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Russland verliert fast 500 Soldaten an einem Tag – Geheimdienst rechnet mit russischer „PR-Kampagne“

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Von: Nail Akkoyun, Bona Hyun, Lucas Maier

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Russland hat einen neuen Sprecher für die annektierten ukrainischen Gebiete. Geheimdienstler sehen darin einen Fingerzeig. Alle Infos im News-Ticker.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Dia aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine entnehmen Sie bitte unseren neuen Ticker.

Update vom 9. April, 12.07 Uhr: Auch am Ostersonntag hat der ukrainische Generalstab neue Zahlen zu den russischen Verlusten publiziert – und schon wieder soll Moskau fast 500 Soldaten an nur einem Tag verloren haben. Die folgende Liste ist eine Auswahl der ukrainischen Angaben; unabhängig prüfen lassen sie sich nicht.

Ukraine-Krieg: ein ukrainischer Soldat in Donezk
Aufnahme vom 5. April: ein ukrainischer Soldat in Donezk. © Genya Savilov/AFP

Britische Geheimdienste schätzen unterdessen, dass Russland gezielt den Anschein erwecken will, die Lage in den annektierten ukrainischen Gebieten habe sich normalisiert. Bei einer kürzlichen Sitzung des russischen Sicherheitsrats sei Innenminister Wladimir Kolokolzew auserwählt worden, um über Wiederaufbau, Strafverfolgung und öffentliche Ordnung in den annektierten Gebieten zu sprechen, hieß es im jüngsten Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Dass man ihn als Sprecher gewählt habe, sei mutmaßlich ein Zeichen dafür, dass man die Situation in den Provinzen als möglichst normal und alltäglich erscheinen lassen wolle. Tatsächlich seien die Gebiete jedoch immer noch aktiv umkämpft, und viele Bewohnerinnen und Bewohner hätten keinen Zugang zu den grundlegendsten Leistungen.

Nach dem Einmarsch in die Ukraine hatte Moskau nach Scheinreferenden völkerrechtswidrig vier Gebiete in der Süd- und Ostukraine annektiert.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet Raketenbeschuss im Stadtgebiet

Update vom 9. April, 8.31 Uhr: Zwei russische Raketen haben in der Nacht zum Ostersonntag ein Privathaus in der Stadt Saporischschja getroffen – zwei Menschen starben. Das berichtet der Kyiv Independent und beruft sich dabei auf eine Telegram-Botschaft des Bürgermeisters Anatoli Kurtiew.

Ukraine-Krieg: Mine explodiert, ein Zivilist verletzt

Update vom 9. April, 06.09 Uhr: In der Region Kiew ist am Ostersamstag ein Mensch bei einer Minenexplosion verletzt worden. Ein Traktorfahrer habe mit seinem Gefährt versehentlich eine Panzerabwehrmine getroffen, berichtete ukrainische Noteinsatzkräfte laut dem Kyiv Independent.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet neue Verlustet für Russland

Update vom 8. April, 21.25 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge haben ukrainische Artillerieeinheiten im Laufe des Tages zwei Versammlungsgebiete russischer Truppen beschossen. Außerdem habe man auch eine Luftverteidigungsposition, ein Munitionsdepot sowie drei Stationen für elektronische Kriegsführung angegriffen. Kampfflugzeuge hätten weitere acht Angriffe gegen Versammlungsgebiete russischer Einheiten durchgeführt.

Blogger stirbt bei Explosion: Wagner-Chef Prigoschin nimmt an Begräbnis teil

Update vom 8. April, 18.45 Uhr: Mehrere hundert Menschen haben in Moskau am Begräbnis des bekannten Militärbloggers Maxim Fomin teilgenommen. Wie AFP-Journalisten vor Ort beobachteten, trugen zahlreiche Teilnehmer bei der Beerdigung auf dem Trojekurowskoje-Friedhof im Westen der Hauptstadt Kleidung mit dem Buchstaben „Z“ oder „V“, die zu Symbolen der Unterstützung der Militäroffensive in der Ukraine geworden sind. Unter den Trauergästen war der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin.

