Corona-Fallzahlen steigen rasant: Angela Merkel fordert schnelles Handeln

Um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern, hat die amtierende Bundeskanzlerin ein Gespräch zwischen den Ländern gefordert - und gemeinsames Handeln.
Rom - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Maßnahmen gegen eine Überlastung des Gesundheitswesens aufgrund steigender Infektionszahlen nicht von der Übernahme einer neuen Regierung abhängig machen. Das sagte sie nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag (31.10.2021) in Rom. Die aktuell steigenden Corona-Fallzahlen in Deutschland bewertet Merkel als „sehr besorgniserregend“.
Umso wichtiger sei es, sich rasch auf neue Maßnahmen zum Schutz des Gesundheitswesens zu einigen, was etwa von Einzelentscheidungen der Länder abhänge. In den Bundesländern gebe es „sehr unterschiedliche Situationen“, ein Gespräch sei deshalb zeitnah nötig. „Wir werden sprechen, auf welcher Ebene auch immer“, sagte Merkel zur Frage nach einem möglichen Bund-Länder-Gipfel noch in der kommenden Woche.
„Pandemie der Ungeimpften“ - Olaf Scholz sieht keine Basis für Lockdown
Mit Blick auf die vielfach geforderten Auffrischungsimpfungen sagte die geschäftsführende Bundeskanzlerin, es sei niemand daran gehindert, eine solche machen zu lassen. Von der Ständigen Impfkommission empfohlen ist die so genannte Booster-Impfung bislang lediglich für ältere und besonders gefährdete Menschen, deren vollständige Impfung sechs Monate zurückliegt. Die amtierende Regierungschefin fügte hinzu: „Die Pandemie ist jetzt im Wesentlichen eine Pandemie der Ungeimpften.“
Auf die Ankündigung Merkels, dass die scheidende Bundesregierung erneut handeln müsse, betonte ihr amtierender Vizekanzler und möglicher Nachfolger Olaf Scholz (SPD), dass das Notwendige getan werden müsse, „dass wir die Corona-Pandemie im Griff behalten“. Dafür „müssen alle an einem Strang ziehen.“ In einer Situation, in der sehr viele Bürgerinnen und Bürgern geimpft seien, könne jedoch nicht mehr mit Maßnahmen wie einem Lockdown reagiert werden. So hoffe Scholz, dass sich noch möglichst viele von einer Corona-Impfung überzeugen lassen. (ska/AFP)