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Donald Trump nennt Anklage eine „Schande“ und schäumt wegen Bildern von Weisselberg

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Von: Daniel Dillmann

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Donald Trumps Finanzchef in Handschellen, 15 Anklagepunkte gegen sein Unternehmen. New York macht Ernst.

Update, 02. Juli 2021, 09.25 Uhr: Die Aufnahmen seines Finanzvorstands in Handschellen dürften Donald Trump gar nicht gefallen. Laut eines Berichts von ABC News soll der ehemalige US-Präsident sehr wütend über die Anklage gegen die Trump Organization und Allen Weisselberg gewesen sein und sie als „Schande“ bezeichnet.

Außerdem habe Donald Trump die Ermittlungen gegen die Trump Organization und Weisselberg wiederholt als „beschämend“ bezeichnet. Besonders geschockt war Trump laut ABC News Reporter John Santucci über die Bilder Weisselbergs, der in Handschellen ins Gerichtsgebäude geführt worden war. Er habe regelrecht geschäumt, als ihm von den Aufnahmen seines Vertrauten berichtet wurde. „Ich kann es kaum glauben“, so Trump am Telefon. „Er [Allen Weisselberg] ist so eine großratige Person.“

Trump Organization: 15 Anklagepunkte gegen Donald Trumps Firma

+++ 22.10 Uhr: Die New Yorker Justiz hat die Trump Organization des früheren US-Präsidenten Donald Trump und deren Finanzchef Allen Weisselberg wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs angeklagt. Weisselberg wurde am Donnerstag mit Handschellen in ein Gericht der US-Metropole gebracht und plädierte auf nicht schuldig. In der Anklage geht es um nicht versteuerte Zusatzleistungen für Weisselberg.
 

New York - Allen Weisselberg betrat mit seinem Anwalt das Gerichtsgebäude in Manhattan. Der ehemalige Finanzvorstand der Trump Organization stellte sich dort den Behörden. Gegen den Konzern von Donald Trump startet dort heute (01.07.2021) ein Verfahren. Mutmaßlich wegen Steuerhinterziehung.

So genau weiß das bisher aber noch niemand, auch nicht die New York Times, die zuerst darüber berichtet hatte. Doch in Kürze soll sich das ändern. Medien in den USA erwarten, dass die Staatsanwaltschaft noch am Donnerstagnachmittag die Anklagepunkte gegen Donald Trumps Immobilienkonzern bekannt geben wird.

Allen Weisselberg: Seit fast 50 Jahren im Dienste der Trumps

Laut Angaben der New York Times betrat Allen Weisselberg das Gerichtsgebäude in New York in aller Frühe um 6.20 Uhr Ortszeit. Begleitet wurde er von seiner Anwältin Mary E. Mulligan. Weisselberg arbeitet seit fast 50 Jahren für die Trumps. Zuerst für Fred Trump, den Vater Donald Trumps, später für Donald selbst. Seit 21 Jahren ist er Finanzvorstand der Trump Organization und somit wohl der Mann auf der Welt, der den besten Einblick in die Finanzen des Konzerns hat, der sein Geld hauptsächlich mit Immobilien, Hotels und Casinos verdient. Donald Trump pries ihn laut New York Times einst, er tue „was immer notwendig ist, um den Erfolg zu schützen“. Weisselberg sagte über sich selbst, er mache „niemals Urlaub“.

Allen Weisselberg stellt sich in New York den Behörden.
Allen Weisselberg stellt sich in New York den Behörden. (Archivbild) © TIMOTHY A. CLARY

Nun geht es für Allen Weisselberg und die Trump Organization vor dem Gericht weiter. Mit Spannung erwartet wird dabei vor allem, ob der 73 Jahre alte Geschäftsmann doch noch einknickt und mit den Behörden bei den Ermittlungen gegen die Trump Organization kooperiert. Vorgeworfen wird Weisselberg aller Voraussicht nach, dass er Steuern hinterzogen und geldwerte Vorteile beim Fiskus nicht angegeben habe. Die Gebühren für die Privatschule mindestens einer seiner Enkelkinder soll Donald Trump gezahlt haben. Der Konzern soll außerdem Kosten für mehrere Apartments und Luxus-Limousinen übernommen haben.

Vorwürfe der Bilanzfälschung gegen die Trump Organization

Dazu kommen potenzielle Vorwürfe der Bilanzfälschung gegen die Trump Organization. Dir Firma soll über Jahre Immobilienwerte manipuliert haben, um bessere Kredite und Steuererleichterungen zu erhalten.

Nach allen bisherigen Meldungen wird Donald Trump selbst keine Anklage in New York fürchten müssen. Bei seinem Auftritt in Fox News Rahmen eines Besuchs an der Grenze zu Mexiko erwähnte er die bevorstehende Klage nur einmal und beschwerte sich über „radikale, linke Staatsanwälte aus New York“, die seine Firma verfolgen würden. Doch dürfte es dem ehemaligen Präsidenten der USA, der gerade an seinem Comeback im politischen Tageszirkus der Staaten schraubt, kaum gelingen, sich von der Anklage gegen die Trump Organization zu distanzieren. Immerhin prangt sein Nachname in großen goldenen Lettern auf den Hotels, Immobilien und Casinos des Konzerns. (Daniel Dillmann)

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