Fomin, der unter dem Namen Wladlen Tatarski schrieb, war am vergangenen Sonntag bei einem Bombenanschlag in einem Café in St. Petersburg getötet worden. Zur Absicherung der Trauerfeier waren zahlreiche Polizisten im Einsatz, die Friedhofsbesucher wurden eingehend kontrolliert. Wagner-Chef Prigoschin wurde von der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti mit der Aussage zitiert: „Wladlen Tatarski wird bei uns bleiben, seine Stimme wird weiter vernehmbar sein.“

Ukraine-Krieg: Russland kann monatlich bis zu 100 Raketen produzieren

Update vom 8. April, 15 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärexperten Alexander Kowalenko kann Russland monatlich etwa 60 bis 100 neue Raketen produzieren. Dazu würden Marschflugkörper wie Kh-101, Kh-59 oder Kalibr gehören, sagte er laut der Nachrichtenagentur Unian. Außerdem modifiziere die russische Luftwaffe alte Sowjetgeschosse wie Fab-250 oder Fab-500 in Luftbomben. Dazu installiere man Lenkungs- und Kontrollmodule auf die Bomben, so der Experte. In letzter Zeit würden russische Kampfflugzeuge immer öfter davon Gebrauch machen.

Ukraine-Krieg: Offenbar neue Explosion auf der Krim

Update vom 8. April, 12.50 Uhr: Bewohnerinnen und Bewohner der von Russland besetzten Krim haben von einer Explosion in der Stadt Feodosija berichtet. Nach Angaben von Einheimischen ereignete sich die Explosion am Vormittag. Darüber berichtet auch die Ukrainska Pravda. Der von Moskau als Verwaltungschef eingesetzte Sergei Aksjonow erklärte inzwischen, dass es sich um „eine von der Ukraine abgefeuerte Rakete“ handeln würde. Russische Streitkräfte hätten die Rakete jedoch abschießen können. Bislang ließen sich die Angaben unabhängig nicht überprüfen.

Bereits am Samstagmorgen kam es zu einer Explosion in der russischen Großstadt Woronesch (siehe Update von 6.25 Uhr) – dort soll allerdings nicht die Ukraine dahinterstecken. Eine alternative Erklärung für die Explosion blieb bisher aber aus. Bei den mutmaßlichen Angriffen der Ukraine könnte es sich um den Beginn der erwarteten „Frühjahrsoffensive“ handeln.

Ukraine-Krieg: London sieht ukrainische Energieinfrastruktur als stabil an

Update vom 8. April, 10.15 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hält die ukrainische Energie-Infrastruktur russischen Angriffen weitgehend stand. Der Versuch, die Energieversorgung im Land über den Winter erheblich zu verschlechtern, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit gescheitert, hieß es am Samstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Intensität der Angriffe habe seit Anfang März abgenommen, seitdem habe es nur noch kleinere gegeben.

Zuvor hatte Moskau über den Winter gezielt versucht, mittels Angriffen mit Langstreckenraketen die kritische Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören, teilweise mussten Menschen lange ohne Strom und Heizung ausharren. Ersatz zu beschaffen und die Infrastruktur zu reparieren, sei für die verantwortlichen Unternehmen eine große logistische Herausforderung, hieß es in dem Bericht der Briten – so wiege etwa ein Hochspannungstransformator mindestens 100 Tonnen.

Ukraine-Krieg: Russland verliert mehr als 500 Soldaten binnen 24 Stunden

Update vom 8. April, 8.45 Uhr: Russland hat nach Angaben des Generalstabs der Ukraine bisher über 177.000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren. Laut der neusten Meldung des Generalstabs sollen innerhalb der vergangenen 24 Stunden mehr als 500 russische Soldaten getötet worden sein.

Ukraine-Krieg: Berichte über Explosion in russischer Großstadt

Update vom 8. April, 6.25 Uhr: Bewohnerinnen und Bewohner der russischen Stadt Woronesch berichten in den sozialen Medien, dass sie eine laute Explosion in der Nähe der Landebahn eines Militärflugzeugwerks gehört hätten. Neben lokalen Telegram-Kanälen berichtet darüber auch das russisch-lettische Portal Meduza sowie die Ukrainska Pravda.

