf Covid-19 getestet worden, so die Stellungnahme der Regierung am Sonntag. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani befindet sich fortan in Selbstisolation und führt die Geschäfte des Landes zu großen Teilen über Video-Konferenzen, berichtet die „New York Times“. Bisher gebe es keine Anzeichen, dass Ghani selbst mit dem Virus infiziert sei, ein Regierungssprecher habe aber nicht bestätigt ob der Präsident getestet worden sei. 

Afghanistan hat insgesamt nur knapp 1000 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Laut Regierungssprechern müsse die Dunkelziffer aber um einiges höher liegen. Das Land habe bisher nur wenig getestet. 

Corona-Pandemie: Israel lockert Beschränkungen

Update vom Sonntag, 19.04.2020, 08.40 Uhr: Israel lockert einige seiner Beschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kündigte laut Tagesschau an, dass Geschäfte wieder öffnen dürften, Einkaufszentren und große Märkte jedoch nicht. Außerdem dürfen die Menschen in Israel sich jetzt bis zu 500 Meter von ihrem Haus entfernen, auch wenn sie nicht zum Einkaufen zur Apotheke oder zur Arbeit gehen. Gemeinsames Beten im Freien ist nur in Gruppen mit maximal zehn Personen und mit Masken und Abstand erlaubt.

Update vom Samstag, 18.04.2020, 16.00 Uhr: Pakistan hat die Aussetzung des Flugverkehrs bis zum 30. April verlängert. Wegen der Corona-Pandemie sollen weiterhin keine Flüge ins Ausland oder im Inland stattfinden. In Pakistan befinden sich nach wie vor zahlreiche Deutsche, die auf einen Rückholflug warten.

Verlängerung des Flugstopps in Pakistan - Viele Deutsche sitzen fest

Die deutsche Botschaft in Pakistan prüft nun alternative Möglichkeiten, um die verbliebenen Deutschen zurück nach Deutschland zu bringen. Nach den letzten Rückholflügen am 31. März und 4. April verkündete die Botschaft, dass erstmals keine weiteren Flüge nach Deutschland gehen werden. Viele Deutsche, die sich online registriert hatten, warten bereits seit Wochen auf eine Heimreise. Zur der Anzahl der noch in Pakistan befindlichen Deutschen machte das Auswärtige Amt keine Angabe.

Update vom Mittwoch, 15.04.2020, 11.35 Uhr: Die Türkei hat wegen der Corona-Krise mit der Entlassung Tausender Gefangener begonnen. Aus Gefängnissen in Istanbul, Ankara und Izmir und anderen Städten wurden Inhaftierte mit Bussen abgeholt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Das Gesetz ermöglicht die Entlassung von bis zu 90.000 Gefangenen. Es war am Dienstag vom Parlament in Ankara verabschiedet worden. 

Menschenrechtler und Anwälte kritisieren die Regelung, weil sie Inhaftierte unter Terrorvorwürfen und Untersuchungshäftlinge ausschließt. Darunter sind auch Regierungskritiker und Journalisten. Gefangene wie der Intellektuelle Osman Kavala und der pro-kurdische Oppositionspolitiker Selahattin Demirtas müssen damit im Gefängnis bleiben. Von der Regelung ausgenommen sind auch die wegen Terrorvorwürfen verurteilten Deutschen Patrick K. aus Gießen und Hozan Cane aus Köln. 

Milena Buyum von Amnesty International forderte: „Die türkische Regierung muss das Richtige tun und diejenigen, die inhaftiert sind, weil sie lediglich ihre friedlichen Ansichten geäußert haben, freilassen.“

Das Gesetz sieht nach Angaben von Anadolu unter anderem vor, dass die Haftzeit von sogenannten Risikogruppen in Hausarrest umgewandelt werden kann. Außerdem dürften Verurteilte im offenen Vollzug ihre Strafe teilweise zu Hause absitzen, so die Agentur. Ausgenommen von der Regelung sind demnach auch Gefangene, die wegen Mordes, Gewalt gegen Frauen, Sexualstraftaten und Drogendelikten einsitzen.

Corona im Iran: Regierung meldet Teilerfolg – Experten bezweifeln Zahlen

+++ 20.45 Uhr: Der Iran hat nach offiziellen Angaben einen Teilerfolg im Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 verbucht. „Zum ersten Mal in den letzten vier Wochen war die Opferzahl heute zweistellig“, sagte Gesundheitsminister Saeid Namaki am Dienstag (14.04.2020). Laut ihm gab es binnen 24 Stunden 98 Tote. Dies sei das Ergebnis eingehaltener Kontaktbeschränkungen und der erfolgreichen Arbeit in den medizinischen Bereichen, so der Minister laut Nachrichtenagentur Isna.

Laut offiziellen Angaben sind inzwischen 4683 Corona-Tote und fast 75.000 Infizierte erfasst. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer nicht registrierter Fälle aus.

Corona-Krise in Syrien: „Massensterben“ in Flüchtlingslagern befürchtet

Update vom 14.04.2020, 10.59 Uhr: Das katholische Hilfswerk Misereor befürchtet ein „Massensterben“ in den Flüchtlingslagern in und um Syrien, wenn sich das Coronavirus dort stark ausbreiten sollte. Im SWR sagte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Dienstag, in den Lagern könnten die Menschen weder Abstands- oder Hygieneregeln einhalten noch Zuhause bleiben, weil sie gar kein Zuhause hätten. 

