Kims Schwester hetzt in Richtung Biden und will „nukleare Kriegsabschreckung erhöhen“

Nach einem Abkommen mit Südkorea drohte US-Präsident Joe Biden Regimes wie dem in Nordkorea. Die Antwort aus Pjöngjang ließ nicht lange auf sich warten.
Pjöngjang – Vergiftete Anspielungen auf sein Alter ist Joe Biden eigentlich aus einer ganz anderen Ecke gewohnt. Von Donald Trump. Seinem auch nur dreieinhalb Jahre jüngeren Vorgänger als US-Präsident. Der eben kaum eine Chance auslässt, die 80 Jahre Lebenserfahrung in ein schlechtes Licht zu rücken.
Nun schlug auch Kim Yo-jong in diese Kerbe. Die 35-Jährige ist die jüngere Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und fungiert als stellvertretende Abteilungsleiterin des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Koreas. In dieser Funktion wetterte sie laut der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur (KCNA) in Richtung Weißes Haus: „Handelt es sich um eine Verblödung der Alten?“
Diese Provokation war, so erklärt Kim es selbst, die Reaktion auf Bidens im Anschluss an das jüngste US-Abkommen mit Südkorea getätigte Warnung, ein Nuklearangriff auf die USA oder ihre Verbündeten sei „inakzeptabel und würde das Ende des Regimes bedeuten, das die Aktion durchgeführt hat“. Ein klarer Hinweis an die Regierung in Pjöngjang – so verstehen es zumindest die Kims.
Kim-Schwester macht sich über Biden lustig: „Nur noch zwei Jahre Amtszeit vor sich“
Deshalb stichelte die jüngste Tochter des 2011 verstorbenen Diktators Kim Jong-il weiter: „Natürlich kann man es als Unsinn des Alten ohne Zukunft bezeichnen, der für die Sicherheit und die Zukunft der Vereinigten Staaten überhaupt nicht verantwortlich sein wird und es als lästig empfindet, nur noch zwei Jahre seiner Amtszeit vor sich zu haben.“ Auch bis nach Nordkorea hat sich herumgesprochen, dass Bidens Aussichten auf die anvisierte Wiederwahl nicht zum Besten stehen – besonders, wenn er sich 2024 wieder mit Trump auseinandersetzen müsste.
Die sogenannte Washingtoner Erklärung, die der US-Präsident und Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol Mitte der Woche in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten verabschiedeten, beinhaltet eine noch engere Zusammenarbeit und mehr Mitspracherecht für Seoul im Falle eines Atomwaffeneinsatzes durch die USA auf der koreanischen Halbinsel. Allgemein soll der Informationsaustausch intensiviert werden.
Video: Südkoreas Präsident Yoon verblüfft Weißes Haus mit Gesangseinlage
Nordkorea droht den USA: Washingtoner Erklärung setzt Welt „noch größerer Gefahr“ aus
Kim nennt das Abkommen ein „Produkt der bösartigen, feindseligen Politik gegenüber der Demokratischen Volksrepublik Korea, die den antagonistischsten und aggressivsten Handlungswillen widerspiegelt“. Zudem wirft sie den USA vor, dass dadurch „der Frieden und die Sicherheit Nordostasiens und der übrigen Welt einer noch größeren Gefahr ausgesetzt werden“.
Bidens schon angesprochene Drohung in Richtung Kim-Regime könne nicht toleriert werden und erfordere „eine ganz enorme Nachwirkung“. Die Schwester des Diktators schimpft weiter, mit diesem Vorgehen bestätige sich erneut „das eindeutige antagonistische Komplott der Machthaber und militärischen Kriegstreiber in Washington und Seoul gegen unseren Staat“.

Nordkorea reagiert auf Washingtoner Erklärung: „Nukleare Kriegsabschreckung erhöhen“
Pjöngjang sei klar, „was wir in Zukunft tun sollten und worauf wir uns gründlich vorbereiten sollten. Die derzeitige Lage ist sehr ernst.“ Auch Yoon bekommt sein Fett weg, denn ihn brandmarkt Kim als „töricht“, da er „mit seiner Inkompetenz“ die Sicherheit in Gefahr bringe.
Zugleich stellte sie klar, dass die USA und Südkorea mit ihrem Abkommen wohl genau das Gegenteil von dem erreichen werden, was sie sich erhoffen: „Wir sind uns einmal mehr sicher, dass wir die nukleare Kriegsabschreckung erhöhen.“ Die Säbel rasseln mal wieder lauter. Und die Klingen sind auf beiden Seiten offensichtlich geschärft. (mg)