Chinesische Waffen für Putin? Ex-General warnt vor neuem Kalten Krieg
China will Russland wohl mit Waffen versorgen. Die USA und weitere westliche Länder wollen konkrete Informationen dazu haben. Washington könnte sie nun sogar veröffentlichen.
Moskau/Peking – Im Ukraine-Krieg inszeniert sich die chinesische Regierung unter Staatspräsident Xi Jinping mit dem Vorschlag eines Friedensplans als Vermittler. Im Hintergrund jedoch erwägt Peking ein komplett anderes Vorhaben: China könnte dem Angriffskrieg von Kreml-Chef Wladimir Putin mit Waffenlieferungen aushelfen, legen Informationen der USA nahe. Für den Ex-US-General Jack Keane läuft die Welt nun Gefahr, in einen neuen Kalten Krieg zu stürzen.
Ukraine-Krieg: Xi Jinpings Regierung könnte Putins Angriff mit Waffen versorgen
„Falls China Russland aushilft und militärische Unterstützung liefert, dann ist das bedeutend“, sagte er laut der US-Zeitung The Hill im Sender WABC. Zwar schloss er aus, dass dies zu einem direkten Krieg mit entweder Russland oder China führen würde. „Aber es würde uns sehr wahrscheinlich sehr näher an einen Kalten Krieg bringen, falls sich China aktiv an der Unterstützung Russlands beteiligt“, warnte Keane demnach. Das berichtet Merkur.de.

Zugleich kritisierte der Ex-General die militärische Hilfe der USA für die Ukraine als zu langsam. Die Regierung von Präsident Joe Biden liefere keine fortschrittlicheren Waffen, da man „Angst“ habe, dass Russland sonst weiter eskalieren werde. Was man liefere, liefere man „stückchenweise“, bemängelte Keane. „Tatsächlich erweitert und verlängert das den Krieg, und es spielt Putin in die Karten, denn er hat dreimal so viele Männer wie die Ukrainer“, erklärte er.
Die Verspätung bei Waffenlieferungen fessele die Ukrainer und verhindere eine Zurückeroberung von besetzten Gebieten. Die Sorge, dass Russland eskalieren und etwa Atomwaffen einsetzen könne, ist ihm zufolge unbegründet. Schließlich habe Russland bislang bei der mehrmaligen Bereitstellung von fortgeschrittenen Waffen „kein bisschen“ eskaliert.
China könnte Waffen an Putin liefern – USA erwägen Veröffentlichung von Informationen
Am Sonntag (19. Februar) hatte US-Außenminister Antony Blinken im Sender NBC News öffentlich betont, dass China Waffenlieferungen an Russland erwägt. Keane hatte dies im Sender Fox News gelobt und angegeben, dass dies dazu führen könnte, dass Peking diesen Plan über Bord wirft. Nun könnte die Biden-Regierung offenbar einen weiteren Schritt gehen und konkrete Informationen zu Chinas Plänen publizieren, wie die US-Zeitung The Wall Street Journal (WSJ) berichtete.
Am Freitag (24. Februar), dem ersten Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine, wird sich die UN-Vollversammlung mit dem Krieg befassen. Dort wird auch Außenminister Blinken eine Rede halten. Vor einem Jahr hatte er von der UN-Bühne aus Informationen preisgegeben, die auf eine russische Invasion deuteten. Jetzt könnte er dasselbe mit den Informationen zu möglichen chinesischen Waffenlieferungen machen.
Bisher unterstützte China Russland nur mit finanzieller Hilfe und Öl-Einkäufen. Der US-Zeitung zufolge haben westliche Länder in den vergangenen Wochen aber Geheimdienstmaterial gesammelt, das auf eine Änderung dieser Haltung deutet. Bisher seien diese Informationen gewissermaßen „mehrdeutig“ gewesen, erklärte ein hochrangiger westlicher Beamter der WSJ. Das aktuelle Material im Besitz westlicher Geheimdienste sei jetzt jedoch „sehr weniger mehrdeutig“. Allerdings ist noch unklar, ob Washington die entsprechenden Informationen veröffentlichen wird. Eine finale Entscheidung steht offenbar noch aus. (bb)