Außerdem sei es für die Helfer schwierig, überhaupt zu den Hilfsbedürftigen in den syrischen Flüchtlingslagern vorzudringen. Es müsse dort, wie von Papst Franziskus gefordert, einen „sofortigen Waffenstillstand“ geben. Die meisten Krankenhäuser seien nach syrischen und russischen Angriffen zerstört oder beschädigt. Die Bundesregierung und die EU forderte Spiegel auf, die Sanktionen gegen Syrien zu überdenken, da diese dort nur die Ärmsten träfen.

Corona-Krise: Im Iran steigt die Zahl der Toten

Update vom 13.04.2020, 13.41 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten im Iran steigt weiter an. Nach Angaben der Tagesschau steigt die Zahl der bestätigten Infektionen im Land auf 73.303. Die Zahl der Todesopfer wird von den iranischen Behörden aktuell mit 4585 angegeben - 111 mehr als am Vortag. Der Iran ist eines der Länder in der Region, dass besonders früh und besonders stark von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Es wurden strenge Corona-Maßnahmen beschlossen. 

Diese sollen in mehreren Phasen gelockert werden, so der Präsident Hassan Ruhani. Zunächst wird in den Provinzen die Arbeit in Bereichen mit geringem Ansteckungsrisiko wieder aufgenommen. Ab 18. April soll das auch für die Hauptstadt Teheran gelten. Weiterhin geschlossen bleiben Bereiche mit hoher Ansteckungsgefahr wie Kaufhäuser und Restaurants, Kinos sowie Friseure und Schönheitssalons. Auch die Schulen, Universitäten und Kitas bleiben zu, genauso wie religiöse Stätten wie Mausoleen und Moscheen.

Corona im Iran - dramatischer Anstieg von Infizierten innerhalb von 24 Stunden

+++ 12.04.2020, 16.50 Uhr: Das Coronavirus breitet sich weiter im Iran aus. Die Zahlen der Infizierten steigt weiter stark an. Im Iran haben sich nach Angaben der Behörden inzwischen 70.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Binnen 24 Stunden wurden 1837 Neuinfektionen gemeldet, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianusch Dschahanpur, in Teheran mitteilte. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen stieg demnach auf 70.029. Zugleich wurden nach seinen Angaben 125 neue Corona-Todesfälle gemeldet. 

Iran von Coronavirus weiter stark betroffen: 4357 Tote 

Die Gesamtzahl der Toten durch eine Coronavirus-Infektion stieg den Behörden zufolge damit auf 4357. 

Der Iran ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder weltweit. Das Land hatte seinen ersten Fall am 19. Februar gemeldet. 

Seither stiegen die Zahlen steil an. Allerdings gehen ausländische Experten von einer noch deutlich höheren Zahl von Infektionen und Todesfällen in dem Land aus. Die Führung in Teheran schloss bisher Schulen und Universitäten sowie Kinos und schiitische Pilgerstätten. Auch gibt es ein Verbot von Reisen zwischen den Städten des Landes. Allerdings sollen bestimmte Geschäfte, für die ein "geringes Risiko" angegeben wird, wieder öffnen dürfen. Dadurch soll die ohnehin notleidende Wirtschaft wieder etwas gestärkt werden.

Erster Fall des Coronavirus im Bürgerkriegsland Jemen

+++ 10.04.2020, 9.56 Uhr: Im Bürgerkriegsland Jemen ist die erste Coronavirus-Infektion bekannt geworden. Der Fall trat im Süden des Landse auf, wie der Notstandsausschuss der Regierung mitteilte. 

Bereits zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, dass sich das Virus in dem Land auf der arabischen Halbinsel ausbreitet. Aufgrund des seit 2015 andauernden Bürgerkriegs herrschen in vielen Teilen Jemens katastrophale hygienische und medizinische Bedingungen. Die Grundversorgung ist großteils zusammengebrochen. Hilfsorganisationen fürchten eine rasante Ausbreitung des Coronavirus im Land.

+++ 9.4.2020, 10.15 Uhr: Das Coronavirus Sars-CoV-2 zieht weite Kreise und verschont selbst die Royals der Welt nicht: Nun hat das Virus auch die Königsfamilie von Saudi-Arabien erreicht. Vor knapp sechs Woche registrierte das Land die ersten Coronavirus-Infektionen. Inzwischen sind knapp 150 Mitglieder der königlichen Familie infiziert, wie die „New York Times“ berichtet. Unter den Infizierten ist demnach auch ein Prinz, der die saudische Hauptstadt Riad regiert.

Die Herrscherfamilie hat die Krankenhäuser des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Man erwartet in den kommenden Tagen und Wochen einen weiteren Anstieg der mit Corona infizierten Familienmitglieder: In einer Klinik, die sich vorrangig um Mitglieder der Königsfamilie kümmert, sind mehr als 500 Betten vorbereitet worden.

Der 84 Jahre alte König Salman habe sich in einen abgelegenen Palast auf einer Insel zurückgezogen, berichtet die „New York Times“ weiter. Kronprinz Mohammed bin Salman, der Saudi-Arabien regiert, soll sich wegen der Corona-Krise mit mehreren Ministern ebenfalls an die Küste des Roten Meeres begeben haben.

