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Corona: Impfquote erhöhen? Politiker fordert 500 Euro Impfprämie für alle

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Von: Anna Charlotte Groos

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Jede Person, die sich impfen lässt, solle vom Staat eine Geldprämie von 500 Euro erhalten – auch rückwirkend, fordert Christian Görke von der Linkspartei.
Jede Person, die sich impfen lässt, solle vom Staat eine Geldprämie von 500 Euro erhalten – auch rückwirkend, fordert Christian Görke von der Linkspartei. © Soeren Stache/dpa

Christian Görke von der Linkspartei will eine Geldprämie für jede vollständige Corona-Impfung einführen. Nur so könne eine höhere Impfquote erreicht werden.

Frankfurt – Die Corona*-Zahlen steigen, die Impfquote ist zu niedrig. Impfanreize wie eine kostenlose Currywurst erscheinen da als regelrechter Witz. Einen neuen Vorschlag, wie man mehr Menschen zur Impfung bewegen könnte, hat nun der Finanzpolitiker Christian Görke (Die Linke*) geäußert. Dies berichtete das Nachrichtenportal T-Online am Mittwoch (17.11.2021). Jede Person, die sich impfen lässt, solle vom Staat eine Geldprämie von 500 Euro erhalten – auch rückwirkend, forderte Görke.

Für den ersten vollständigen Impfschutz sollen 300 Euro pro Person ausgeschüttet werden, für die Auffrischungsimpfung* weitere 200 Euro. Insgesamt würde diese Maßnahme den Staat 37,5 Milliarden Euro kosten. 22,5 Milliarden Euro würden für die Prämie des ersten Impfschutzes nötig sein. Der Zweitimpfschutz würde weitere 15 Milliarden Euro kosten, sagte Görke, der fünf Jahre lang als Finanzminister in Brandenburg tätig war.

Politiker der Linkspartei will neuen Impfanreiz schaffen – 500 Euro Prämie für die Corona-Impfung

Ein Großteil der Kosten würde laut Görke in das laufende Haushaltsjahr fallen. Der bewilligte Nachtragshaushalt des Bundes habe insgesamt 240 Milliarden Euro betragen. So viel Geld sei aber gar nicht ausgegeben worden. Außerdem kämen noch höhere Steuereinnahmen als erwartet hinzu. Die Umsetzung seines Vorschlages sei also für den Bundeshaushalt durchaus ausführbar, urteilte Görke. „Die Mittel sind da“, sagte der 59-Jährige gegenüber T-Online.

Görke sieht in seiner Idee zudem die einzige Lösung, wie man das Coronavirus noch eindämmen könne: „Wir sehen, dass sich die Pandemie in der vierten Welle zuspitzt – alle reden über 2G oder 3G, dabei ist allen klar: Der einzige Ausweg ist das Impfen.“ Die Impfquote in Deutschland müsse auf 85 bis 90 Prozent erhöht werden, so wie es das Robert-Koch-Institut anvisiert. Derzeit sind in Deutschland lediglich 67,7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. 

Wirtschaft stärken: Corona-Prämie als Konjunkturprogramm

Die Prämie würde zudem nicht nur den Menschen helfen, sondern auch der Wirtschaft, sagte Görke. Durch Impfungen ließen sich zum Beispiel Lockdowns verhindern, die hohe wirtschaftliche Schäden verursachen. Außerdem würden Schichten mit einem niedrigen Einkommen erreicht werden, in denen die Impfquote besonders niedrig sei. In der Folge würde der Konsum ansteigen, sodass das Geld wieder in die Wirtschaft fließen würde. Es handele sich daher um „eine Art kleines Konjunkturprogramm“. Laut dem Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo beträgt der volkswirtschaftlichen Wert jeder Impfdosis etwa 1500 Euro, wie T-Online berichtete.

Görke will seinen Vorschlag noch am Mittwoch in der Fraktionssitzung der Linken im Bundestag vorstellen. Er habe bereits positive Rückmeldungen erhalten. „Es wäre ein Beitrag zum Zusammenhalt in dieser Gesellschaft“, sagte Görke. „500 Euro sind angemessen, sie sind verfügbar und sie sind nötig.“ (Anna Charlotte Groos) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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