+++ 13.04 Uhr: Der erste Hurrikan der US-Saison ist in Texas auf Land gestoßen. Lebensbedrohliche Überschwemmungen, starke Winde und heftige Regenfälle bedrohten nun Teile des US-Bundesstaates, teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) mit. Gouverneur Greg Abbott rief für zahlreiche Bezirke den Notstand aus. Die in Texas grassierende Corona-Pandemie erschwere die Arbeit der Helfer, sagte Abbott laut US-Medien weiter.
„Jeder Hurrikan ist eine enorme Herausforderung“, sagte Abbott laut der Zeitung „Houston Chronicle“. Mit Blick auf den Sturm in Texas fügte er hinzu: „Diese Herausforderung ist kompliziert und wird noch verschärft, wenn man bedenkt, dass er durch ein Gebiet fegt, das das am stärksten von Covid-19 betroffene Gebiet des Bundesstaates ist.“ Nach Angaben der renommierten Johns-Hopkins-Universität sind in Folge der Corona-Pandemie bisher rund 5000 Menschen allein in Texas gestorben.
Abbott rief Menschen, die ihre Häuser verlassen müssten, zu Vorsicht auf. Sie sollten Praktiken, „an die wir uns gewöhnt haben“, nicht missachten, etwa das Tragen von Masken, sagte der Gouverneur laut dem US-Nachrichtensender CBS. Es sei wichtig, dass alle Abstand hielten. Daher seien an verschiedenen Orten auch Hotelzimmer bereitgestellt worden. Außerdem solle in Notunterkünften auf Corona getestet werden.
+++ 10.50 Uhr: Ausländische Studierende, deren Kurse im nächsten Semester ausschließlich online stattfinden, erhalten nach Angaben der US-Regierung kein Einreisevisum mehr. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der US-Einwanderungsbehörde hervor. Von der Maßnahme dürften wegen der Corona-Pandemie zahlreiche Unis und Studenten betroffen sein.
Update vom Sonntag, 26.07.2020, 07.30 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie hat New York City seine Restaurant-Szene vielerorts auf die Gehwege und Straßen verlegt - daraus ist in der Millionenmetropole eine Street-Dining-Atmosphäre entstanden. Einige Straßen in Manhattan oder Queens sind dieser Tage gesäumt von neuen Außenterrassen aus Holz. Die sind manchmal bunt angemalt oder mit Blumen verziert und meistens gut besucht. „Gratulation Amerika - Du hast gerade Europa erfunden“, schrieb ein Journalist kürzlich auf Twitter zu einem Foto der Smith Street in Brooklyn und beschrieb das neue Sommerflair damit ziemlich gut.
+++ 19.19 Uhr: Der US-Bundesstaat Florida hat New York in Sachen Corona-Infektionen überholt. Die Gesundheitsbehörde in Florida zählt derzeit 414.511 Fälle, wohingegen in New York 411.200 Fälle seit Beginn der Pandemie bekannt sind. New York war lange Zeit der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Bundesstaat in den USA. Mittlerweile steht der Westküsten-Staat Kalifornien mit 435.334 registrierten Corona-Fällen an der Spitze.
+++ 11.50 Uhr: Die Situation in den USA verschlechtert sich nach wie vor weiter. Landesweit steigen die Fallzahlen weiter erschreckend an (siehe 8.05 Uhr). Allein im US-Bundesstaat Oregon, der eine allgemeine Maskenpflicht eingeführt hat, starben am Freitag neun Menschen durch Covid-19.
Eine neue erschreckende Höchstzahl an Corona-Toten meldete auch der US-Bundesstaat Kalifornien. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums starben 159 Menschen an einem einzigen Tag am Coronavirus. Unterdessen meldete das Gesundheitsministerium von Georgia am Freitag 4813 neue Fälle von Covid-19 - die höchste Anzahl neuer Fälle, die in Georgia innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Pandemie gemeldet wurde.
Immer häufiger setzen die Gouverneure in den einzelnen Staaten neue Maßnahmen zum Schutz vor Corona in Kraft. Während in New York Dutzende von Bars und Restaurants wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen mit Anklagen rechnen müssen, ändert nun auch Mississippi seine Corona-Politik. Dort kündigte Gouverneur Tate Reeves zusätzliche Beschränkungen für gesellschaftliche Zusammenkünfte, Bars, Restaurants und Alkoholverkäufe an: „Wir haben mehr als 1.600 neue Fälle. Das kann so nicht weitergehen. Wir müssen die Dinge ein bisschen anders machen. Wir müssen bereit sein, Opfer zu bringen.“ Bisher hatte sich Reeves geweigert, die Maßnahmen zu verschärfen. Eine allumfassende Maskenpflicht lehnt er auch weiterhin ab.
Update vom Samstag, 25.07.2020, 8.05 Uhr: Den zweiten Tag hintereinander haben die USA mehr als 70.000 Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus sowie mehr als 1000 Todesfälle binnen 24 Stunden registriert. Bis Freitagabend Ortszeit wurden knapp 74.000 Neuinfektionen verzeichnet, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. Die Zahl der Corona-Toten binnen 24 Stunden lag bei 1157.