Corona bringt manche Staaten des Nahen Ostens, des Maghreb und Arabiens dazu, die Insassen von Gefängnissen zu beurlauben. Doch einige Staaten wollen nicht mitziehen.

Corona-Krise: Iran arbeitet weiter an Atomprogramm

+++ 8.4.2020, 10.44 Uhr: Der Iran arbeitet trotz der schweren Corona-Krise im Land weiter an seinem Atomprogramm. Eine neue Generation von Zentrifugen solle demnächst in der Urananreicherungsanlage von Natanz in Zentraliran eingesetzt werden, sagte der Vorsitzende der iranischen Atomenergieorganisation (AEOI) Ali-Akbar Salehi am Mittwoch im iranischen Staatsfernsehen. 

Außerdem seien neue Projekte erfolgreich entwickelt worden, wie die Massenproduktion für die im Land benötigten medizinischen Geräte für den Gesundheitssektor. 

Das iranische Atomprogramm ist laut Präsident Hassan Ruhani jetzt „fortgeschrittener“ als vor dem Wiener Atomabkommen von 2015. Das Land habe mehr Kapazitäten, um Uran anzureichern. Ein kompletter Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen steht aber laut Ruhani bis auf weiteres nicht auf der Agenda.

Corona-Krise: Corona-Infektionen im Iran gehen zurück

+++ 16.40 Uhr: Die iranische Regierung hat am Montag erneut einen Rückgang bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen gemeldet. „Aufgrund der Intensivierung der Maßnahmen der sozialen Distanzierung haben wir in den vergangenen Tagen einen allmählichen und langsamen Rückgang der Zahl der Neuinfektionen verzeichnet“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag bei einer im iranischen Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Bereits am sechsten Tag in Folge zeige sich dieser Abwärtstrend.

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach Angaben des Sprechers im Iran rund 2270 Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, die Gesamtzahl der Infizierten liegt landesweit nun bei rund 60.500. Zudem seien im gleichen Zeitraum 136 Todesfälle registriert worden. Insgesamt starben demnach mehr als 3700 Menschen im Iran an dem Virus.

Türkei schränkt wegen Covid-19 Truppenbewegungen in Syrien ein

Update vom 06.04.2020, 11.08 Uhr: Die Türkei schränkt wegen der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 die Bewegungen ihrer Soldaten im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien ein. Das geht aus einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums in Ankara vom Sonntagabend hervor. Personal- und Truppenbewegungen, die nicht zwingend notwendig sind, wurden demnach auf ein Minimum reduziert. Ärzte seien in die Einsatzgebiete geschickt worden, um Trainings anzubieten und die Soldaten zu sensibilisieren. 

Die Türkei ist im Norden Syriens in mehreren Regionen aktiv. Sie hatte im Oktober östlich des Flusses Euphrat eine international scharf kritisierte Militäroffensive gegen kurdische Milizen begonnen, die sie als Terroristen ansieht, und kontrolliert dort seitdem ein Teilgebiet des Grenzareals.

Die Zahl der offiziell erfassten Coronavirus-Infektionen in der Türkei lag am Sonntagabend bei rund 27.000, die der Todesopfer bei 574.

Coronavirus: In Libyen verschlimmert sich die Krise

Update vom 03.04.2020, 13.40 Uhr: Gut ein Jahr nach Beginn der Rebellenoffensive verschlimmert sich in Libyen laut den UN die humanitäre Krise immer mehr. Die Menschen in dem Bürgerkriegsland würden neben der eskalierenden Gewalt nun zusätzlich durch die Corona-Pandemie bedroht, warnte ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf.

Inzwischen hätten die Behörden zehn Fälle der Atemwegserkrankung Covid-19 bestätigt, erklärte UNHCR-Sprecher Babar Baloch. Ein Infizierter sei gestorben. Das geschwächte Gesundheitssystem des nordafrikanischen Landes laufe Gefahr, bei einem massiven Ausbruch der Krankheit vollends zusammenzubrechen. 

Unterdessen erklärt eine preisgekrönte Chemikerin in einem Video bei YouTube, warum die Corona-Krise in Deutschland jetzt erst beginnt und wann sie vermutlich endet.

Saudi-Arabien verhängt Ausgangssperre in Mekka und Medina

+++ 16.40 Uhr: Saudi-Arabien hat wegen des Coronavirus eine Ausgangssperre für die beiden wichtigsten muslimischen Städte Mekka und Medina verhängt. Bis auf Gemüseläden, Apotheken, Tankstellen und Banken sollen alle Geschäfte geschlossen bleiben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag. Die Ausgangssperre gelte bis auf Weiteres. Die Behörden hatten schon vorher den Zutritt zu den Moscheen beschränkt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. 

Saudi-Arabien ist in der arabischen Welt besonders stark von der Corona-Epidemie betroffen. Nach offiziellen Angaben sind 1885 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Vor allem die beiden Städte Mekka und Medina verzeichneten zuletzt ansteigende Fallzahlen.

