Alice Weidel: Schneller Aufstieg bei der AfD
Beim AfD-Parteitag 2022 könnte Alice Weidel für den Parteivorstand kandidieren. Bereits seit 2013 ist sie AfD-Mitglied. Alle Infos zu der Unternehmerin und Politikerin.
München - Bereits seit 2013 ist Alice Weidel Mitglied in der AfD. Die promovierte Volkswirtin erlebte einen schnellen Aufstieg bei der „Alternative für Deutschland“ (AfD). So wurde Weidel bereits 2015 ein Mitglied im Bundesvorstand. Im Juni 2022 steht bei der AfD der Bundesparteitag an. Wird Alice Weidel als Parteichefin kandidieren? Alle Infos zu der AfD-Politikerin Alice Weidel im Überblick.
Name | Alice Elisabeth Weidel |
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Geburtsdatum und -ort | 6. Februar 1979 in Gütersloh |
Partei | Alternative für Deutschland (AfD) |
Position | Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion |
Alice Weidel (AfD): Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre
Alice Elisabeth Weidel wurde am 6. Februar 1979 in Gütersloh geboren. 1998 absolvierte Alice Weidel ihr Abitur auf dem CJD-Gymnasium in Versmold und begann anschließend ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Als eine der Jahrgangsbesten schloss Weidel ihr Studium ab und ging danach mit dem Begabtenstipendium des DAAD nach China. Dort schrieb sie ihre Dissertation über die Zukunft des chinesischen Rentensystems und promovierte im Jahr 2011.
Beruflich ist Alice Weidel unter anderem für Goldman Sachs und Allianz Global Investors tätig gewesen. Ab 2013 arbeitete Weidel in der Heristo AG in Bad Rothenfelde, eine Firma für Fleischveredelung und Tierfutter. Doch auch hier hielt es die Volkswirtin nicht lange. 2014 machte sich Weidel als Unternehmensberaterin für Start-Ups selbstständig.
Alice Weidel: So lebt die Politikerin
Alice Weidel lebt mit ihrer Lebenspartnerin, einer aus Sri Lanka stammenden Schweizer Filmproduzentin, und ihren zwei Kindern zusammen. Weidel lebt nach eigenen Angaben im baden-württembergischen Überlingen am Bodensee. Ihren Zweitwohnsitz hat sie im schweizerischen Biel.
Alice Weidel: Die politische Laufbahn bei der AfD
Im Oktober 2013, wenige Monate nach der Gründung, ist Alice Weidel der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) beigetreten. Knapp zwei Jahre später wurde Weidel dann ein Mitglied des AfD-Bundesvorstandes. Sie selbst nannte den Austritt aus dem Euro und die Durchsetzung direktdemokratischer Elemente in Deutschland als Gründe für ihren Parteieintritt 2013.

Im April 2017 kürte der Bundesparteitag Alice Weidel gemeinsam mit Alexander Gauland zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl. Bei der Bundestagswahl 2017 konnte die AfD schließlich mit 12,6 Prozent zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag einziehen.
Im Februar 2020 trat Weidel das Amt als Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg an. Im Juni 2022 wurde bekannt, dass Alice Weidel auf dem nächsten Parteitag der AfD in Baden-Württemberg nicht mehr als Landesvorsitzende kandidieren wolle. Dies bestätigte der AfD-Fraktionschef Bernd Gögel gegenüber dem SWR.
Überblick: Die politische Laufbahn von Alice Weidel
- Seit 2013: Mitglied bei der AfD
- Seit 2015: Mitglied im AfD-Bundesvorstand
- Seit 2017: Abgeordnete im Bundestag
- Seit 2017: AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag
- Seit 2020: Vorsitzende des AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg
Zur Bundestagswahl 2021 gingen mit Alice Weidel und Tino Chrupalla zwei Spitzenkandidaten in den Wahlkampf. Bei der Wahl kam die AfD insgesamt nur auf 10,1 Prozent der Erststimmen und 10,3 Prozent der Zweitstimmen.
Alice Weidel (AfD): Die Spendenaffäre 2017/2018
Die Spendenaffäre 2017/2018 betraf vor allem die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel. WDR, NDR und SZ hatten eine Spende von etwa 132.000 Euro aus der Schweiz für Weidels damaligen Bundestagswahlkampf enthüllt. Dabei sind Parteispenden aus dem Nicht-EU-Ausland von mehr als 1000 Euro illegal.
Wenige Monate vor der Bundestagswahl 2017 waren die ersten Teilsummen von insgesamt 132.000 Euro von der Pharmafirma eines Züricher Apothekers auf das Konto der AfD Bodenseekreis mit dem Verwendungszweck: „Wahlkampfspende Alice Weidel Socialmedia“ überwiesen worden.
Spendenaffäre: Strafverfahren gegen Alice Weidel eingestellt
Die Verantwortlichen in der AfD entschieden sich erst etwa ein Dreivierteljahr später, die Spende an den Apotheker zurückzuüberweisen, so tagesschau.de. Allerdings habe Weidel bereits mehrere Tausend Euro von dem Geld ausgegeben. Unter anderem um Rechnungen eines Beraters und eines Medienanwalts sowie einer Social-Media-Firma zu bezahlen. Die für Parteispenden zuständige Bundestagsverwaltung hatte von der Spende aus der Schweiz nichts erfahren.
Fast drei Jahre wurde aufgrund der von der Bundestagsverwaltung als illegal eingestuften Parteispende an die AfD gegen Alice Weidel ermittelt. Im September 2021 wurde das Strafverfahren gegen die Fraktionsvorsitzende eingestellt. Ihre Partei hingegen bekam von der Bundestagsverwaltung einen Strafbescheid von knapp 400.000 Euro. Eine Klage seitens der AfD gegen das Bußgeld im Jahr 2021 scheiterte.
AfD-Parteitag 2022: Kandidiert Alice Weidel als Parteichefin?
Beim AfD-Parteitag vom 17. Juni bis 19. Juni 2022 in Riesa wählt die „Alternative für Deutschland“ einen neuen Vorstand. Seit dem Parteiaustritt von Jörg Meuthen führt Tino Chrupalla die AfD alleine. Beim Bundesparteitag der AfD im sächsischen Riesa wird sich entscheiden, ob es zu einer Abschaffung der Doppelspitze kommt. Bisher sieht die Satzung eine Doppel- oder Dreierspitze vor.
Die Abschaffung der Doppelspitze verlange unter anderem der Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke, heißt es in Medienberichten. Bei einer Beibehaltung der Doppelspitze hingegen könnten die Chancen für das Duo Weidel und Chrupalla gut stehen. Die beiden leiten bereits gemeinsam die Bundestagsfraktion der AfD. Ob Alice Weidel tatsächlich als Co-Parteichefin antreten wird, ist wenige Tage vor dem Bundesparteitag unklar. Es wird vermutet, dass sie erst abwartet, ob sich der Parteitag für eine Einzel- oder eine Doppelspitze entscheidet. (jsch)