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Duma-Abgeordneter äußert sich über Lukaschenkos Zustand

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Von: Kathrin Reikowski

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Alexander Lukaschenko
Alexander Lukaschenko, Weißrusslands Staatspräsident, im Palast der Unabhängigkeit (Archivbild): Der Machthaber soll erkrankt sein. © dpa/Jörg Carstensen

Lukaschenko, belarussischer Machthaber, ist Gerüchten zufolge krank. Die Opposition im Land warnt und mahnt zur Eile.

Minsk (Belarus)/ Moskau (Russland) - Ein Abgeordneter der russischen Duma hat sich zu der möglichen Erkrankung Alexander Lukaschenkos geäußert. Der belarussische Machthaber wurde zuletzt bei weniger öffentlichen Auftritten gesehen, was Spekulationen über seinen Gesundheitszustand auslöste. „Das ist nichts Außergewöhnliches, kein Covid. Der Mensch ist einfach erkrankt“, sagte am Sonntagabend der Duma-Abgeordnete Konstantin Satulin dem Internetportal „Podjom“.

Die führende Figur der Opposition von Belarus, Svetlana Tichanowskaja schrieb daraufhin auf Twitter: „Es gibt viele Gerüchte über den Gesundheitszustand des Diktators Lukaschenko. Für uns heißt das, wir sollten auf jedes Szenario vorbereitet sein.“

Belarus: Nach Gerüchten um Krankheit Lukaschenkos hat die Opposition eine Forderung

„Um Belarus in Richtung Freiheit und Demokratie zu bringen und Russland vor einer Einmischung abzuhalten, muss die internationale Gemeinschaft proaktiv und schnell sein.“ Ob sie damit bestimmte internationale Akteure meint, ließ Tichanowskaja offen. Dem Spiegel zufolge veröffentlichte Tichanowskaja bereits vergangene Woche eine Mitteilung, in der sie besorgt auf eine Zeit nach Lukaschenko blickte. Führende Eliten würden sich dann einen erbitterten Machtkampf liefern.

Indes fehlen genauere Informationen über den Gesundheitszustand Lukaschenkos: Woran der 68-Jährige erkrankt ist, wollte Satulin, der im russischen Parlament Vizechef des Ausschusses für Angelegenheiten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist, nicht verraten. „Er braucht wahrscheinlich ein bisschen Erholung, das ist alles“, sagte er.

Lukaschenko seit mehreren Tagen nicht in der Öffentlichkeit - trotz wichtiger Feiertage in Belarus

Am Wochenende ließ sich Lukaschenko in der Ex-Sowjetrepublik bei dem mit viel Pomp aufgezogenen Festakt zum Tag der Staatsflagge von Regierungschef Roman Golowtschenko vertreten - das erste Mal seit 29 Jahren. Das heizte Spekulationen über den Gesundheitszustand Lukaschenkos weiter an. Zuletzt war Lukaschenko bei den Feierlichkeiten am 9. Mai zum Jahrestag des Siegs der Roten Armee über Hitler-Deutschland in der Öffentlichkeit aufgetreten. Schon in Moskau wirkte er angeschlagen und verließ die Feierlichkeiten früher. Die ukrainische Zeitung Ukrainska Pravda meldete zudem, Lukaschenko habe am Sonntag ein Krankenhaus aufgesucht.

Offiziell gibt es aus Minsk bis heute keine Angaben zu einer möglichen Erkrankung des Staatschefs. Der ins Exil geflüchtete Ex-Kulturminister von Belarus, Pawel Latuschko, hatte vor dem Hintergrund am Freitag erklärt, dass Lukaschenko „offensichtlich sehr ernsthaft erkrankt ist“. (dpa/kat)

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