Corona-Krise: Iran lehnt Hilfe aus Furcht vor Spionage ab

+++ 2.4.2020, 11.03 Uhr: Ein Notfallteam der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) sitzt im Iran fest. Die Mediziner warten darauf, einen Hilfseinsatz in dem von der Corona-Pandemie schwer betroffenen Land beginnen zu können. Angeblich gab es Bedenken bei den Hardlinern im Iran, dass es sich bei den Ärzten von MSF um westliche Spione handeln könnte. 

In der zentraliranischen Provinz Isfahan hatten die Mediziner Anfang der vergangenen Woche eigentlich eine Mini-Klinik mit 50 Betten aufbauen wollen. Überraschend hatte das Gesundheitsministerium dann aber bekanntgegeben, dass der Iran die Hilfe doch nicht annehmen will. Ein Sprecher der Hilfsorganisation sagte, man sei weiter im Gespräch mit den iranischen Behörden, „um medizinische Aktivitäten zu starten, wo sie am nötigsten sind“.

Nach Angaben des iranischen Gesundheitsministeriums hat sich die Zahl der Toten im Land bis Anfang April auf mehr als 3000 erhöht, die der Corona-Infizierten auf fast 48 000.

Corona-Krise: Saudi-Arabien entbindet Frauen teilweise von „ehelichen Pflichten“

+++ 17.55 Uhr: In Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie hat ein Religionsgelehrter in Saudi-Arabien Ehefrauen teilweise von ihren ehelichen Pflichten entbunden. Frauen hätten das Recht, „dem Ehebett fernzubleiben“, wenn sie durch ihren Ehemann eine Ansteckung mit dem Coronavirus befürchteten, erklärte ein Mitglied des saudischen Rats der Höchsten Religionsgelehrten im saudischen Fernsehen. 

In der Sendung „Fatwa“ antwortete der Religionsgelehrte Abdallah bin Mohammed al-Mutlak auf die Frage einer Zuschauerin, dass es „keine Sünde ist, wenn sich die Frau dem Ehebett verweigert“. Vor allem, wenn sich der Mann nicht an öffentliche Ausgangsbeschränkungen halte, um die Verbreitung des Virus zu verhindern.

Naher Osten: Mekka wegen Coronavirus derzeit abgeriegelt

+++ 12.00 Uhr: Im Iran hat die Zahl der Corona-Todesopfer die Marke von 3000 überschritten. Wie das iranische Gesundheitsministerium meldete, sind in den letzten 24 Stunden 138 Menschen am Virus gestorben, wodurch sich die Gesamtzahl der Todesfälle auf 3036 erhöhte.

Im gleichen Zeitraum wurden auch 2.987 neue positive Fälle registriert, nach offiziellen Angaben sind nun 47.593 infiziert.

Unterdessen fällt Nouruz, das größte Familienfest der Iraner, für die meisten in der Corona-Krise aus*. Doch der Iran ist nicht nur von Corona geplagt. Er ist auch vom US-Wirtschaftskrieg geplagt. Wegen der Sanktionen wurden Schutzmasken und Desinfektionsmittel Mangelware. 25 Ärzte mussten mit ihrem Leben bezahlen.

+++ 1.4.2020, 7.10 Uhr: Saudi-Arabien hat an Muslime in aller Welt appelliert, angesichts der Coronavirus-Pandemie Vorbereitungen für die große Pilgerfahrt im Sommer nach Mekka vorläufig einzustellen. 

Unklar, ob 2020 die Pilgerfahrt wegen Corona stattfinden kann

Die Gläubigen sollten keine Verträge mit Reiseagenturen für die Wallfahrt abschließen, bis sich die Situation rund um das Coronavirus geklärt habe, sagte der für Pilgerreisen an die heiligen Stätten des Islam zuständige Minister Mohammad Benten im Staatsfernsehen. 

In den derzeitigen Umständen gehe es der saudiarabischen Regierung darum, „die Gesundheit von Muslimen und Bürgern zu schützen“, betonte der Minister. Er ließ offen, ob die für den Zeitraum zwischen Ende Juli und Anfang August geplante große Pilgerfahrt - der sogenannte Hadsch - ganz gestrichen werden könnte. Aus Furcht vor Ausbreitung des neuartigen Virus hatte Saudi-Arabien bereits vor einigen Tagen Mekka sowie den ebenfalls bedeutenden Wallfahrtsort Medina abgeriegelt.

+++ 17.40 Uhr: US-Präsident Donald Trump und der Staatschef der Türkei Recep Tayyip Erdogan halten Waffenruhen in Syrien und Libyen vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise für zwingend. Wie das Weiße Haus in Washington am Dienstag (31.03.2020) mitteilte, berieten Trump und Erdogan in einem Telefongespräch über Maßnahmen, „um das Virus zu besiegen und die Weltwirtschaft zu stützen“.

Am Wochenende hatte bereits die UNO einen Waffenstillstand in Syrien gefordert. Dies sei nötig, um „die Katastrophe nicht zu verschlimmern“, erklärte der Leiter der UN-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro. Das neuartige Coronavirus sei eine „tödliche Bedrohung für die syrische Zivilbevölkerung“.

Corona im Nahen Osten: Fast 2900 Covid-19-Tote im Iran

+++ 14.00 Uhr: Der Ausnahmezustand im Iran wegen der Corona-Krise könnte nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani verlängert werden. „Wir haben den Zustand der Reduzierung sozialer Kontakte (vom 3.) bis zum 8. April verlängert ... über weitere Schritte werden wir nach dem neuen Bericht des Gesundheitsministeriums am kommenden Sonntag (5. April) entscheiden“, sagte Ruhani am Dienstag.

