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„Anne Will“ am Sonntag: CDU-Mann plaudert über pikantes Gespräch - „vielleicht zu indiskret ...“

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Am Sonntag besprach Anne Will in ihrer ARD-Sendung die Militäroffensive der Türkei in Syrien. Norbert Röttgen (CDU) verriet dabei Details über die Verhandlungen in den USA am Donnerstag.

Update vom 24. November: Am Sonntag diskutiert Anne Will mit ihren Gästen über China und stellt die Frage: „Kann man China vertrauen?“

Update vom 11. November: Aus dem Privatleben von Anne Will gibt es traurige Neuigkeiten: Sie und ihre Ehefrau Miriam Meckel haben sich getrennt.

Update vom 4. November: Nach den desaströsen Wahlergebnissen von CDU und SPD ist ein Führungsstreit in der CDU. Diesem nimmt sich Anne Will in ihrem ARD-Talk am 3. November an. Juso-Chef Kevin Kühnert holt dabei zum Rundumschlag gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel aus.  

„Anne Will“ am Sonntag: CDU-Mann plaudert über pikantes Gespräch - „vielleicht zu indiskret ...“

München - Am Sonntagabend war ARD-Talkmasterin Anne Will nach längerer Pause wieder zurück - und das gleich mit einem Thema, das jede Menge Zündstoff bot. Unter dem Motto „Erdogans Siegeszug – schaut Europa weiter hilflos zu?“ diskutierte Anne Will mit ihren Gästen. Diese waren: Norbert Röttgen (CDU), der ehemalige Kommandeur der US-Armee in Europa Ben Hodges, Sevim Dağdelen (Die Linke), Wolfgang Ischinger (Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz) sowie Journalistin Natalie Amiri.

In ihrer Einleitung der Sendung machte Anne Will die Brisanz der Thematik deutlich: „Die türkische Militärinvasion in Nordsyrien beschäftigt uns heute.“ Sollte Deutschland oder die EU von einer Invasion sprechen, habe Erdogan gedroht, die Tore nach Europa für 3,6 Millionen Flüchtlinge zu öffnen, so Will weiter. „Schaut Europa, schaut der versammelte Westen Erdogans Treiben hilflos zu?“, fragte die Gastgeberin.

„Anne Will“ (ARD) zur Invasion der Türkei in Syrien: Talkgäste zeigen sich schockiert über Trumps Handeln

Gleich zu Beginn der ARD-Talkrunde spricht Sicherheitsexperte Wolfgang Ischinger (73) von einer „katastrophalen Entwicklung“ und meint damit die Entscheidung der USA, sich aus Syrien zurückzuziehen und somit Erdogan, Putin und Assad die Möglichkeit zu geben „sich wieder breit zu machen“. Weiter sagte Ischinger: „Wir werden uns mit der Tatsache vertraut machen, dass Assad im Sattel sitzt, und dass wir an ihm nicht vorbeikommen werden.“

Auch ARD-Journalistin Amiri zeigte sich später in der Diskussionsrunde von Trumps Entscheidungen geschockt: „Ohne Konzept! Planlos! Beratungsresistent!“ wütete sie. „Er hat keine Ahnung!“ Generalleutnant a.D Ben Hodges hält die Entscheidung der USA für einen „verhängnisvollen Fehler“, wenn auch für unvermeidlich, da die USA niemals vorgehabt habe, länger in Syrien zu bleiben.

Norbert Röttgen verrät bei „Anne Will“ Details über Gespräch in den USA: „vielleicht bin ich jetzt zu indiskret ...“

Anschließend richtete Anne Will das Wort an CDU-Politiker Norbert Röttgen, der am Donnerstag in Washington war, als sich die Nachricht von der Verabredung über die Feuerpause zwischen der USA und der Türkei verbreitete. Röttgen erzählte prompt, dass er genau an diesem Tag im Kapitol war und mit dem Vorsitzenden des auswärtigen Ausschusses im amerikanischen Senat gesprochen habe. „Und ich glaube, ich bin nicht zu indiskret, wenn ich sage, er war genauso überrascht wie ich. Also der führende Außenpolitiker im amerikanischen Senat war von der Waffenruhe vollkommen überrascht.“ Die plötzliche Waffenruhe sei zunächst eine positive Überraschung gewesen. 

Röttgen verrät noch weitere - offenbar geheime - Details des Gesprächs: „Vielleicht bin ich jetzt zu indiskret: Mein Counterpart (Anm. d. Red.: der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses im amerikanischen Senat) hat gesagt: ‚Wir haben richtig Druck ausgeübt‘. Das war seine Erklärung. Trump habe mit den Sanktionsdrohungen Druck ausgeübt.“ Zu diesem Zeitpunkt habe Röttgen das Papier zur Verabredung über die Waffenruhe noch nicht gekannt. „Ich glaube er auch nicht, sonst hätte er das wahrscheinlich nicht gesagt. 

