Corona am Arbeitsplatz: Google und Facebook führen Impfpflicht ein
Infolge des jüngsten Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in den USA verlangen Google und Facebook eine Corona-Impfung ihrer Mitarbeiter.
San Francisco - Joe Biden, amtierender Präsident der USA, hat sich noch nicht entschieden. „Das wird zurzeit geprüft“, antwortete Biden auf die Frage einer Journalistin zum Thema Impfpflicht für Mitarbeiter:innen der Bundesregierung. Von einer solchen Pflicht wären über zwei Millionen Menschen betroffen. Joe Biden hatte sich in der Vergangenheit immer gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen; für die eigenen Mitarbeiter:innen scheint er aber einen anderen Weg einschlagen zu wollen.
In ihrer Entscheidungsfindung weiter als der Präsident der Vereinigten Staaten sind da die Internetriesen Google und Facebook. Die Mitarbeiter:innen der Unternehmen müssen sich vor einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilten beide Firmen unabhängig voneinander am Mittwoch (Ortszeit) mit. Google-Chef Sundar Pichai erklärte, die Regelung betreffe zunächst die USA, werde in den kommenden Monaten aber auch für andere Regionen gelten, sobald dort Impfungen weithin verfügbar seien. „Jeder, der zum Arbeiten auf unsere Campus kommt, muss geimpft sein“, erklärte Pichai in einem Blog-Eintrag am Mittwoch. Ähnlich äußerte sich Facebook.
Impfpflicht bei Google und Facebook: Rückkehr in die Büros in den Oktober verschoben
Infolge des jüngsten Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in den USA wegen der Delta-Variante verschiebt Google zudem die geplante größere Rückkehr in die Büros bis 18. Oktober, wie Pichai erklärte. Apple wiederum hatte die Rückkehr in die Büros bereits vergangene Woche ebenfalls um zunächst einen Monat verschoben, nun bis Oktober. Das Unternehmen kündigte aber bislang keine Impfpflicht an.

Bei Facebook erklärte Personalchefin Lori Goler, die Umsetzung der Impfpflicht für Mitarbeiter:innen in den US-Büros werde von „örtlichen Bedingungen und Vorschriften“ abhängen. Es werde auch eine Vorgehensweise geben für jene, die aus medizinischen oder anderen Gründen nicht geimpft werden können. Das Vorgehen mit Blick auf Standorte außerhalb der USA würde weiter geprüft, hieß es. Facebook werde „verlangen, dass jeder geimpft wird, der einen unserer Standorte in den USA besucht“, sagte Goler der Nachrichtenagentur AFP. Das Unternehmen plant, seine Büros im September mit einer Kapazität von 50 Prozent wiederzueröffnen. Ab Oktober soll wieder offiziell aus dem Büro gearbeitet werden.
Impfpflicht bei Google und Facebook ist vom Gesetz gedeckelt
Nach Angaben der US-Bundesbehörde EEOC, die für die Durchsetzung der Antidiskriminierungsgesetze am Arbeitsplatz zuständig ist, können Unternhemen von ihren Mitarbeiter:innen den Nachweis einer Impfung gegen Covid-19 verlangen. Ausnahmen bilden medizinische oder religiöse Gründe.
CEO | Sundar Pichai |
Gründung | 4. September 1998, Menlo Park, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
Umsatz | 89,46 Milliarden USD (31. Dezember 2016) |
CEO | Mark Zuckerberg |
Gründung | Februar 2004, Cambridge, Massachusetts, Vereinigte Staaten |
Hauptsitz | Menlo Park, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
Die Impfkampagne in den USA tritt inzwischen auf der Stelle - und das trotz einer Fülle an Impfstoffen und vielen Impfanreizen. Daher haben inzwischen bereits die Bundesstaaten New York und Kalifornien sowie mehrere Städte eine Impfpflicht für Angestellte angekündigt, nachdem eine Debatte um die Impfpflicht entbrannte.
In den USA sind bislang erst gut 49 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Zuletzt stieg die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante im Schnitt wieder auf rund 60.000 an. (skr/afp/dpa)