Update vom Dienstag, 31.03.2020, 12.55 Uhr: Im Iran hat sich die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus offiziellen Angaben zufolge auf fast 2900 erhöht. 141 weitere Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Teheran am Dienstag. Damit gebe es nun 2898 Todesfälle. Die Zahl der Infektionsfälle erhöhte sich demnach auf mehr als 44.600.

In den vergangenen Stunden seien mehr als 3100 Neu-Infektionen registriert worden, sagte der Sprecher Kianusch Dschahanpur. Unter den Infizierten, die im Krankenhaus behandelt würden, befänden sich mehr als 3700 in Lebensgefahr. Mehr als 14.600 Patienten hätten sich inzwischen von ihrer Infektion erholt. 

Unterdessen sitzen viele Menschen in Deutschland aufgrund der Coronakrise im Homeoffice. Damit stellt sich die Frage, wer die Mehrkosten trägt und ob man diese bei der Steuer absetzen kann.

Keine gedruckten Zeitungen mehr im Iran

Update vom Montag, 30.03.2020, 20.27 Uhr: In dem von der Corona-Pandemie besonders hart betroffenen Iran sollen vorerst keine gedruckten Zeitungen und Zeitschriften mehr erscheinen. „Zur effektiven Umsetzung des vom Gesundheitsministerium verabschiedeten Plans zur Reduzierung sozialer Kontakte sollen bis zum angegebenen Datum (8. April) keine Zeitungen mehr gedruckt werden und nur noch online erscheinen“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Montag einen Sprecher des Corona-Krisenstabs im Innenministerium. 

Derzeit erscheinen etwa 65 Zeitungen und Zeitschriften im Land, einschließlich der bei den Iranern sehr beliebten Sportzeitungen. Der Iran leidet schon seit Febrar unter der Corona-Krise. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bisher mehr als 40.000 Infektionen und 2757 Covid-19-Tote registriert.

Coronavirus: Türkei schottet Dörfer ab

Update vom Montag, 30.03.2020, 17.12 Uhr: Die Türkei hat wegen der Coronakrise mehrere Wohngebiete in 18 Provinzen unter Quarantäne gestellt. Von Montagnachmittag an seien 39 Gebiete, darunter eine Kleinstadt und 28 Dörfer, abgeschottet, teilte das Innenministerium mit, ohne die Namen der betroffenen Provinzen zu nennen. 

Die Türkei hat bislang mehr als 9000 Coronavirus-Fälle und 131 Todesopfer durch Covid-19 gemeldet. Die Behörden geben keine regionale Aufschlüsselung der Fälle bekannt. Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) kritisiert das scharf und fordert mehr Transparenz von der Regierung. 

In der Türkei wurden bislang zwar Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgenommen, aber nur eine Ausgangssperre für Menschen ab 65 Jahren und chronisch Kranke verhängt. Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu von der größten Oppositionspartei CHP hatte vor kurzem eine Ausgangssperre für die Millionenmetropole gefordert.

Coronavirus: Israels Regierungschef Netanjahu in Quarantäne

Update vom Montag, 30.03.2020, 14.56 Uhr: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu begibt sich wegen eines Corona-Falls in seinem Büro vorsorglich in Quarantäne. Wie der Pressedienst des Ministerpräsidenten am Montag mitteilte, befolgen nun Netanjahu und seine engsten Mitarbeiter sicherheitshalber die Quarantäne-Maßnahme. Der Regierungschef habe keinen engen Kontakt zu der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Mitarbeiterin gehabt und diesen auch nicht persönlich getroffen. 

In den vergangenen zwei Wochen seien Netanjahu und die Mitarbeiterin niemals gleichzeitig im selben Raum gewesen. Nun würden der Ministerpräsident und seine engsten Mitarbeiter Corona-Tests erhalten. In Israel wurden bisher mehr als 4000 Corona-Infektionen registriert.

Coronavirus: Millionen Schutzmasken in Saudi-Arabien beschlagnahmt

Update vom Sonntag, 29.03.2020, 15.13 Uhr: In Saudi-Arabien haben die Behörden einem Medienbericht zufolge mehr als fünf Millionen illegal gehortete Atemschutzmasken beschlagnahmt. In Hail nordwestlich der Hauptstadt Riad stellte das Handelsministerium rund 1,2 Millionen Masken sicher, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Sonntag berichtete. 

Weitere rund vier Millionen Masken waren bereits am Mittwoch wegen Verstoßes gegen Handelsbestimmungen in der westlichen Stadt Dschedda beschlagnahmt worden. Die Verantwortlichen würden strafrechtlich belangt und die Ausrüstung werde wieder dem freien Markt zur Verfügung gestellt, teilte das Ministerium mit. 

Wegen Panikkäufen sind auch in Saudi-Arabien Atemschutzmasken knapp geworden. In dem Land wurden nach offiziellen Angaben bisher mehr als 1200 Infektionsfälle mit dem Coronavirus und vier Todesfälle gemeldet. Die Regierung hat landesweite Ausgangsbeschränkungen verhängt und den Zugang zu den Pilgerstätten Mekka und Medina gesperrt. Auch Inlandsreisen zwischen den Provinzen des Landes sind verboten.