Auf den Telegram-Kanälen werden Aufnahmen von einem Feuer geteilt, das angeblich in der Nähe des Werks ausgebrochen ist. Die Verwaltung der Großstadt streitet indes alles ab – es habe keinen Notfall gegeben. Der Pressedienst des Ministeriums für Notfallsituationen im Gebiet Woronesch erklärte den Berichten zufolge ebenfalls, dass keine Feuerwehr- und Rettungskräfte angefordert wurden.

Ukraine-Krieg: Russland fliegt 18 Luftangriffe innerhalb eines Tages

Update vom 7. April, 19.50 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf das ukrainische Militär berichtet, haben die russischen Streitkräfte zwischen Donnerstag und Freitagmorgen 18 Luftangriffe, fünf Raketenangriffe und 53 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt. Laut einer Erklärung des Generalstabs konzentrierte Russland den Großteil seiner Offensivoperationen auf den industriellen Osten der Ukraine, insbesondere auf die Städte und Ortschaften Lyman, Bachmut, Avdiivka und Marinka in der Provinz Donezk.

Bei den jüngsten Kämpfen schoss das ukrainische Militär nach eigenen Angaben ein russisches Su-25-Bodenkampfflugzeug in der Nähe von Marinka ab. Auf einem Video war eine große Explosion zu sehen, als das Flugzeug auf den Boden aufschlug und der Pilot an einem Fallschirm absprang. Das russische Militär bestätigte den Abschuss des Kampfflugzeugs nicht, wie es auch sonst über Verluste schweigt, berichtet die AP.

Ukraine-Krieg: Kreml sieht Rolle Washingtons bestätigt

Update vom 7. April, 17.40 Uhr: Moskau sieht nach einem Medienbericht über angebliche Dokumente zur US-Militärhilfe im Krieg in der Ukraine einmal mehr die Rolle Washingtons in dem Konflikt bestätigt. „Wir haben nicht die leisesten Zweifel an einer direkten oder indirekten Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem US-Fernsehsender CNN am Freitag. Zuvor hatte die „New York Times“ über US- und Nato-Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen die russischen Besatzer berichtet. Ob die Dokumente echt sind, ist unklar. Die Ukraine bezeichnete sie als Fälschung.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte bei CNN weiter, dass die Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt weiter zunehme. „Wir behalten den Prozess im Blick. Ja, und natürlich macht es alles komplizierter, aber es kann keinen Einfluss haben auf das endgültige Ergebnis der Spezialoperation“, sagte er. Der Kreml nennt den Krieg gegen die Ukraine offiziell Spezialoperation.

Ukraine-Krieg: Ukraine beschuldigt Russland der Fälschung

Update vom 7. April, 15.50 Uhr: Die Ukraine hat angebliche US-Geheimdokumente über Vorbereitungen für eine Gegenoffensive im Krieg gegen Russland als russische Fälschung bezeichnet. „Seit dem Zusammenbruch der UdSSR sind die Geheimdienste so weit heruntergekommen, dass sie sich nur mit Photoshop und „gefälschten Informationsabflüssen“ rehabilitieren können“, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. Moskau ziele darauf ab, die ukrainische Gegenoffensive zu stören. Die tatsächlichen ukrainischen Pläne würden bald vor Ort zu sehen sein.

Ukraine-Krieg: Russischer Kampfbomber abgeschossen

Update vom 7. April, 13.45 Uhr: In Donezk im Osten der Ukraine wurde ein russischer Kampfbomber vom Typ Su-25 abgeschossen. Das teilte der Generalstab der Ukraine mit. Wie das Flugzeug vom Himmel geholt wurde, ist bisher nicht bekannt. Der Abschuss konnte bisher auch nicht unabhängig überprüft werden. Einer der Kampfbomber kostet rund 11 Millionen US-Dollar, wie die Experten-Seite Aerocorner.com schreibt. Die Nato bezeichnet das Flugzeug als „Frogfoot“.

