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Kurz vor dem Neujahrsfest
„Kriegszustand“ in China ausgerufen: Neuer Corona-Ausbruch – Regierung hat schlimme Befürchtung
- vonTobias Utzschließen
China erlebt einen neuen Ausbruch des Coronavirus. Die Infektionszahlen sind hoch – und nun steht das für Familien wichtige Neujahrsfest vor der Tür.
- In China hat sich ein neuer Coronavirus-Ausbruch ereignet. Die Infektionszahlen schnellen derzeit in die Höhe.
- Der „Kriegszustand“ wurde ausgerufen. Viele Szenen erinnern an Wuhan als Corona-Hotspot im Frühjahr 2020.
- Zudem steht das Neujahrsfest in China an und zwei neue Corona-Mutationen wurden nachgewiesen.
Peking – China kämpft aktuell mit einem neuen Ausbruch des Coronavirus. Dabei handelt es sich um das wohl größte Infektionsgeschehen, das sich seit Monaten im Land ereignet hat. Sars-CoV-2 galt für einige Zeit unter Kontrolle – nun häufen sich allerdings die Meldungen neuer Corona-Infektionen nahe der Hauptstadt Peking. Die überwiegend betroffene Provinz Hebei wurde deshalb abgeriegelt. Die örtlichen Behörden haben sogar den „Kriegszustand“ ausgerufen.
Als Hotspot erweist sich insbesondere die Provinzhauptstadt Shijiazhuang, die circa 300 Kilometer nordöstlich von Peking liegt. In der Elf-Millionen-Metropole wurden teils ganze Wohngebiete abgeriegelt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Der öffentliche Nahverkehr liegt brach: Es fahren keine Busse in, aber auch keine aus der Stadt. Die Schulen und Kindergärten wurden geschlossen, wie chinesische Staatsmedien berichten. Alle elf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sollen auf das Virus getestet werden. Im TV waren am Donnerstag (07.01.2021) Aufnahmen zu sehen, die an Wuhan im Frühjahr 2020 erinnern: Gesundheitspersonal, in Schutzanzügen gekleidet, ging durch die Straßen, klingelte an Häusern und nahm Rachenabstriche.
Neben Shijiazhuang gelten auch die kleineren Städte Xingtai und Nangong als Krisenherde. Dort werden jedoch lediglich 500.000 Menschen auf das Coronavirus getestet. Das berichten die Agentur AFP und die Deutsche Presse-Agentur übereinstimmend.
Corona in China: Neujahrsfest steht an – Behörden befürchten neue Infektionen
Auch in Peking hat die Polizei bereits Straßensperren errichtet und den öffentlichen Nahverkehr eingeschränkt. Fracht, die aus der Provinz Hebei in die Hauptstadt gelangt, wird strengstens kontrolliert. Die Behörden sorgen sich insbesondere um den Anstieg der Corona-Infektionen, da das chinesische Neujahrsfest am Dienstag (12.01.2021) ansteht: Normalerweise nehmen dies viele Menschen zum Anlass, Verwandte im Land zu besuchen. Der Tourismus boomt in der Regel Anfang des Jahres. Millionen Wanderarbeiter:innen sind zudem unterwegs, ihnen wurde geraten, ihre Familien nicht zu besuchen, da sie als mögliche Superspreader angesehen werden.
Anfang der Woche wurde bekannt, dass in China zwei neue Mutanten des Coronavirus festgestellt wurden: Zum einen die Variante aus Südafrika und zum anderen einen mutierten Corona-Erreger aus Großbritannien. Laut Angaben der Gesundheitsbehörden sind beide Mutanten deutlich aggressiver und ansteckender als die bisher kursierende Variante von Sars-CoV-2.
Das neuartige #coronavirus ist wohl schon länger in #Deutschland als gedacht - und besonders gefährlich für junge Menschen:https://t.co/ma9x3uH48X
— FrankfurterRundschau (@fr) January 7, 2021
Hoffnung machen indes die fortschreitenden Impfungen in China. Bis Februar 2021 sollen insgesamt 50 Millionen Menschen in China gegen das Coronavirus geimpft sein, so die Regierung laut übereinstimmenden internationalen Medienberichten. Zwei Vakzine kommen dabei zum Einsatz – ein Mittel des Unternehmens Sinovac und ein Präparat des staatlichen Konzerns Sinopharm. (Tobias Utz)
Rubriklistenbild: © TPG/Zuma Wire/Imago Images