Coronavirus: In der Türkei steigt die Zahl der Toten

+++ 20.47 Uhr: In der Türkei steigt die offizielle Zahl der Corona-Toten weiter an. Wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca mitteilte, stieg die Zahl der an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Menschen auf mehr als 100. Die Zahl der Infizierten lag demnach bei 7400. 

In der Türkei ist bereits eine weitreichende Ausgangsbeschränkung in Kraft, um die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu verlangsamen. So wurden Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt und viele öffentliche Gebäude geschlossen. 

Auch der zweitgrößte Flughafen der Metropole Istanbul soll um Mitternacht Ortszeit (23 Uhr Mitteleuropäischer Zeit) geschlossen werden, wie Canan Soysal, Pressesprecher des Flughafens Sabiha Gokcen, mitteilte.

Coronavirus auch im Bürgerkriegsland Syrien

Update vom Samstag, 28.03.2020, 14.00 Uhr: Angesichts der Coronakrise haben UN-Ermittler zu einem Waffenstillstand in Syrien aufgefordert. Dies sei nötig, um „die Katastrophe nicht zu verschlimmern“, erklärte der Leiter der UN-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, am Samstag in Genf. In dem Bürgerkriegsland wurden bislang fünf Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet.

Die Coronavirus-Pandemie sei eine „tödliche Bedrohung für die syrische Zivilbevölkerung“, erklärte Pinheiro. Das Virus werde „wahllos zuschlagen und verheerend für die Schwächsten sein“, wenn nicht sofort Maßnahmen zu dessen Eindämmung ergriffen würden. Um eine Tragödie zu verhindern, müssten die Kriegsparteien der Forderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach einem Waffenstillstand nachkommen, erklärte Pinheiro weiter.

Mehr als 35.000 Infizierte im Iran

Update vom Samstag, 28.03.2020, 13.15 Uhr: Im Iran ist die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf mehr als 2500 gestiegen. 139 weitere Menschen seien seit Freitag an den Folgen ihrer Coronavirus-Infektion gestorben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Samstag in Teheran. Innerhalb von 24 Stunden seien zudem 3076 neue Infektionsfälle registriert worden, sagte der Sprecher Kianusch Dschahanpur. Die Gesamtzahl der Infektionen liege damit bei 35.408.

Im Nachbarland Irak haben sich nach offiziellen Angaben rund 500 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 42 Menschen sind nach einer Erkrankung an Covid-19 verstorben. Der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr hat gleichgeschlechtliche Ehen als einen der Gründe für die Ausbreitung des Coronavirus bezeichnet. „Ich rufe deshalb alle Regierungen dazu auf, dieses Gesetz (zur Legalisierung von Homo-Ehen) unmittelbar und ohne Zögern aufzuheben“, schrieb Al-Sadr am Samstag bei Twitter. Damit könnten sie auch Buße tun für ihre Schuld. Homosexualität ist nach islamischem Glauben streng verboten. 

Im Irak, der mehrheitlich von Schiiten bewohnt wird, steht gleichgeschlechtlicher Sex zwar nicht explizit unter Strafe. Irakische Behörden nutzen aber Gesetze zu Prostitution und zum Erhalt der öffentlichen Ordnung, um zu bestrafen. Menschenrechtler werfen der Regierung zudem vor, insbesondere schwule Männer nicht ausreichend vor Verfolgung zu schützen.

Coronavirus: Viele Infektionen im Iran

Update vom Freitag, 27.03.2020, 14.15 Uhr: Im besonders stark von der Pandemie betroffenen Iran sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden 144 weitere Menschen am Coronavirus gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 2378, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag erklärte. 2926 Neuinfektionen wurden gemeldet. Insgesamt haben sich im Iran nach Behördenangaben mindestens 32.332 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Mehr als 11.100 von ihnen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen wieder gesund. Fast 2900 Menschen sind hingegen lebensbedrohlich erkrankt. 

Unterdessen droht in Deutschland der Notstand. Hunderttausende unterstützen eine Petition von Pflegekräften in der Coronakrise.

Update vom Donnerstag, 26.03.2020, 14.15 Uhr: Wegen der Corona-Krise sollen alle Iraner mitten in den persischen Neujahrsferien ihren Urlaub abbrechen und ohne Umwege in ihre Heimatstädte zurückkehren. Das verfügte das iranische Innenministerium am Donnerstag. Außerdem dürfen den neuen Anweisungen zufolge nur noch Einheimische in ihre Städte einreisen. Autos mit Nummernschildern aus anderen Städten werden für einen Monat beschlagnahmt und die Besitzer müssen eine Geldstrafe von umgerechnet 30 Euro bezahlen. Im Iran laufen derzeit die zweiwöchigen persischen Neujahrsferien. Viele Iraner nutzen die Zeit für Urlaub. Die Ferien gehen Anfang April zu Ende.

Die Zahl der Corona-Toten und Infizierten im Iran stieg zuletzt erneut an. Laut Gesundheitsministerium hat sich die Zahl der Toten am Donnerstag auf 2234 erhöht, die der Infizierten auf fast 30 000.