Update vom 7. April, 12.50 Uhr: Das Militär der Ukraine hat in den vergangenen 24 Stunden mehr als 40 Angriffe von Russland abgewehrt. Das geht aus der morgendlichen Zusammenfassung des Generalstabs hervor. Im Frontabschnitt rund um Bachmut sollen alleine 16 Angriffe abgewehrt worden sein. Weitere Offensivversuche soll es in Richtung Lyman, Avdiiv und Marin gegeben haben. Die Ukraine zerstörte aus der Luft sechs Militärlager. Außerdem sollen drei russische Drohnen zerstört worden sein. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Ukraine-Krieg: ein ukrainischer Soldat in Donezk
Aufnahme vom 5. April: ein ukrainischer Soldat in Donezk © Genya Savilov/AFP

Ukraine-Krieg: Versuchter Angriff im Verteidigungsministerium in Russland

Update vom 7. April, 11.30 Uhr: In Moskau versuchte ein bewaffneter Mann in das Verteidigungsministerium im Zentrum von Moskau einzudringen. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass. Den Angaben zufolge ist der Mann an einem Checkpoint festgenommen worden. Er wurde zur Untersuchung in eine psychiatrische Klink verbracht, heißt es. Den Angaben zufolge handelte es sich bei der Waffe um eine Luftpistole. Zuvor schrieb der russische Telegram-Kanal „Aufgepasst Moskau“, dass es sich bei dem 40-Jährigen um den Vorsitzenden einer Wohnungsbaugesellschaft handelt soll. Er soll demnach schreiend versucht haben, durch das Tor in das Hauptgebäude zu gelangen. Die Tass schrieb, dass das Motiv des Mannes bisher noch unklar sei. Die Angaben ließen sich zuletzt nicht unabhängig bestätigen. Erst vor wenigen Tagen hatte es in dem Verteidigungsministerium in Moskau gebrannt.

Update vom 7. April, 9.50 Uhr: Nachdem Russland in Bachmut zuletzt ins Stocken geraten war, sollen die kremltreuen Truppen dort wieder an Stärke gewonnen haben. Das geht aus einem Bericht des britischen Geheimdienstes hervor, der am Freitag (7. April) veröffentlicht wurde. Russland soll mittlerweile in die Innenstadt vorgedrungen sein. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass die regulären Truppen aus Russland ihren Streit mit den Wagner-Söldnern pausiert haben und wieder stärker zusammen arbeiten, heißt es in dem Bericht. Es sollen weitere russische Truppen in das Gebiet verlegt worden sein.

Ukraine-Krieg: Geheimdokumente im Netz aufgetaucht

Update vom 7. April, 6.25 Uhr: Geheime Dokumente über US- und Nato-Pläne zur Unterstützung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen Russland sind im Netz aufgetaucht. Das berichtete die New York Times unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter. Das US-Verteidigungsministerium untersuche demnach, wer hinter der Veröffentlichung stecke, hieß es. Analysten zufolge scheint der Inhalt der Unterlagen jedoch auf eine Art und Weise verändert worden zu sein, die auf eine Desinformationskampagne aus Russland hindeuten könnte, heißt es in dem Bericht.

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef Prigoschin nimmt Verluste seiner Soldaten gelassen: „Friedhof wächst“

Update vom 6. April, 22.51 Uhr: Nach Aussagen des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin könnte die umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine „in drei bis vier Wochen“ erobert werden. Das schrieb er am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Nur wenige Tage zuvor hatte er behauptet, die Stadt eingenommen zu haben. Aus russischer Sicht gelte weiterhin, die Versorgungslinien der ukrainischen Verteidiger zu durchtrennen. Erst danach könne aus mehreren Richtungen zur Eroberung und „Zerstörung von militärischen Schlüsselobjekten“ im Stadtinneren übergegangen werden.

