„Das ist unsere Stadt, wir geben nicht auf“: Dramatische Berichte aus Bachmut
Bachmut in der Region Donezk ist seit Wochen schwer umkämpft. Die Bilder und Berichte aus der Stadt sind erschreckend. Die Ukraine kündigte eine neue Offensive an.
Frankfurt/Bachmut – Die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine hat sich zum Ankerpunkt des Ukraine-Kriegs entwickelt. Ukrainische Truppen versuchen die Stadt zu halten, russische Soldaten wollen die Stadt erobern. Wolodymyr Selenskyj sprach nach seinem Besuch am Mittwoch (22. März) im Osten des Landes von „großem Leid“. Ähnliche Aussagen kommen von einem ehemaligen Minister der Ukraine, der sich den Truppen angeschlossen hat und in Bachmut stationiert war. Derweil kündigte die Ukraine eine neue Offensive an.
Bachmut im Zentrum des Krieges: „Wir werden nicht aufgeben“
Entweder man kämpft für die ukrainischen Truppen oder für die russischen, sagte der ehemalige Infrastruktur-Minister Wolodymyr Omelyan dem US-Portal Newsweek. Es gebe „keine Alternative“. Er hat sich den ukrainischen Truppen angeschlossen und kämpft jetzt für sein Land. „Es ist unsere Stadt“ und „wir werden nicht aufgeben“, sagte Omelyan. Bachmut hat neben einer symbolischen auch eine strategisch hohe Bedeutung für die Ukraine und für Russland. Dem US-Sender CNN sagte Selenskyj, dass russischen Truppen nach der Eroberung Bachmuts der Weg in andere Teile des Landes offen stehen würde.

Noch Anfang März war Omelyan mit seinem Bataillon in Bachmut stationiert. Die Situation in der Stadt sei für ihn „schrecklich“ und er sei auch „sehr traurig darüber“, wie er Newsweek weiter erzählte. Allerdings verstehe er auch, dass es keine Chance mehr zurückgibt und die Truppen weiter kämpfen müssten. Er erzählte dem Portal, dass einige seiner Kameraden genug davon hätten, „einen nach dem anderen zu töten“. Er bezeichnet es als „anstrengend“.
Ukraine kündigt neue Offensive in Bachmut an: „Werden Gelegenheit nutzen“
Das ukrainische Militär geht davon aus, dass die russischen Truppen bald am Ende ihrer Kräfte seien werden. Währenddessen kündigte der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskyj, eine baldige Gegenoffensive an. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa. „Wir werden recht bald diese Gelegenheit nutzen, wie wir es seinerzeit bei Kiew, Charkiw, Balaklija und Kupjansk gemacht haben“, teilte er im Nachrichtenkanal Telegram mit. Syrskyj lobte auch den Mut und die Beharrlichkeit der ukrainischen Soldaten.
Russland soll in den vergangenen Tagen schwere Verluste in Bachmut verzeichnen. An einem Tag sind Berichten zufolge bis zu 1.000 Soldaten gestorben. Auch materielle Einbußen werden zum Problem. (vk)