Corona-Pandemie: Mehr als 2000 Tote im Iran - Saudi Arabien reagiert

Update vom Mittwoch, 25.03.2020, 13.58 Uhr: Der Iran meldet mehr als 2000 Tote in Folge der Corona-Pandemie. Die neuen Zahlen verkündete das Gesundheitsministerium am Mittwoch (25.03.2020). In den vergangenen 24 Stunden habe es demnach 143 neue Covid-19-Todesfälle gegeben. Angesichts der steigenden Zahlen will der Iran im Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 jetzt ein Reiseverbot verhängen. 

In den kommenden Tagen soll nach Angaben von Regierungsvertretern der Reiseverkehr zwischen den Städten gestoppt werden. Es sei dann untersagt, neue Reisen anzutreten und die Städte zu verlassen, sagte Regierungssprecher Ali Rabii. Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, das Verbot solle in den kommenden Tagen in Kraft treten.

Anders als im Iran sind in Syrien und Libanon bisher nur wenige Infektionen gezählt worden. Ein Coronavirus-Ausbruch in den syrisch-libanesischen Flüchtlingslagern wäre aber ein Katastrophe, warnt Jacqueline Flory im FR-Interview und beklagt, dass die Spenden ausbleiben.

Corona-Pandemie im Nahen Osten: Auch in Saudi-Arabien gilt Reiseverbot

In Saudi-Arabien hat König Salman bin Abdel Aziz ebenfalls drastische Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 verkündet: Von Donnerstag (26.03.2020) an ist es der Bevökerung demnach verboten, Riad, Mekka und Medina zu betreten oder zu verlassen. Wie im Iran ist es dann untersagt, zwischen den Gebieten zu reisen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf staatliche Medien.

Saudi-Arabien hatte am Montag (23.03.2020) eine 21 Tage lange Ausgangssperre verhängt, nachdem ein Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 registriert worden war. Das Land meldete Mittwoch in Medina seinen ersten Todesfall und 205 neue Infektionen, insgesamt sind es nun 767.

Corona im Nahen Osten: WHO will mit Tests in Idlib beginnen

Update vom Mittwoch, 25.03.2020, 8.01 Uhr: UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert angesichts der Corona-Pandemie einen sofortigen Waffenstillstand in allen Teilen der Welt: „Covid-19 kümmert sich nicht um Nationalität oder ethnische Zugehörigkeit, Fraktion oder Glauben. Es greift alle unerbittlich an. Unterdessen toben weltweit bewaffnete Konflikte, und die Schwächsten zahlen den höchsten Preis“, teilte er nach seiner Rede via Twitter mit. Die FR berichtet darüber, wie dramatisch sich die Corona-Pandemie auf die Bürgerkriegsländer im Nahen Osten auswirken könnte:* Laut Jan Egeland, Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrats, „droht ein Massensterben“.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO kündigte am Montag (23.03.2020) an, das am Mittwoch mit großflächigen Corona-Tests in Syrien begonnen werde. Laut der Nachrichtenagentur AFP sagte der WHO-Sprecher Hedinn Halldorsson am Montag: „Tests werden in Idlib in zwei Tagen verfügbar sein.“ Halldorsson berichtet, die WHO sie äußerst besorgt über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Nordwesten Syriens.

Corona im Nahen Osten: Fast 2000 Tote im Iran – Massen besuchen Beerdigung

Update vom Dienstag, 24.03.2020, 15.45 Uhr: Berichte über Großveranstaltungen in den ebenfalls stark vom Coronavirus Sars-CoV-2 betroffenen Ländern im Nahen Osten, Iran und Irak, lassen Sorge darüber aufkommen, wie dort mit der Corona-Pandemie umgegangen wird. Die ARD-Korrespondentin Natalie Amiri teilte via Twitter einen Beitrag, der Bilder einer von Massen besuchten Beerdigungs-Prozession zeigen. Zu sehen sind Straßen voll mit Menschen, die Atemschutzmasken tragen und dicht gedrängt einen Trauermarsch bilden. Sie zeigen laut der Journalistin Golnaz Esfandari die Beerdigung des hochrangigen Mitglieds der Revolutionsgarden Hossein Asadollahi in der Nähe der Hauptstadt Teheran. Esfandari schreibt über die Bilder: „Ein Desaster im Entstehen!“

Wie der arabischsprachige Nachrichtensender „al-Arabiya“ aus Dubai berichtet, meldeten am Samstag (21.03.2020) mehrere staatliche Nachrichtenagenturen, dass Asadollahi an „chemischen Verletzungen“ gestorben sei, die er sich während des Irak-Krieges in den 1980er Jahren zugezogen hätte. Laut Golnaz Esfandari sollen etwa 100.000 Iraner solche chemischen Attacken des Saddam-Hussein-Regimes überlebt haben und nun „besonders anfällig für den Coronavirus-Ausbruch“ sein.

Corona-Pandemie im Iran: 122 neue Todesfälle

Ein Sprecher des iranischen Gesundheitsministeriums kritisierte die von Massen besuchte Beerdigung. Im Iran ist die Zahl der Corona-Toten erneut stark angestiegen. Das Gesundheitsministerium in Teheran meldete am Dienstag 122 neue Todesfälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten durch das neuartige Coronavirus auf 1934. Der Iran ist eines der am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder weltweit. Die Gesamtzahl der Infektionen gab das Gesundheitsministerium am Dienstag mit 24.811 an. Das war ein Anstieg um 1762 Fälle binnen 24 Stunden. 

