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Erneut Corona-Demos: Polizei findet „Schießkugelschreiber“ bei Demonstrant in Rostock 

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Von: Katja Thorwarth

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Zu gewalttätigen Ausschreitungen kam es bei sogenannten Corona-Protesten in Rostock.
Zu gewalttätigen Ausschreitungen kam es bei sogenannten Corona-Protesten in Rostock. © Frank Hormann/dpa

Bundesweit demonstrieren Tausende vorgeblich gegen die Corona-Maßnahmen. Es kommt zu Protestauflösungen und Festnahmen. Auch Gegendemos finden statt.

Berlin/Rostock - Auch am Montag (17.01.2022) gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straße, um vorgeblich gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Protest dabei nicht ausschließlich auf die Maßnahmen bezüglich der Pandemie bezieht.

Die Demonstrierenden haben sich seit Wochen angewöhnt, ihre Demonstrationszüge unter dem Label „Spaziergänge“ laufen zu lassen, so auch am gestrigen Montag. Wie nun die Polizei mitteilt, sollen die Proteste in vielen Fällen „friedlich“ verlaufen sein. Vereinzelt jedoch schritt die Polizei ein, um Zusammenstöße mit Gegendemonstrant:innen zu unterbinden. Außerdem löste die Polizei Versammlungen auf, die gegen Demonstrations- und Corona-Auflagen verstießen. Dabei kam es erneut zu Festnahmen sowie Verletzten.

Corona-Demo in Rostock: Flaschenwürfe und Böller gegen die Polizei

Weniger friedlich beispielsweise ging es in Rostock zu. Dort standen rund 3000 Corona-Maßnahmen-Gegner:innen etwa 1000 Polizist:innen gegenüber. Als die Beamt:innen einen Aufzug der Demonstrierenden zu stoppen versuchten, wurden Flaschen und Böller auf die Polizist:innen geworfen. Daraufhin setzten die Beamt:innen Pfefferspray ein und nahmen elf Menschen fest. Bei Durchsuchungen fanden sie selbstgebaute Pyrotechnik sowie einen „Schießkugelschreiber“ mitsamt Munition. „Das Vorhandensein einer schussbereiten Waffe sowie Munition ist eine äußerst gefährliche und besorgniserregende Entwicklung“, erklärte der Leiter der Polizeiinspektion Rostock, Achim Segebarth.

Auch Thüringen war Schauplatz von Protesten sogenannter „Querdenker“. Laut Polizeiangaben nahmen dort landesweit mehr als 21.000 Demonstrant:innen an oftmals nicht angemeldeten Protesten teil. Dabei wurden von dem „überwiegenden“ Teil die Infektionsschutzregeln missachtet. Die Polizei erstattete deshalb dutzende Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten. In Gera widersetzten sich Demonstrierende der Festnahme durch die Polizei. Dabei wurden drei Beamte sowie drei „Protestler“ laut Behördenangaben leicht verletzt.

Protest gegen Corona-Maßnahmen: Versuche, Polizeiketten zu durchbrechen

In Braunschweig und Cottbus versuchten Demonstrant:innen, Polizeiketten zu durchbrechen. Dabei versprühte in Braunschweig ein Demonstrant Pfefferspray, wodurch mehrere Menschen verletzt wurden - darunter eine Polizistin und der „Sprayer“ selbst.

In Sachsen, wo es in den vergangenen Wochen immer wieder zu besonders gewaltsamen Zusammenstößen gekommen war, verliefen die zahlreichen angemeldeten und unangemeldeten Demonstrationen diesen Montag offenbar vergleichsweise friedlich. In Meißen fuhr ein Auto einer Demonstrantin beim Passieren einer Kreuzung über die Füße. Die Verkehrspolizei ermittelt.

Corona-Proteste in Bayern: Überwiegend friedlich

Überwiegend friedlich verliefen die Demonstrationen diesmal auch in Bayern. Allein in Nürnberg versammelten sich laut Polizei geschätzt 5500 Teilnehmende bei einer angemeldeten Demonstration unter dem Motto „Wiederherstellung der Grundrechte“. Auch in Berlin, Köln und München gingen zahlreiche Demonstranten auf die Straße. (ktho/afp)

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