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CNN empfängt Donald Trump: Ex-Präsident kehrt nach jahrelangem Boykott zum Sender zurück

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Von: Kathrin Reikowski

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Donald Trump, US-Präsident, spricht während einer Pressekonferenz im Ostsaal des Weißen Hauses mit dem CNN-Reporter Jim Acosta (r), erhobener Zeigefinger
Donald Trump, ehemaliger US-Präsident, spricht während einer Pressekonferenz im Ostsaal des Weißen Hauses mit dem CNN-Reporter Jim Acosta (r). (Archivbild) © picture alliance/dpa | Evan Vucci

Donald Trump, Ex-Präsident der USA, kehrt nach Boykott zurück zu CNN. Der Sender wird dafür harsch angegriffen.

Washington D.C. (USA) - Donald Trump, Ex-Präsident der USA, wird sich im Sender CNN den Fragen eines republikanischen Publikums stellen. Das sind Neuigkeiten in zweierlei Hinsicht: Trump zeigt sich nach einem mehrjährigen CNN-Boykott wieder im Sender, und CNN gibt dem umstrittenen Ex-Präsidenten eine Plattform. Denn zwischen Trump und den Medien kracht es immer wieder. Eine der jüngsten Episoden in Trumps Streit mit den Medien: Trump soll einem Reporter das Aufnahmegerät weggeschleudert haben.

Donald Trump will bei der Präsidentschaftswahl der USA im Jahr 2024 erneut antreten. Der 76-Jährige hatte seine Präsidentschaftsbewerbung bereits im vergangenen November offiziell verkündet. Bei den Republikanern wird ein breites Bewerberfeld erwartet. In Umfragen liegt Trump im Feld anderer potenzieller Anwärter seiner Partei weit vorne - trotz mehrerer Anklagen die gegen ihn laufen.

Donald Trump: CNN wird für seinen Auftritt angegriffen

Wie das investigative US-Nachrichtenportal Raw Story schreibt, wurde CNN unmittelbar nach Ankündigung des Trump-Auftritts für die Entscheidung angegriffen. „Ich bin alt genug, um mich zu erinnern, als Donald [Trump] CNN den Feind des Volkes nannte. Und Chris Licht [CNN-CEO] schenkt ihm jetzt eine Town Hall Veranstaltung. Weil es jetzt in zu sein scheint, einem Aufständischen, der wegen Vergewaltigung angeklagt ist und 34 Verbrechen begangen hat, eine Plattform zu geben“, meinte etwa die Schriftstellerin, Aktivistin und politische Kommentatorin Barbara Malmet zu der Entscheidung von CNN.

Die New York Times sieht in Trumps Auftritt bei CNN einen Richtungswechsel in Trumps Medienstrategie: Er wolle damit einerseits dem CNN-Konkurrenten Fox News aufzeigen, dass er nicht von dem konservativen Sender abhängig sei. Andererseits sei dies ein Wink an Trumps wohl schärfsten Konkurrenten innerhalb der republikanischen Partei, dem kalifornischen Gouverneur Ron de Santis: De Santis hält sich von allen Medien fern, die er „Mainstream-Medien“ nennt.

Donald Trump bei CNN: Politik-Analyst will nur eine Frage des Moderators hören

„Wenn er keine Kundgebungen abhält (...) und auf diese Weise in die Nachrichten kommt, wird es mehr Berichterstattung über den Prozess in New York geben, was natürlich alles negative Berichterstattung ist, sowie die bevorstehende Androhung einer Strafverfolgung in Georgia und vielleicht im Dokumentenkoffer in Florida“, sagt der Medienwissenschaftler Thomas Hollihan dem Portal Newsweek. „Sein Interesse ist also eindeutig, an vorderster Front zu stehen, zu versuchen, die Nachrichtenagenda so zu gestalten, dass er zeigen kann, dass er immer noch verehrt wird.“

Zu Raw Story sagte der Ex-CNN-Journalist Keith Olbermann, dass CNN mit der Einladung Trumps „journalistischen Selbstmord“ begehe. Für die Wahlen 2024 müsse man gelernt haben, dass Trump nie wieder Sendezeit bekommen dürfe, in der keine Fakten gecheckt werden können. Der politische Analyst David Rothkopf geht noch weiter. „Es wäre eine Schande, wenn die Veranstaltung nicht mit dieser einen Frage beginnen würde“, sagte Rothkopf. Die eine Frage an Trump müsse lauten: „Sie führen einen Aufstand gegen die US-Regierung an, warum sollte irgendein amerikanischer Wähler einen Kandidaten unterstützen, der versucht, die Verfassung, Institutionen und Werte zu untergraben, auf deren Einhaltung er geschworen hat?“ (kat)

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