Eklat in Finnland: Maltas Botschafter vergleicht Merkel mit Hitler - „Vor 75 Jahren ...“

Maltas Botschafter in Finnland hat seinen Job verloren - weil er Kanzlerin Angela Merkel 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit Hitler verglich.
- In Finnland kam es zu einem diplomatischen Eklat.
- Indirekt stand dabei Angela Merkel im Mittelpunkt - und die Rolle Deutschlands innerhalb Europas.
- Maltas Botschafter verglich die Bundeskanzlerin mit Hitler - das hatte Folgen.
Valletta/Helsinki - Von der deutschen Öffentlichkeit bislang unbemerkt hat sich in Finnland ein diplomatischer Eklat zugetragen. Indirekt im Mittelpunkt: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) - und wohl Unmut über Deutschlands Rolle in Europa.
Angela Merkel im Zentrum eines Eklats in Finnland: Maltesischer Botschafter tritt zurück
Der maltesische Botschafter in Finnland ist Medienangaben zufolge zurücktreten, weil er Angela Merkel* mit Adolf Hitler verglichen hat. Michael Zammit Tabona hatte nach Angaben maltesischer Medien in einem mittlerweile gelöschten Facebookpost geschrieben: „Vor 75 Jahren haben wir Hitler gestoppt. Wer wird Angela Merkel stoppen? Sie hat Hitlers Traum erfüllt! Europa zu kontrollieren.“
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Merkel-Hitler-Vergleich kostet Botschafter den Job: Malta will sich bei Deutschland entschuldigen
Maltas Außenminister Evarist Bartolo bestätigte der Zeitung Times of Malta am Sonntag, dass der Botschafter zurückgetreten sei und dass an Deutschland eine Entschuldigung für den „unsensiblen“ Kommentar geschickt werde. Am Freitag wurde in Europa das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren gefeiert.
Man habe den Botschafter außerdem so bald als möglich gebeten, seinen Kommentar sofort wieder zu entfernen - das teilte Bartolo in der Times of Malta ebenfalls mit. Der Kommentar stehe in keiner Weise für die Freundschaft zwischen Malta und Deutschland, so der Außenminister weiter.
dpa/fn
In Deutschland haben sich Angela Merkel und die Länderchefs auf ein weiteres Vorgehen in der Corona-Krise geeinigt. Dazu zählt auch eine „Notbremse“ bei zu vielen Neuinfektionen: Ab 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern muss gehandelt werden.
Währenddessen gehen Diskussionen um Grenzkontrollen an den EU-Grenzen weiter. Nicht alle Regierungschefs sind sich einig, wie in der Corona-Krise weiter verfahren werden soll. Aktuell sind die innereuropäischen Grenzen allerdings dicht - und das schon seit mehreren Wochen.
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