Damit stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA auf 4,1 Millionen, die Zahl der Todesopfer auf mehr als 145.000. Die Vereinigten Staaten liegen damit weltweit an erster Stelle der am härtesten vom Coronavirus betroffenen Staaten.
+++ 19.45 Uhr: Die Beziehung zwischen US-Präsident Trump und seinem Pandemie-Berater Anthony Fauci scheint sich zu verbessern. Der Immunologe nannte Trumps wieder eingeführtes Corona-Briefing „short and crisp“, also „kurz und knackig“, berichtet CNN. Er freue sich, dass Trump mit wichtigen Informationen an die Öffentlichkeit gehe, beispielsweise Masken tragen und Abstand zueinander einhalten.
Fauci selbst und andere Mitarbeitenden der Einsatzgruppe waren bei dem Corona-Briefing nicht anwesend. Sein Telefon-Gespräch mit Trump zur Corona-Pandemie vergangene Woche bezeichnete er als „positiv“. Auch gegenüber Fox News gab Fauci sich optimistisch: „I believe we’ve always had, and still to this day, have a good relationship“ (Übersetzung: „Ich glaube, wir hatten immer, und auch bis heute, eine gute Beziehung zueinander“), sagt Fauci.
+++ 18.30 Uhr: US-Präsident Trump sagt aufgrund der Corona-Krise in den USA den Parteitag in Florida ab. Eigentlich wollte Trump sich für seine erneute Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei einer Großveranstaltung feiern lassen. Doch die Corona-Pandemie kommt ihm dazwischen - und Trump nimmt diese seit Kurzem ernster. Im Juni hatte er noch einen Auftritt in Tusla - im Anschluss stiegen die Corona-Infektionen in die Höhe.
Der Microsoft-Gründer Bill Gates hat gegen ihn kursierende Vorwürfe von Verschwörungstheoretikern zurückgewiesen. Zu im Internet verbreiteten Vorwürfen, dass er unter anderem für den Coronavirus-Ausbruch verantwortlich sei und damit noch reicher werden wolle, sagte der US-Mäzen im US-Fernsehsender CNN: „Es gibt eine schlechte Kombination von einer Pandemie und Internet-Netzwerken und Menschen, die nach einer einfachen Erklärung suchen.“ Er hoffe sehr, dass sich am Ende die Wahrheit durchsetzen werde.
Gefälschte Fotos und sogenannte Fake News, in denen der US-Milliardär Gates persönlich als Verursacher und Profiteur der Pandemie angegriffen wird, werden seit Beginn der Corona-Krise immer wieder im Internet hochgeladen und geteilt. Ein Video, in dem der Milliardär beschuldigt wird, durch Impfung und Mikrochips „15 Prozent der Bevölkerung eliminieren“ zu wollen, wurde auf Youtube millionenfach angesehen.
„Unsere Stiftung hat mehr Geld für den Kauf von Impfstoff gegeben als jede andere Organisation, um Leben zu retten“, sagte Gates mit Blick auf die von ihm und seiner Frau gegründete Stiftung. Seine Gegner erklärten, die Stiftung wolle mit Impfungen „Geld machen und Menschen töten“. Damit werde die Wahrheit aber einfach „verdreht“.
Es gehe darum, „Leben zu retten“, sagte der Microsoft-Gründer - und zeigte sich zugleich optimistisch: „Ich glaube fest daran, dass am Ende immer die Wahrheit siegt.“ Er hoffe nur, dass die Aktionen gegen ihn nicht zu einer allgemeinen Impfskepsis in der Bevölkerung führten, fügte der Amerikaner hinzu.
In Internet-Videos und zum Teil auch auf den sogenannten Hygiene-Demonstrationen in Deutschland wird unter anderem behauptet, Gates habe ein „Patent“ auf das Coronavirus angemeldet, von dem er nun profitiere. Tatsächlich gibt es bei einem von der Gates-Stiftung unterstützten Institut ein Patent unter der Bezeichnung Coronavirus. Dabei handelt es sich allerdings um einen tierischen Erreger aus der großen Gruppe der Coronaviren, und nicht um das aktuelle Virus Sars-CoV-2.
Die USA sind das Land, das weltweit am stärksten vom Coronavirus getroffen wurde. Experten geben die Schuld dafür auch US-Präsident Donald Trump. Trump hat Covid-19 sehr lange verharmlost und die amerikanischen Bundesstaaten zu Lockerungen gedrängt, um die am Boden liegende Wirtschaft in den USA schnell wieder hochfahren zu können. Erst seit wenigen Tagen scheint selbst beim US-Präsidenten eine Art Umdenken eingesetzt zu haben. Trump zeigte sich vereinzelt mit Maske und bezeichnete das Tagen von Masken plötzlich als „patriotisch“. Erst am Donnerstag stieg die Zahl der Infizierten in den Vereinigten Staaten auf über vier Millionen. Jeder vierte der weltweiten Corona-Toten stammt aus den USA.
Wie sich die Verbreitung des Coronavirus in den USA und die Situation in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Tagen entwickelt hat, können Sie in unserem alten Corona-Ticker nachlesen.