Anschläge: Opposition warnt Putin – Lage in Belarus spitzt sich zu
Belarussische Partisanen haben Berichten zufolge ein russisches Flugzeug gesprengt. Die Opposition warnt nun vor weiteren Anschlägen.
Minsk - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als enger Verbündeter von Wladimir Putin. Russische Truppen nutzen so auch belarussisches Gebiet als Ausgangspunkt für Einsätze in der Ukraine – seitdem wird immer wieder von Sabotageaktionen durch Partisanen in Belarus berichtet.
So hatte Franak Viacorka am Sonntag (26. Februar) auf Twitter von der Zerstörung eines russischen Flugzeugs durch Partisanen auf Twitter berichtet. Viacorka ist ein enger Berater der im Exil lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. Nun bestätigte er den Sabotageakt gegenüber The Daily Beast – und warnt vor weiteren Aktionen durch belarussische Oppositionelle.
Nach belarussischem Anschlag auf russisches Flugzeug: „Großer Sieg“
Das militärische Überwachungsflugzeug des Typs A-50 war nach Angaben von Partisanen auf dem Flugfeld in Machulischtschi nahe der Hauptstadt Minsk in die Luft gesprengt worden.
„Das ist ein großer Sieg“, sagte Viacorka gegenüber The Daily Beast und sprach vom „vielleicht erfolgreichsten Sabotageakt in der belarussischen Geschichte“. Der Opposition lägen Informationen vor, nach denen das Flugzeug nicht mehr funktionsfähig sei und nicht mehr fliegen werde.
Russland nutzt Belarus als Aufmarschgebiet für den Ukraine-Krieg
Mit der Aktion sollten Russland und der belarussischen Regierung klargemacht werden, dass sie sich in einer äußerst schwachen Postion befänden, so der Berater. Die Opposition hoffe, dass Russland und Belarus durch derartige Aktionen hinterfragen würden, ob es sich weiterhin lohnte, Belarus als Aufmarschgebiet für den Ukraine-Krieg zu nutzen.

„Dies ist auch eine Botschaft an die Russen, dass sie in Belarus nicht mehr sicher sind“, sagte Viacorka zu The Daily Beast. Sie könnten nicht einfach belarussisches Territorium nutzen, ohne dass es Konsequenzen hätte. „Wir hoffen, dass dies nicht der letzte Angriff war und dass es viele weitere Pläne unserer Partisanen gibt“, so der Oppositionelle. Der Angriff sei als Warnung zu verstehen: Russland und Belarus müssten in Zukunft mit ähnlichen Störungen und Sabotageakten rechnen.
Opposition in Belarus plant weitere Anschläge auf russische Ziele
Dabei wollen sich die Oppositionellen nicht nur auf Angriffe auf militärische Einheiten beschränken, sondern die Kriegsführung auch durch Spionage und Unruhen von innen stören: Die Opposition arbeite daran, „unsere Verbündeten innerhalb der belarussischen Armee zu finden, die sie von innen heraus sabotieren“, berichtete Viacorka. „Sie sind bereits dabei.“
Er betonte, dass die Belarussen nicht glücklich über die Anwesenheit des russischen Militärs in ihrem Land seien. „Dies ist eine Erinnerung für die Welt, dass die Schicksale von Belarus und der Ukraine miteinander verbunden sind.“