+++ 20.05 Uhr: Mit Blick auf den Corona-Gipfel am Freitag (07.01.2022) beraten die Gesundheitsminister der Bundesländer bereits am Mittwoch (05.01.2022) über die Corona-Lage. Ein Schwerpunkt der Beratungen sollen die derzeitigen Quarantäneregeln sein. Anschließend wird Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD), deren Land derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat, über die Beratungen informieren.
Auch die Kultusminister der Länder treffen bereits am Mittwoch aufeinander um vor der Ministerpräsidentenkonferenz über die Corona-Situation an deutschen Schulen zu beraten. Zentrales Thema des Termins wird die Wiederaufnahme des Unterrichts nach den Weihnachtsferien sein. Es wird erwartet, dass sich die Kultusminister für ein Offenhalten der Schulen trotz der verstärkten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus aussprechen.
+++ 16.00 Uhr: Mehrere Tage vor dem Corona-Gipfel prescht ein Bundesland nach vorn – und verschärft die Corona-Regeln maßgeblich. In Hamburg wurden weitreichende Einschränkungen beschlossen. Die bisherigen 2G-Regeln werden dort durch 2G-Plus-Regelungen ersetzt, wie ein Senatssprecher am Dienstag erklärte. Das bedeutet: Auch wer doppelt geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen können. Das gilt in der Gastronomie, um Kulturbereich und für Sportveranstaltungen in Innenräumen.
Geboosterte sind allerdings von der neuen Corona-Regel ausgenommen. Die Regelung soll zunächst für vier Wochen gelten, es sei denn, auf dem Corona-Gipfel am Freitag würden noch härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Omikron-Variante beschlossen werden, so der Sprecher.
+++ 11.30 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich abermals zu möglichen Beschlüssen des Corona-Gipfels am Freitag geäußert. Holetschek hatte bereits vor Weihnachten die verkürzte Quarantäne-Dauer ins Spiel gebracht. Nun forderte er bundeseinheitliche Corona-Regeln, um „nicht blind in eine fünfte Welle zu laufen“. Das sagte er der Augsburger Allgemeinen.
Maßnahmen, „mit denen wir der Omikron-Variante bundesweit Einhalt gebieten können“, seien nötig, führte er aus. Anschließend müssten die Bundesländer nachjustieren.
+++ 11.00 Uhr: Am Dienstag beraten sowohl der Corona-Expertenrat der Bundesregierung als auch das Robert Koch-Institut, um Empfehlungen angesichts der kursierenden Omikron-Variante zu erarbeiten. Diese sollen die Basis für etwaige neue Regeländerungen auf dem Corona-Gipfel am Freitag sein.
Update vom Dienstag, 04.01.2022, 07.00 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert engmaschige Corona-Labortests als Bedingung für eine mögliche Verkürzung von Quarantänezeiten in sensiblen Versorgungsbereichen. Für Krankenhäuser, Pflegeheime und Beschäftigte in der ambulanten Pflege müssten tägliche PCR-Tests angeordnet werden, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Ohne diese Vorschrift dürfe es dort keine Lockerung der Quarantäneregeln geben.
„Es braucht eine PCR-Test-Priorisierung für Berufe, die sich um Pflegebedürftige und Kranke kümmern“, sagte Brysch. Reichten die Laborkapazitäten hierfür nicht aus, müssten andere PCR-Tests für Urlauber oder Freizeitvergnügen hinten anstehen. PCR-Tests, die im Labor ausgewertet werden, sind genauer als Corona-Schnelltests.
+++ 15.30 Uhr: Während der Expertenrat und das RKI eine Empfehlung für die neue Quarantäne-Verordnung, die Thema auf dem Corona-Gipfel sein wird, ausarbeiten sollen (s. Update v. 15.00 Uhr), drängt Hendrik Wüst auf die Impfpflicht in Deutschland. Im „Morgenmagazin“ der ARD sagte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, dass Olaf Scholz eine solche eigentlich für Februar 2022 anvisiert habe. „Das Wort muss auch gelten, wenn er Kanzler ist.“
In Deutschland seien noch zu viele Menschen nicht gegen das Coronavirus geimpft, so Wüst. „Wir brauchen diese Impfpflicht“, betonte er – und erklärte, dass er das Thema abermals auf dem Corona-Gipfel vorbringen werde. Einige Kliniken in Bayern waren zum Jahreswechsel vorgeprescht – und hatten die Corona-Impfpflicht bereits früher eingeführt. Ab Mitte März soll die Regelung für Pflege- und Krankenhauspersonal flächendeckend gelten.
