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Bericht: Wladimir Putin schenkte Alina Kabajewa Penthouse in Sotschi

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Von: Stefan Scholl

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Wladimir Putin mit Kabajewa im Jahr 2004
Wladimir Putin mit Kabajewa im Jahr 2004 © Imago

Ein Exilportal liefert Einblicke in die Beziehung des Kremlchefs zu Alina Kabajewa

Als Wladimir Putin sich 2003 die für ihn neu gebaute Villa auf dem Präsidentensitz im nordwestrussischen Waldai-Mittelgebirge ansah, gefiel ihm die hochmoderne Innenausstattung nicht. Man fragte ihn, wie er es gerne hätte, nach einigem Nachdenken antwortete er: „Wie in Sankt Petersburg.“

Die Verantwortlichen entschieden, Putin habe gemeint: wie in der Eremitage, dem Kunstmuseum im früheren Zarenpalast. Tatsächlich scheint Putin sich in imperialer Pracht wohlzufühlen. Das investigative Exilportal proekt.media hat Fotos aus dem Waldai-Palast und aus einem Penthouse in Sotschi veröffentlicht. Das soll Putin seiner Lebensgefährtin geschenkt haben, der mehrfach mit olympischem Gold dekorierten einstigen rhythmischen Sportgymnastin Alina Kabajewa. Die Fotos zeigen mit Edelhölzern und Marmor vertäfelte Säle, „silberne“ und „goldene“ Wohnzimmer und einen Kronleuchter, der drei Etagen hoch hängt und mit Blattgold und echten Rubinen verziert sei. Selbst Saunasessel sind vergoldet.

Das 2600-Quadratmeter-Penthouse im „Königspark“ von Sotschi mit eigenem Schwimmbad und Hubschrauberlandeplatz kostete 2011 etwa 15 Millionen Dollar. Insgesamt soll die „ungekrönte Zarin“, so proekt.media, über Immobilien im Wert von 120 Millionen Dollar verfügen, die pro forma Verwandten Kabajewas oder Strohleuten aus Putins Gefolgschaft gehören.

Offiziell ist die Beziehung zwischen Putin und Kabajewa tabu, die Zeitung „Moskowski Korrespondent“, die 2008 über ihre bevorstehende Heirat geschrieben hatte, wurde geschlossen. Auch nach der offiziellen Trennung Putins von seiner Frau Ljudmila 2013 gab es keine gemeinsamen öffentlichen Auftritte des heute 70-Jährigen und der 31 Jahre jüngeren Kabajewa. 2014 übernahm sie den Vorsitz im Aufsichtsrat von Russlands größter privater Medienholding NMG, die ebenfalls von Putins Leuten kontrolliert wird.

Laut „Wall Street Journal“ brachte Kabajewa mindestens drei Kinder zur Welt, vermutlich ist Putin der Vater. Proekt.media veröffentlichte ein gemeinsames Foto dreier Schweizer Geburtsmedizinnerinnen auf der Tribüne für die VIP-Gäste des Kremls bei der Moskauer Siegesparade am 9. Mai 2019. Diese Schweizerinnen betreuten Kabajewa 2015 in der Tessiner Klinik Sant’Anna bei einer Geburt, im Mai 2019 offensichtlich bei einer weiteren Niederkunft in Moskau.

Kabajewas fünf engste Assistentinnen, darunter zwei ihrer Cousinen, kaufen häufig Zugkarten ins Waldai, haben in der Nähe der Putin’schen Residenz, aber auch in Sotschi Häuser und Wohnungen erstanden. Putin selbst soll in der Schwarzmeerstadt über zwei Monate im Jahr verbringen, er ist in einem eigenen gepanzerten Zug zwischen Sotschi, Moskau und dem Waldai unterwegs, startet von nichtöffentlichen Bahnhöfen an seinen Wohnsitzen.

Unbekannt ist, ob und wie oft Kabajewa und ihr Nachwuchs mit im Zug sitzen. Aber Satellitenaufnahmen zeigen auf dem Gelände der Waldai-Residenz auch einen großen Kinderspielplatz.

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