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Greta Thunberg warnt mit drastischen Worten vor Johnson-Wahl

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Von: Marcus Giebel

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Hofft auf eine Wahl für das Klima: Greta Thunberg meldet sich via Twitter zu Wort.
Hofft auf eine Wahl für das Klima: Greta Thunberg meldet sich via Twitter zu Wort. © dpa / Melissa Renwick

Die Briten haben kurz vor Weihnachten die Wahl – und stimmen damit auch über die künftige Klimapolitik des Vereinigten Königreichs ab. Deshalb meldet sich auch Greta Thunberg zu Wort.

München - Greta Thunberg schreckt vor nichts und niemandem zurück. Auch nicht vor einem der mächtigsten Männer der Welt. Oder eben gerade vor diesem nicht. Nachdem US-Präsident Donald Trump der Klimaaktivistin via Twitter empfohlen hatte, an ihrer Wutbewältigung zu arbeiten und sich bei einem Film zu entspannen, wandte sich die Angesprochene über den Kurznachrichtendienst an die Öffentlichkeit, um sich zur Parlamentswahl in Großbritannien zu äußern.

Greta Thunberg warnt mit drastischen Worten vor Johnson-Wahl

Von wegen Chillen. Dafür hat die vom Time Magazine zur Person des Jahres erkorene Schwedin einfach keine Zeit. Denn im Urnengang auf der britischen Insel wähnt Greta Thunberg auch einen Fingerzeig für die künftige Klimapolitik. „Jede Wahl ist auch eine Klima-Wahl“, schrieb die 16-Jährige auf Twitter: „Entscheidet euch für eure Kinder. Entscheidet euch für das Klima. Entscheidet euch für künftige Generationen. Entscheidet euch für die Menschheit.“

Greta Thunberg: Brexit bedeutet auch Abkehr von EU-Vorgaben in der Klimapolitik 

Eine indirekte Wahlempfehlung also. Denn nicht nur Greta dürfte bewusst sein, dass ein Wahlsieg von Premierminister Boris Johnson und seinen Tories eben nicht nur den baldigen Brexit nach sich ziehen würde. Sondern damit einhergehend wohl auch eine weniger umweltfreundliche Klimapolitik, wären die Briten doch dann nicht mehr an die Vorgaben der EU gebunden. Und die eigene Handhabung würde wohl kaum zu strikteren Regeln führen.

Entsprechend dürfte Greta auf einen politischen Wandel im Vereinigten Königreich hoffen. Zumal sie auf dem Weltklimagipfel in Madrid, für den sie sich binnen weniger Monate zum zweiten Mal über den Atlantik segeln ließ, die Entscheidungen der Staatschefs im Kampf gegen den Klimawandel als „Irreführung“ brandmarkte. Sie bemängelte, dass es „überhaupt kein Gefühl der Dringlichkeit“ zu geben scheine.

Greta appelliert an britische Wähler: Treibhausgas-Neutralität bis 2050 unrealistisch

Das Ziel des sogenannten „Green Deal“, die Treibhausgas-Neutralität bis 2050 erreichen zu wollen, bedeute laut Greta Thunberg gar nichts, „denn unser verbleibendes Budget wird dann aufgebraucht sein“. Die Problembehandlung wird somit eben schlicht aufgeschoben, Verantwortung an die nächste Politiker-Generation übertragen.

Das Vertrauen in die aktuellen Entscheidungsträger um Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei der „Fridays for Future“-Gründerin also gelitten. Umso mehr hofft Greta auf die Wahlberechtigten. Um den Trend zu stoppen. Da passt es ins Bild, dass für diesen Freitag, den 13. Dezember, der nächste globale Klimastreik ausgerufen wurde.

Eine Traunsteiner Schule verweigert drei Schülern die Teilnahme an einer Klassenfahrt nach Berlin. Sie hatten an einer „Fridays For Future“-Demo teilgenommen.*

Michael Braungart, einer der bekanntesten Umweltchemiker Deutschlands, spricht über Greta Thunberg und den Weltuntergang. 

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

mg

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