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Aukus-Deal: Australien hat noch ein Bündnis mehr

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Der australische Premierminister Scott Morrison.
Der australische Premierminister Scott Morrison. © AFP

Der sechste Kontinent distanziert sich von China und setzt auf seine Partnerschaft mit den USA und Großbritannien.

Australien war am Donnerstag mit Schadensbegrenzung vollauf beschäftigt. Auf dem Weg zur Atommacht? Aber nein! Nach den Buchstaben des Aukus-Deals geht es für Australien auch nicht um Atomwaffen, sondern allein um das Antriebssystem neuer – noch nicht mal projektierter – Unterseeboote. Bisher setzte man down under stets auf einen konventionellen dieselelektrischen Antrieb. Atom-U-Boote sind schneller und können viel länger unter Wasser bleiben.

Damit positioniert sich Australien aber dennoch sehr bewusst in seiner Rolle als Partner und Verbündeter der USA und Großbritanniens. Australien ist wie Neuseeland seit 1951 bereits in einer militärischen Allianz mit den USA. Im sogenannten Anzus-Abkommen sichern sich die Länder ähnlich wie die Nato-Staaten im Nordatlantikvertrag gegenseitige militärische Unterstützung zu.

Außerdem ist Australien Teil der sogenannten „Five Eyes“- Partnerschaft, in der die Geheimdienste von Australien, Neuseeland, Kanada, Großbritannien und den USA zusammenarbeiten. Schon heute befindet sich nicht nur ein von Australien und den USA gemeinsam betriebenes Spionagezentrum namens Pine Gap im Zentrum Australiens. Es sind auch mehrere tausend US-Marines in Darwin stationiert.

Anfang des Jahres hat Australien zudem die Kooperation des „Quad“ wiederbelebt. Dies ist ein Bündnis zwischen den USA, Indien, Japan und Australien, das sich als Garant für Sicherheit und Stabilität in der Region sieht. Kommende Woche will man sich in Washington treffen.

Vor der Presse am Donnerstag machte Australiens Premier Scott Morrison deutlich, warum er für das neue Bündnis eintritt. „Das relativ freundliche Umfeld, das wir in unserer Region über viele Jahrzehnte hinweg genossen haben, liegt hinter uns“, sagte er. „Wir sind zweifellos in eine neue Ära eingetreten, mit neuen Herausforderungen (...)“ Morrison sprach China dabei nicht direkt an. Barbara Barkhausen

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