Im Irak haben sich am Wochenende trotz einer wegen der Corona-Krise verhängten Ausgangssperre zehntausende irakische Pilger in Bagdad versammelt. Zu Fuß strömten die schiitischen Pilger zum Imam-Kadhim Schrein, um des Geistlichen zu gedenken. Zuvor hatte trotz der Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung der einflussreiche Schiitenführer Führer Moktada al-Sadr seine Anhänger zur Teilnahme an dem Gedenken aufgerufen.

Corona-Pandemie im Nahen Osten: Erster Fall in Syrien

Erstmeldung vom Montag, 23.03.2020: Als eines der letzten Länder im Nahen Osten hat am Sonntag (22.03.2020) auch Syrien seinen ersten Coronavirus-Fall gemeldet. Es handele sich um eine etwa 20 Jahre alte Person, die aus dem Ausland eingereist sei, erklärte der syrische Gesundheitsminister Nisar Yasidschi laut der Nachrichtenagentur Sana. Aus welchem Land der Patient nach Syrien gekommen ist, blieb zunächst unklar.

In dem wirtschaftlich geschwächten Bürgerkriegsland herrscht große Sorge, dass sich das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 verbreiten könnte. Vor allem unter den Hunderttausenden Vertriebenen in den verbliebenen Gebieten unter Kontrolle von Regierungsgegnern –besonders in und um Idlib – könnte ein Ausbruch verheerende Folgen haben. Allein seit Anfang Dezember ist nach UN-Angaben fast eine Million Menschen im Nordwesten Syriens vor Kämpfen und Bombardierungen Richtung Grenze der Türkei geflohen – andere Stellen sprechen gar von drei Millionen Geflüchteten.

In Idlib fordern Protestanten vom Assad-Regime aus Angst vor dem Coronavirus Sars-CoV-2 die Freilassung von Gefangenen.
In Idlib fordern Protestanten vom Assad-Regime aus Angst vor dem Coronavirus Sars-CoV-2 die Freilassung von Gefangenen. © AFP/Omar Haj Kadour

In den Rebellengebieten um Idlib herrscht große humanitäre Not. Es fehlt an Essen, Unterkünften, Heizmaterial, aber vor allem an medizinischer Versorgung. Viele Kliniken wurden bei Luftangriffen Syriens oder seines Verbündeten Russland beschädigt und sind außer Betrieb. Hilfsorganisationen warnen, dass viele Menschen sterben könnten, sollte sich das Virus dort ausbreiten. Die Kontakte zwischen den Gebieten der Regierung und Rebellen sind jedoch sehr begrenzt. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf lokale Ärzte, in Idlib gebe es nur 153 Beatmungsgeräte. „Wenn es zu einer Massenansteckung kommt, ist mit dem Tod von mehr als 100.000 Menschen zu rechnen, da es keine Mittel gibt, eine rasche Weiterverbreitung zu unterbinden“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ einen Arzt aus Idlib.

Corona-Pandemie: Hilfsorganisationen warnen vor Ausbruch in Nordsyrien

Der Syrische Zivilschutz, auch als Weißhelme bekannt, versucht im Norden Syriens die Ausbreitung zu verhindern und desinfizierte in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben in Idlib, Aleppo und Hama zahlreiche Lager, Krankenhäuser, Moscheen sowie Schulen und Universitäten. Via Twitter rufen sie die Bevölkerung dazu auf, das öffentliche Leben einzuschränken.

Am schlimmsten in der Region trifft es weiterhin den Iran: Am Sonntag ist die Zahl der Covid-19-Toten noch einmal drastisch gestiegen. Das Land meldete am Montag (23.03.2020) 127 neue Todesfälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf 1812. Der Iran ist eines der am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder der Welt. Die Gesamtzahl der Infektionen gab das Gesundheitsministerium in Teheran am Montag mit 23.049 an. Das war ein Anstieg um 1411 Fälle innerhalb von 24 Stunden.

Corona-Pandemie: Viele Länder im Nahen Osten melden Infektionen

Auch andere Länder im Nahen Osten meldeten bis zum Sonntag (22.03.2020) steigende Corona-Zahlen: 

Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran werden Atemschutzmasken getragen.
Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran werden Atemschutzmasken getragen. © AFP

Die Vereinigten Arabischen Emirate untersagen wegen der Corona-Pandemie alle Passagierflüge im Land. Sämtliche Passagierflüge in die Emirate und hinaus sind ab Mittwoch (25.03.2020) für mindestens zwei Wochen abgesagt, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM meldete. Von dem Verbot betroffen sind auch Transitflüge. Die Flughäfen in Abu Dhabi and Dubai sind wichtige Drehkreuze des interkontinentalen Flugverkehrs.

jjm/dpa

Der grüne Europa-Abgeordnete Erik Marquardt spricht im Interview über die Situation der Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern und Ideen, wie Deutschland helfen könnte.

Manche Länder kommen besser durch die Corona-Krise als andere. Was haben sie gemeinsam? Frauen an der Regierungsspitze.

Im August 2020 kommt es in Beirut zu einer Explosion. Dutzende Menschen sterben, Tausende werden verletzt.

*fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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