Donald Trump entzweit die Familie: Kellyanne Conway schimpft über ihren Ehemann

Streit zu Hause: Zwischen der Trump-Kumpanin Kellyanne Conway und Mann George läuft es schlecht. Er hält den Ex-Präsidenten für einen Soziopathen.
Washington D.C. – Sie gelten als eines der merkwürdigsten Paare in den USA: Kellyanne und George Conway. Sie managte 2016 den erfolgreichen Wahlkampf von Donald Trump, wurde im Anschluss mächtige Beraterin unter seiner Administration und tritt in der Öffentlichkeit immer wieder als begeisterte Trump-Anhängerin auf. Er dagegen ist zwar ebenfalls Republikaner, wurde jedoch als lautstarker Kritiker des früheren US-Präsidenten bekannt.
Wie sehr das Verhältnis des Politik-Paars zerrüttet ist, zeigt ein Auftritt von Kellyanne Conway am Samstag (18.06.2022) beim US-Sender CNN. Angesprochen von Moderator Michael Smerconish, wie denn der Stand ihrer Ehe mit Mann George sei, antwortete sie: „Wissen Sie, im Jahr 2016 (...) hat George Conway null Tweets gesendet. Jetzt hat er über 100.000 gesendet.“
George Conway sieht Donald Trump als „narzisstischen Soziopathen“ an
Und seine Beiträge auf dem Kurznachrichtendienst haben es durchaus in sich. George Conway, dem auf Twitter 1,9 Millionen Menschen folgen, bezeichnet Donald Trump dort beispielsweise als „narzisstischen Soziopathen“, der sich wegen seiner „Psychopathologie nicht an seinen Amtseid halten konnte.“
Eigentlich sei ihr Ehemann „All-in“ für Donald Trump und Mike Pence gewesen, habe sogar kurz davor gestanden, einen Job in der Trump-Regierung anzunehmen. Doch dann kam alles anders und er wurde zum Gegenspieler des früheren Bewohners des Weißen Hauses. „Er kann seine Meinung über Donald Trump ändern, dies ist ein freies Land. George ist keiner politischen Partei oder einem Präsidentschaftskandidaten verpflichtet“, erklärte Kellyanne Conway. Allerdings habe sie sich von ihrem Ehemann hintergangen gefühlt.
Warum wurde Kellyanne Conways Mann zum Trump-Kritiker?
Laut der 55-Jährigen drängte ihr Ehemann sie vor seiner Wandlung sogar dazu, den Job als Wahlkampfmanagerin für Donald Trump zu übernehmen. Hätte er das nicht gemacht und sich auch nicht um die gemeinsamen Kinder gekümmert, „wüsste ich nicht, wie ich die Wahlkampfmanagerin sein könnte, die ich war. George war mein Partner“, erklärte Kellyanne Conway mit einer Spur Wehmut.
Doch warum überhaupt hat sich ihr Ehemann vom glühenden Trump-Fan, der ihren Angaben zufolge in der Wahlnacht 2016 vor Glück sogar geweint haben soll, zum Kritiker gewandelt? Diese Frage wollte auch CNN-Host Michael Smerconish von Kellyanne Conway beantwortet wissen. „Haben Sie ihn jemals gefragt: George, was zur Hölle machst du hier?“
Sie habe diese Frage gestellt, allerdings nie eine schlüssige Antwort bekommen, schoss Kellyanne Conway gegen ihren Mann. „Alles, was ich bekam, war ständiges Gerede von ‚Trump, Trump, Trump‘“. In der Öffentlichkeit sei er eigentlich auch nicht wegen seiner herausragenden Beiträge bekannt, sondern meist nur als „Kellyanne Conways Ehemann“, führte die langjährige Trump-Vertraute ihre Tirade aus. „Wir sollten ehrlich darüber sein, warum er bekannt wurde und dass er zu einer Art Volksheld des Widerstands geworden ist. Aber nicht um einen geringen Preis.“ Der Preis ist wohl ihr Verhältnis, das darunter gelitten hat.
Auch das Mutter-Tochter-Verhältnis ist wegen Trump kompliziert
Der Familienzwist lodert allerdings nicht nur zwischen Kellyanne Conway und ihrem Mann George, auch ihre Tochter Claudia im Teenageralter stellt sich gegen die Politik von Donald Trump. In sozialen Netzwerken teilt Claudia Conway Inhalte von progressiven Politikerinnen und Politikern. Im August 2020 schrieb sie auf Twitter: „Der Job meiner Mutter hat mein Leben von Anfang an ruiniert. Es bricht mir das Herz, dass sie diesen Weg weitergeht, nachdem sie jahrelang zugesehen hat, wie ihre Kinder leiden. Egoistisch. Es geht nur um Geld und Ruhm, meine Damen und Herren.“ (tvd)