Zu Wort melden sich am Dienstag im Plenum unter anderen neben den Präsidenten einiger EU-Staaten auch lateinamerikanische Staatschefs und hochrangige Vertreter ärmerer Länder wie Sierra Leone oder Ruanda. Auch die Staats- und Regierungschefs von Inselstaaten wie den Bahamas oder Barbados, die besonders von den Folgen der Erderhitzung bedroht sind, stehen auf der Rednerliste.
Am Vortag waren bereits Dutzende Staats- und Regierungschefs zur feierlichen Auftaktveranstaltung zusammengekommen, darunter auch Vertreter bedeutender Industrienationen wie Deutschland, Frankreich oder die USA.
Zum Stand der Menschheit beim Klimaschutz fanden die Staatenvertreter teils düstere Worte. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte vor einem Versagen der Menschheit im Kampf gegen die Erderwärmung. Sämtliche bereits zugesagten Anstrengungen beim Klimaschutz reichten hinten und vorne nicht aus, um eine Katastrophe abzuwenden, sagte er beim feierlichen Auftakt. „Wir schaufeln uns unser eigenes Grab.“
Auch die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte mehr Tempo beim Klimaschutz und warnte vor „verheerenden Auswirkungen“ der Erderwärmung. „Wir sind nicht da, wo wir hinmüssen“, sagte sie. Nötig für die unumgängliche „umfassende Transformation“ unseres Arbeitens und Wirtschaftens sei ein weltweiter Preis auf den Ausstoß von Kohlendioxid.
Merkel kündigte außerdem eine neue Energie-Partnerschaft Deutschlands mit Südafrika an, die Vorbild für weitere afrikanische Länder werden solle. Der geschäftsführende Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass sich neben Deutschland auch Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU dieser Partnerschaft mit Südafrika angeschlossen hätten. Ziel sei es, das Land dabei zu unterstützen, aus der Kohleverstromung auszusteigen. Zurzeit gewinne Südafrika seinen Strom noch fast zu 90 Prozent aus Kohle, erklärte Müller. Weitere Details zu dieser neuen Kooperation wollte sein Ministerium am Dienstag parallel zu den Beratungen der Staats- und Regierungschefs in Glasgow bekanntgeben. (ktho/dpa)