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Corona: Millionen Menschen plötzlich nicht mehr vollständig geimpft – ohne Vorwarnung?

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Von: Tobias Utz, Luisa Weckesser

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Eine Impfdosis von Johnson & Johnson reicht nicht mehr, wie mehrere Empfehlungen zeigen. Offenbar wurden Betroffene davor nicht gewarnt. Der.

Update vom Mittwoch, 19.01.2022, 11.30 Uhr: Millionen Deutsche gelten seit Freitag (14.01.2022) überraschenderweise als ungeimpft gegen das Coronavirus. Das geht aus einer Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts, das die Sicherheit der Corona-Impfstoffe überwacht, hervor. Die Berliner Zeitung berichtet, dass es sich dabei um rund drei Millionen Menschen in Deutschland, die bislang eine Dosis des Johnson & Johnson-Impfstoffs erhalten haben, handeln soll. Im Statement des PEI heißt es, dass die „Anforderungen für den vollständigen Impfschutz“ angepasst worden seien. Für das Vakzin von J&J seien nun zwei Impfdosen vorgesehen. Bisher war das, wie von Herstellerseite bestätigt, nur eine. Das Institut hat die Regelung am Samstag (15.01.2022) angepasst, wie das PEI den Nürnberger Nachrichten erklärt.

Das Bundesgesundheitsministerium teilt diesbezüglich mit: „Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, müssen zwei weitere Impfdosen erhalten, um als geboostert zu gelten“. Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre Impfempfehlung bereits angepasst. Laut Stiko wird eine Zweit- und Drittimpfung mit den Vakzinen von Moderna oder Biontech/Pfizer nahegelegt. Offenbar wurden Betroffene jedoch nicht gewarnt. Die App CovPass führt J&J-Erstgeimpfte beispielsweise weiterhin als „vollständig geimpft“ auf, wie die Nürnberger Nachrichten berichten. Laut Angaben des PEI sei eine „Änderung der Kriterien“ „mit angemessener Frist“ vorgenommen worden, wie es im Statement heißt.

Corona-Impfung
Eine Corona-Impfung wird verabreicht. (Archivfoto) © Daniel Bockwoldt/dpa

Erstmeldung vom Dienstag, 18.01.2022, 12.30 Uhr: Hannover – Wer bislang mit dem Impfstoff Janssen von Johnson&Johnson gegen Corona geimpft ist, muss sich vermutlich noch einmal impfen lassen. Ab sofort gilt man mit einer Dosis nicht mehr als vollständig geimpft, nach zweien nicht mehr als geboostert. Der Bund ändert die Regeln für Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson.

„Je mehr Menschen wir in diesen Tagen mit einer Impfung erreichen können, desto besser werden wir als Gesellschaft durch die nächsten Wochen kommen, und desto geringer wird die Belastung für unser Gesundheitssystem ausfallen“, sagte dazu Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).

Corona-Impfung mit Johnson&Johnson: Zwei Impfdosen reichen nicht mehr

Allen Betroffenen wird dringend eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff vier Wochen nach der Impfung mit Janssen empfohlen. Erst mit einer dritten Impfung gilt man jetzt als geboostert.

Coronavirus - Impfstoff von Johnson & Johnson
Deutschland verschärft die Corona-Regeln: Wer bislang nur einmal mit dem Impfstoff Janssen von Johnson&Johnson gegen Corona geimpft ist, gilt ab sofort nicht mehr als vollständig geimpft (Symbolbild). © Fabian Sommer

Das bedeutet, dass auch diejenigen, die nach der ersten Impfung mit Johnson&Johnson bereits eine zweite mit einem mRNA-Impfstoff erhielten, nicht länger als geboostert gelten. Auch sie müssen damit bei der 2G-plus-Regelung zusätzlich einen Negativ-Test vorlegen.

Corona in Deutschland: Genesenen-Status wird verkürzt

Neben Geimpften, die das Vakzin von Johnson&Johnson erhalten haben, gibt es auch für Menschen mit Genesenen-Status eine weitere wichtige neue Regel. Bisher galt dieser für sechs Monate. Das Robert Koch-Institut hat allerdings nun seine Richtlinien geändert und den Status auf drei Monate verkürzt. Das Bundesgesundheitsministerium teilte am Montag (17.01.2022) mit, dass man mit der neuen Regelung der Omikron-Situation gerecht werde.

Kriterien für den Genesenen-Nachweis:

(lwe/tu mit dpa/AFP)

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