„Ja, er (der Friedhof) wächst“, sagte Prigoschin am Donnerstag vor dem Hintergrund Dutzender Gräber seiner Söldner. „Aus diesem Friedhof soll eines Tages eine Gedenkstätte für künftige Generationen werden“, sagte er. Seine Truppen haben in den vergangenen Wochen bei Bachmut schwere Verluste erlitten. Der Großteil von Bachmut und Teile des Zentrums stehen bereits unter russischer Kontrolle. Im Westteil der Stadt haben sich die ukrainischen Einheiten jedoch verschanzt.

Update vom 06. April, 21.00 Uhr: Die Europäer drängen Chinas Staatschef Xi Jinping, vielmehr seinen Einfluss auf Russland zu nutzen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte zu Xi, er wisse, er könne auf ihn zählen, wenn es darum gehe, Russland zur Vernunft zu bringen. Bislang hat China den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine noch nicht einmal verurteilt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Abend auf einer Pressekonferenz, sie habe China vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Dies sei gegen internationales Recht und würde die Beziehungen zwischen der EU und China erheblich schädigen. Am Mittwoch (05. April) empfing Xi Jinping Macron in Peking mit von der Leyen.

Ukraine-Krieg: Neue Details über Putins Spezialeinheit bekannt

Update vom 06. April, 18.45 Uhr: Ein offengelegtes russisches Dokument gibt Einblicke von Wladimir Putins „Sturm Z“-Einheit. Ein ukrainischer Militäroffizier hat unter dem Pseudonym „Tatarigami_UA“ ein russisches Dokument auf Twitter analysiert. Die Einheit soll in der Lage sein, Kampfhandlungen in Städten oder Siedlungen sowie in Gebieten mit schwierigen geografischen Bedingungen durchzuführen, heißt es. Im Rahmen ihrer Aufgaben könne es auch notwendig sein, Artilleriefeuer und Luftunterstützung einzusetzen, so Tatarigami.

Ukraine-Krieg: Kiew plant die große Gegenoffensive: „Nur drei bis fünf Personen“ wissen Bescheid

Erstmeldung vom 06. April, 17.00 Uhr: Moskau/Kiew – Seit geraumer Zeit wird über eine „Frühjahrsoffensive“ der ukrainischen Armee spekuliert. Kiew hält sich bislang bedeckt – zumindest größtenteils. „Nicht mehr als drei bis fünf Personen auf der Welt“ würden die Pläne der Ukraine kennen, sagte Oleksij Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats.

Dies erklärte Danilow im Gespräch mit dem Sender Radio Swoboda (Radio Liberty). Wann und wo die Gegenoffensive starten wird, könne er keineswegs preisgeben. Gleichzeitig warnte er davor, dass „wenn Menschen bestimmte Aussagen machen“, des Öfteren „Unwahrheiten“ dahinter stecken. Danilow versicherte jedoch, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer merken werden, sobald „alles beginnt“.

News zum Ukraine-Krieg: Krim-Offensive könnte Atomwaffeneinsatz zur Folge haben

Wie Andrij Sybiha, stellvertretender Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, gegenüber der Financial Times erklärte, sei man im Falle einer geglückten Gegenoffensive sogar zu neuen Verhandlungen bereit. „Wenn wir auf dem Schlachtfeld unsere strategischen Ziele erreichen und an die Verwaltungsgrenzen der Krim gelangen, so sind wir bereit, die diplomatische Seite zu öffnen und die Sache zu bereden“, sagte Andrij Sybiha, der am Donnerstag (6. April).

Der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, stellte hingegen klar, dass es nicht um territoriale Zugeständnisse bei den Gesprächen gehe. „Echte Verhandlungen“ mit Moskau könne es erst nach dem kompletten Rückzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet einschließlich der Krim geben, beharrte er auf der bekannten Position Kiews.

Westliche Militärexperten befürchten aber, dass Eroberungsversuche der Krim zu einer erheblichen Eskalation des Krieges führen und Kremlchef Wladimir Putin gar zum Einsatz von Atomwaffen provozieren könnten, da Moskau die strategisch wichtige Halbinsel als eigenes Staatsgebiet betrachtet. Die Atommacht hatte stets betont, die Krim mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. (red mit Agenturen)

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