+++ 15.00 Uhr: Im Vorfeld des Corona-Gipfels soll unter anderem der Corona-Expertenrat tagen. Hintergrund sind mögliche Regeländerungen bei der Quarantäneverordnung. Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums befasst sich derzeit das Robert Koch-Institut damit. Dazu wird im Laufe der Woche eine entsprechende Empfehlung des RKI erwartet.
Das berichtet unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dahingehend äußerte sich auch das Bundesinnenministerium am Dienstag.
+++ 14.00 Uhr: An den geplanten Regeländerungen, welche vor dem Corona-Gipfel angekündigt wurden, gibt es erste Kritik. Janosch Dahmen, Bundestagsabgeordneter und Gesundheitsexperte der Grünen, bezeichnete diese als falsch. Konkret ging es dabei um verkürzte Quarantäne-Zeiten für Geboosterte: „Die Krankenschwester, die dann infiziert den Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten anstecken könnte, durch eine verkürzte Quarantäne zu einem Risiko für die Ausbreitung dieser Omikron-Welle zu machen, das halte ich im Moment noch nicht für einen richtigen Weg“, so Dahmen im „Frühstart“ bei Ntv. Weiterhin sei Vorsicht geboten, so Dahmen. Das gelte auch für Corona-Geboosterte.
Update von Montag, 03.01.2022, 12.00 Uhr: Im Vorfeld des Corona-Gipfels zwischen Bund und Länder am Freitag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bereits am Sonntagabend „neue Beschlüsse“ angekündigt (s. Erstmeldung). Am Montag präzisierte er dies. „Wir denken in der Tat über verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten nach“, so Lauterbach gegenüber dem ZDF. Diese Maßnahme müsse allerdings gut und sorgfältig vorbereitet werden.
Damit griff Lauterbach den Vorschlag von Klaus Holetschek, bayerischer Gesundheitsminister, auf, die Quarantäne-Dauer bei geboosterten Kontaktpersonen von Corona-Infizierten deutlich zu verkürzen.
Erstmeldung von Sonntag, 02.01.2022, 21.45 Uhr: Berlin – Wie geht es in Deutschland in Sachen Corona weiter? Noch sind die Corona-Zahlen, die das Robert Koch-Institut täglich meldet, wegen der Feiertage nicht aussagekräftig, wie hoch die Zahl der täglichen Neuinfektionen angesichts der Omikron-Variante tatsächlich ist, wird sich erst in einiger Zeit zeigen. Doch am kommenden Freitag (07.01.2022) steht der nächste Corona-Gipfel an – und eines ist offenbar schon jetzt klar: „Es wird auf jeden Fall neue Beschlüsse geben“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Sonntagabend (02.01.2022) im Interview von RTL und ntv.
„Wir müssen uns Gedanken dazu machen, wie verändern wir die Quarantäne-Verordnung“, so Lauterbach (SPD) weiter. Der Gesundheitsminister stellte beispielsweise die Frage, wie lange die Quarantäne für jene dauern müsse, die in der kritischen Infrastruktur – etwa in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen – arbeiten. Geklärt werden müsse etwa, inwieweit die Fristen für diejenigen verkürzt werden könnten, die schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten.
Außerdem werde man beraten müsse, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien, um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu groß werde. „Die Fallzahlen werden sehr stark steigen und das wird dann auch viele Ungeimpfte treffen und die sind nicht geschützt. Daher mache ich mir da große Sorgen“, so der Gesundheitsminister. Eine Durchseuchung könne man sich in Deutschland aufgrund der hohen Zahl an Ungeimpften nicht leisten.
Vor Weihnachten hatte der Corona-Expertenrat, den die neue Bundesregierung eingesetzt hat, vor einer extremen Belastung der gesamten kritischen Infrastruktur gewarnt, falls viele Menschen zeitgleich erkranken oder sich in Quarantäne befinden. Vor diesem Hintergrund wird über eine Verkürzung der Quarantänefrist debattiert.
Bei der letzten Bund-Länder-Runde zu Corona im Jahr 2021 wurden einige Verschärfungen – unter anderem Kontaktbeschränkungen und ein Feuerwerkverkaufsverbot zu Silvester – beschlossen. Am 7. Januar 2022 wollen sich die Ministerpräsident:innen erneut mit der Bundesregierung zusammensetzen und über die Lage beraten.
In der Zwischenzeit gab es einige neue Erkenntnisse über die Corona-Variante Omikron, die mit einfließen dürften: Offenbar greift die neue Variante die Lunge seltener an und verursacht deshalb häufig mildere Corona-Verläufe. Der Virologe Christian Drosten gibt sich optimistisch und auch Karl Lauterbach ist vorsichtig optimistisch und sieht „Licht am Ende des Tunnels“ – macht sich jedoch gleichzeitig auch „sehr, sehr große Sorgen“ um Ungeimpfte. (tab/tu/lrg mit AFP/dpa)