Norbert Röttgen zeigt sich bei „Anne Will“ geschockt über USA: „Tiefstpunkt amerikanischer Diplomatie“

Dann habe Röttgen das Papier gelesen und echauffierte sich im Gespräch mit Anne Will offen darüber, dass der von den USA vorgelegte Plan für den Konflikt in Nordsyrien fast alle wichtigen Forderungen der Türkei erfüllt. Er bezeichnete das Papier als „Tiefstpunkt amerikanischer Diplomatie. Politisch, moralisch, völkerrechtlich. Das Erbärmliche ist, dass die Sprache von Erdogan in dem Papier komplett übernommen wurde. Ich bin über dieses Papier total entsetzt.“ Als Beispiel nannte Röttgen, dass in dem Papier die Bezeichnung „Friedensquelle“ der Militäroffensive der Türkei in dem Papier einfach übernommen wurde. „Das ist ein absolutes Unding“, so Röttgen aufgebracht.

Alles in allem blieb der sonst bei „Anne Will“ häufig auftretende Zoff unter den Gästen am 20. Oktober aus - kein Wunder, es war schließlich kein Erdogan-Anhänger im ARD-Studio. Stattdessen zeigten die Gäste eindringlich, wie ernst sie die Lage in Syrien derzeit einschätzen - und wie groß das außenpolitische Versagen der USA. 

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Update vom 27. Oktober 2019: Anne Will beschäftigt sich am heutigen Sonntag mit den Ergebnissen der Thüringen-Wahl. Unter anderem zu Gast bei Anne Will: Sarah Wagenknecht.

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„Anne Will“ zu Erdogans Militär-Offensive: Diese Gäste diskutieren am Sonntag in der ARD

Vorbericht vom 20. Oktober: Nach längerer Pause überträgt die ARD den beliebten Polit-Talk „Anne Will“ am 20. Oktober wieder ab 21.45 Uhr. Thema der Sendung: „Erdogans Siegeszug – schaut Europa weiter hilflos zu?“ Aktueller Anlass für die Sendung ist die Zustimmung der Türkei zu einer Unterbrechung ihrer Militäroffensive im Norden Syriens. Auf diese Weise sollen kurdische Kämpfer und Kämpferinnen aus der Region abziehen können. 

Damit hat Erdoğan sein Ziel erreicht: Laut Berichten sind bereits hunderttausende Menschen auf der Flucht. Die EU reagiert bisher jedoch verhalten auf die Feuerpause. 

Das Thema bietet jede Menge Gesprächsstoff. Die folgenden Gäste hat Anne Will am Sonntagabend ins ARD-Studio eingeladen.

Anne Will: Mit diesen Gästen diskutiert die ARD-Moderatorin am 20. Oktober

Türkei-Debatte bei „Anne Will“

Mit ihren Gästen will ARD-Moderatorin Anne Will diskutieren, ob die "Waffenruhe" vor allem ein Erfolg für den türkischen Präsidenten ist und welche Folgen dieser Konflikt für die Flüchtlingspolitik haben könnte. Außerdem soll eine essenzielle Frage besprochen werden: Ist die Türkei noch ein Partner Europas?

„Anne Will“: Nach Pause zurück in der ARD

Zuletzt war „Anne Will“ mehrmals hintereinander ausgefallen - am 6. und 13. Oktober ohne erkenntlichen Grund. Am 29. September musste „Anne Will“ in der ARD der Leichtathletik-WM weichen.

Über die Entwicklungen zur Türkei-Offensive in Syrien halten wir Sie auch in unserem News-Ticker auf dem Laufenden. 

Die Zukunft der GroKo war Thema bei Will am ersten Adventssonntag - darüber diskutierten unter anderem die SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken sowie der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet.

Nach dem Verzicht von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bringen sich innerhalb der CDU mehrere Kandiaten in Position. Darunter mischt sich am Dienstagvormittag, 18. Februar 2020, überraschenderweise auch Norbert Röttgen. Am Tag zuvor hatte CSU-Chef Söder erklärt, dass die CDU ihren Parteivorsitz vorerst klären solle, ohne zugleich nach einem Kanzlerkandidaten zu suchen. Denn die Entscheidung für den Kandidaten der Union könne nicht ohne die CSU getroffen werden. Damit bricht Söder mit einer Erklärung der Scheidenden Vorsitzenden. 

„Anne Will“ im ARD nach der Wahl in Hamburg: Als Röttgen redet, schütteln die anderen den Kopf - „manövriert die CDU ins Abseits“. ARD-Talk am 8. März 2020: „Anne Will“ über das Coronavirus - „Wie berechtigt ist die Angst?“

spl

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