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Chinesische Militärmanöver: „Sehr provokativ“ - Pekings Armee simuliert wohl Angriff auf Taiwan

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Von: Bedrettin Bölükbasi

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Dieses Videostandbild von Chinas Fernsehsender CCTV zeigt Soldaten an Bord eines Marineschiffs während einer Militärübung in der Straße von Taiwan. Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat mehrere Präzisionsschläge gegen «wichtige Ziele auf der Insel Taiwan und in den umliegenden Seegebieten» simuliert. Dies berichtete der Staatssender CCTV.
Chinesische Soldaten an Bord eines Marineschiffs während einer Militärübung in der Straße von Taiwan. © Uncredited/CCTV/AP/dpa

Inmitten der angespannten Lage um Taiwan startet China Militärmanöver. Simuliert wird offenbar ein Angriff auf den Inselstaat – mit Kampfjets und Bomber.

München – Flugzeugträger, Raketen, Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und vieles mehr – laut der staatlich kontrollierten chinesischen Tageszeitung Global Times, handelt es sich bei Pekings Militärmanöver um den Inselstaat Taiwan um offenbar umfassende Übungen. Dem staatlichen Fernsehsender CCTV (China Central Television) zufolge haben chinesische Truppen am zweiten Tag der Manöver Angriffe auf wichtige Ziele auf der Insel geübt.

Chinesische Militärübungen: Peking schickt „Warnung“ an Taiwan

Das Militär habe im Rahmen seiner Militärmanöver „gemeinsame Präzisionsschläge“ gegen „Schlüsselziele auf der Insel Taiwan und in den umliegenden Gewässern“ simuliert, berichtete CCTV. Das taiwanische Verteidigungsministerium entdeckte eigenen Angaben zufolge am Sonntag (9. April) neun Kriegsschiffe und 58 Militärflugzeuge rund um die Insel.

CCTV berichtete weiter, Peking habe Dutzende Armeeflugzeuge eingesetzt, um „in den anvisierten Luftraum zu fliegen“. Bodentruppen führten demnach zudem Übungen mit „Präzisionsschlägen mit mehreren Zielen“ durch. Das taiwanische Verteidigungsministerium erklärte indes, bei den bis 12 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ) rund um die Insel entdeckten chinesischen Militärflugzeugen handle es sich sowohl um Kampfjets als auch um Bomber. Die Bewegungen des chinesischen Militärs würden durch ein gemeinsames Überwachungs- und Aufklärungssystem überwacht.

Chinas Armee bezeichnete die dreitägige Militärübung nahe Taiwan als eine „Warnung“ an „separatistische Kräfte“. Die Lage zwischen China und Taiwan bleibt angespannt. Staatlichen chinesischen Medien zufolge soll dabei auch die Einkreisung Taiwans geübt werden. Taipeh verurteilte das Manöver und warf Peking vor, die regionale Sicherheit zu gefährden.

Peking übt Angriff auf Taiwan mit Manövern: USA rufen zur Zurückhaltung auf

Offenbar sind die Manöver der chinesischen Volksbefreiungsarmee nicht nur gegen Taiwan, sondern auch weitere Länder in der Region gerichtet. Der Inselstaat sei nicht „das einzige Ziel“ von Peking, erklärte eine mit dem Sachverhalt vertraute Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Es handle sich um „sehr provokative“ Schritte auf der chinesischen Seite. Schon im Ukraine-Krieg hat China mit angeblichen Waffenlieferungen an Putin im Westen Unruhe ausgelöst.

Die USA haben Peking inzwischen zur Zurückhaltung aufgerufen. Die Regierung in Washington beobachte Chinas Handlungen genau, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. „Wir haben stets zur Zurückhaltung aufgerufen und dazu, den Status quo nicht zu ändern.“ Die Kommunikationskanäle mit Peking blieben weiter geöffnet. Zugleich betonte der Ministeriumssprecher, dass die USA „über ausreichende Ressourcen und Fähigkeiten in der Region verfügen, um Frieden und Stabilität zu gewährleisten und unsere nationalen Sicherheitsverpflichtungen zu erfüllen“. (bb/AFP)

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